Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

Titel: The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Daniel Bartel
Vom Netzwerk:
die vereinbarte Vertragssumme
bezahlst.
     

Die ideale Gastfamilie?!
     
    Die größte Sorge ist
gleichzeitig mit der größten Vorfreude verbunden: Wie wird die Gastfamilie
sein? Der erste Eindruck ist entscheidend für ein erfolgreiches Jahr. Dazu
kommt die meist unbegründete „Panik und Todesangst“ deiner Eltern, die das
ganze Jahr beeinflussen können. Was ist, wenn unserem Kind etwas passiert? Wird
die Gastfamilie denn wirklich gut sein?
     
    Manchmal kann es passieren,
dass man zuerst in einer vorübergehenden „Arrival Family“ (Willkommensfamilie)
platziert wird oder man hat sogar noch gar keine Familie. Das war bei mir auch
der Fall, und mein Vater hat dann einmal ordentlich auf den Tisch gehauen. 24
Stunden später hatte ich dann auch meine vorübergehende Gastfamilie und
Informationen per E-Mail bekommen! Das war aber eher Zufall. Es ist wichtiger,
dass die Familie auch zum Schüler passt. Da kann die Suche auch so lange
dauern, dass man vorerst bei Betreuern der Organisation unterkommt – und das
ist doch nicht schlecht. Später kann es vorkommen, dass sich Eltern befreundeter
Schüler an der High School bereit erklären, einen Gastschüler nachträglich
aufzunehmen.
    Heute ist es für die Organisationen immer schwieriger, Gastfamilien zu finden:
Umzug, Berufswechsel und Schwangerschaften sind einige der vielen Gründe, warum
die Entscheidung über die Aufnahme eines Gastschülers erst in letzter Minute
fällt. Der Grund, den einige Bewerber in „keiner will mich“ zu erkennen
glauben, ist also absolut unsinnig.
Die meisten Arrival families entscheiden sich später, den Schüler aus der
anderen Welt schließlich für das ganze Jahr zu beherbergen.
     
    Die für ein Jahr entstehenden
Kosten einer Gastfamilie (also dich durchfüttern, herumfahren, einladen, Strom
usw.) belaufen sich zwischen 2000 und 3000 Euro – ein weiterer
Entscheidungsfaktor für die Familien.
In den meisten Fällen bekommen die Gastfamilien von der Austauschorganisation
keinen Cent – deshalb brauchst du Taschengeld und solltest den gütigen
Gasteltern nicht auf dem Portemonnaie liegen. Somit kannst du dir aber sicher
sein, dass sie es aus Liebe und nicht des Geldes wegen machen. Besonders
Amerikaner lieben es, Gastschüler aus anderen Kulturen aufzunehmen, um neue
Erfahrungswerte für sich selbst und ihre Kinder zu sammeln.
     
    Meine Gastfamilie war auch
eine so genannte Willkommensfamilie. Nach zirka zwei Wochen war ich laut ihrer
Aussage „ein Zeichen Gottes“, und wir haben uns entschieden, das Jahr
miteinander zu verbringen. Die Vorwarnung war, dass meine Gasteltern das Jahr
eigentlich der eigenen, riesigen Familie gewidmet haben und für mich wenig Zeit
wäre. Ich hab ihnen „den Vogel gezeigt“ und damit zum Ausdruck gebracht, dass
ich mich garantiert nicht langweilen würde. Im ganzen High-School-Jahr waren
wir meistens ein wunderbares Team, die Beziehung war wie zwischen Eltern und
Kind.
    Mein Jahr war aber auch nicht
immer ein Zuckerschlecken. Wie auch mit den leiblichen Eltern treten nach
einiger Zeit der Alltag und die daraus entstehenden Konflikte ein. Bei mir war
das überwiegend mit „Grumpy“, meiner Gastmutter, der Fall. Ihre wirklich
liebenswerte Art konnte sich jederzeit blitzschnell wandeln – und sie wurde
eine wütende Bestie: Kleine und höfliche Fragen wurden, während meine
Gastmutter wohl was ganz anderes im Kopf hatte, mit einem hysterischen
Wutausbruch beantwortet. Es wurden mir Wörter an den Kopf geworfen, die ich
hier lieber nicht wiederholen sollte. Die beste Strategie war, dies zu
ignorieren und keine Antwort zu geben. Nach zwei Minuten war alles vorbei, und
Mutter entschuldigte sich und nahm mich liebevoll in den Arm. Eifersucht führte
manchmal zur selben Überreaktion, wenn mein Gastvater etwas mit mir unternehmen
wollte. Als Gastschüler damit umzugehen ist sicherlich Geschmackssache. Aber
keine Angst: Meine Gasteltern hatten ein überdurchschnittlich hohes Alter und
sind deshalb eher eine Rarität.
    Über die Verhaltensregeln und
den Umgang mit einer Gastfamilie weißt du sicher Bescheid. Sei einfach
respektvoll und versuche, deine „gute Seite“ zum Vorschein zu bringen – dann
kann dir überhaupt nichts passieren und du repräsentierst dein Land (und somit
auch mich) würdevoll!
     
    Ihr hört sicherlich auch von
grauenhaften Familien, wo die Gastschüler bedroht, bestohlen oder als Sklaven
gehalten haben. Wenn du selber denkst, dass deine Gasteltern eine

Weitere Kostenlose Bücher