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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Entweder schlief Libba oder sie war am Ende ihrer Kräfte. Genauer konnte Cedric ihre Lage nicht ausmachen. Wenigstens hatte er erkannt, dass sie am Leben war, und das musste vorerst genügen.
    Erhobenen Hauptes schritt er den Weg hinaus. Mit einem Wink verschloss er die Maueröffnung hinter sich. Er setzte sein Zeichen an diese Stelle, um sie beim nächsten Mal erneut zu benutzen.
    Im nächsten Moment schoss er durch die Nacht, gleich einem Blitz, der sein Ziel suchte und vor dem Eingang des „Black Club“ in der River Street aufschlug. Eine dunkle Wolke wuchs um ihn in die Höhe und verpuffte nur langsam. Er zog die Schwaden hinter sich her, als er sich Einlass verschaffte.
    Die Werwölfe und die Menschen unter den Gästen ignorierte er. Paul stellte sich Cedric in den Weg und er wollte ihn in seinem Zorn einfach beiseiteschieben. Doch der magere, junge Vampir mit dem Sommersprossengesicht war unnachgiebig. Er zog an Cedrics Umhang und hätte damit beinahe die Klinge enthüllt.
    Wütend wirbelte Cedric herum. Paul tat einen vorsichtigen Schritt rückwärts.
    „Was hast du vor?“, fragte er mit einer weitaus weniger provozierenden Stimme als sonst.
    „Schwächling“, spottete Cedric und las ungeniert in Pauls Gedanken, der sich ängstlich fragte, ob es zum Krieg kam und für welche Seite er sich entscheiden solle. Cedric legte ein düsteres Funkeln in seine Augen.
    „Lauf so schnell du kannst. Es ist vielleicht deine letzte Gelegenheit.“
    Das nächste Mal machte er erst vor der Tür zu Damians Büro Halt. Luc rannte. Beherrscht von einem unbegreiflichen Vernichtungsdrang, suchte er in den Straßen Londons nach seinen Opfern.
    Ein Mann und eine Frau.
    Der Mann war kein Mensch.
    Etwas anderes. Ein Vampir?
    Die Logik seines früheren Daseins brach sich mit den skurrilen Erkenntnissen, die ein Eigenleben zu entwickeln schienen.
    Wolf. Vampir.
    Vampir. Wolf.
    Verwirrt stoppte er mitten auf einer Straße und schnupperte. Autos kamen mit quietschenden Reifen zum Stehen. Sie hupten wild. Einer der Fahrer lehnte sich aus dem Fenster und beschimpfte ihn.
    Das alles interessierte Luc nicht. Er hatte Wichtigeres zu erledigen.
    Ein Auftrag. Genau. Er durfte seinen Meister, Damian Black, nicht enttäuschen.
    Der Mann im Auto schimpfte weiter. Nun öffnete er sogar die Tür. Er war schon halb draußen, da sprang Luc auf die Motorhaube und trampelte wie ein Wahnsinniger darauf herum. Tiefe Beulen gruben sich in das Blech.
    Der Fahrer rutschte in seinen Sitz zurück. Vor Angst vergrub er den Kopf unter den Armen und begann, kläglich zu schlottern. Luc rannte weiter.
    Vor den großen Fenstern einer Bar hielt er das nächste Mal an. Er betastete die Scheiben mit seinen Pranken. Seine langen Krallen hinterließen Spuren darauf.
    Im Innenraum hielten sich viele junge Menschen auf. Der Wolf konnte ihr frisches Fleisch riechen. Der Geruch stieg ihm köstlich in die Nase, obwohl sich zwischen ihnen die Scheibe befand.
    Er lehnte seinen Kopf gegen das Glas, rieb sich daran. Sein Brustkorb zog sich zusammen. Bilder tanzten vor seinen Augen – wie er sich an einem Stück Fleisch labte. Er wusste nicht, ob er sich dabei wohlfühlen sollte. Der schwache menschliche Funke, der in ihm noch vorhanden war, sagte ihm, dass es falsch und widerwärtig sei. Er fragte sich, woher dieses plötzliche Verlangen in ihm kam.
    Er wandte sich ab, streifte durch die Nacht und geriet geradewegs in einen Park. Hier hätte er Ruhe finden sollen, um sich über seine Lage klar zu werden. Stattdessen stürmte eine Vielzahl an Geräuschen und Gerüchen auf ihn ein. Das Rauschen des Windes in den Bäumen, eine jaulende Katze am anderen Ende des Parks und ein kleiner Vogel, der sich neben ihm auf einer Bank niederließ. Ohne zu überlegen, packte er das Tier und stopfte es sich in den Mund. Der Hunger hatte über seinen Verstand gesiegt, und ehe er begriff, was er tat, war es schon vorbei.
    Würgend lief er fort, durchkreuzte die Straßen Londons, witterte nichts und alles, bis ihn sein Weg in die River Street führte. Vor einer verfallenen Häuserzeile blieb er stehen. Nur in einem Teil des Gebäudekomplexes konnte er eine Form von Leben ausmachen.
    Etwas Dunkles. Etwas Böses.
    Hier war er richtig. Libba öffnete die Augen. Verwirrt blickte sie sich um. Sie konnte sich nicht erinnern, geschlafen zu haben, und doch musste es so gewesen sein.
    Zuletzt hatte sie Damian Black den Raum verlassen sehen. Danach war alles dunkel geworden. Als hätte jemand ihr

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