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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Entscheidungen.
    „Ich will morgen eine ausgezeichnete Präsentation von dir sehen. Jefferson Wilson kommt, um unsere Abschlussberichte für Draper Consulting zu überprüfen. Also, gib dir Mühe!“ Trevor gab noch ein grunzendes Geräusch von sich und marschierte wieder in sein Büro.
    Ich sah ihm gelassen nach. Die Abschlussberichte waren schon seit Wochen fertig und der Präsentation brauchte ich heute nur noch den letzten Schliff geben. Wenn er wüsste, dass ich die Nacht mit dem Chef von Draper Consulting verbracht hatte und mir ziemlich sicher war, dass Devon mich nicht rausschmeißen lassen würde, würde er nur halb so viel Wind machen. Ich verkniff mir einen bissigen Kommentar und fuhr meinen Computer hoch.
     
    Drei Stunden später hatte ich mich durch die meisten E-Mails gearbeitet und Wichtiges und Unwichtiges sortiert. Trevor war zum Lunch gegangen und ich nutzte die Gelegenheit, um mir einen frischen Kaffee zu holen. Als ich an meinen Schreibtisch zurückkam, hörte ich das Klingeln meines Telefons und nahm schnell ab.
    „Hi, Sarah“, sagte ich ohne nachzusehen. „Gegen Lunch hätte ich heute mal nichts einzuwenden.“
    „Das müssen wir üben“, sagte eine dunkle Stimme.
    „Devon“, rief ich überrascht, als ich meinen Irrtum begriff.
    „Richtig, du solltest in Zukunft öfter mit meinen Anrufen rechnen“, grinste er.
    „Das werde ich, versprochen. Möchtest du mich vielleicht zum Lunch ausführen? Trevor ist nicht da und die Gelegenheit ist günstig.“
    „Nur zu gern, leider habe ich einen Notfall in London. Ein Kunde braucht den Chef persönlich und ich habe ihn in den letzten Wochen ein paar Mal zu oft vertröstet. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich bis Sonntag unterwegs bin.“
    „Nein“, sagte ich enttäuscht, obwohl ich schon ahnte, dass Devons ständige Anwesenheit in der letzten Zeit etwas mit mir zu tun gehabt haben musste.
    „Es sind nur ein paar Tage“, sagte Devon. „Dafür verspreche ich dir, dass der Sonntag ein ganz besonderer Tag wird.“
    „Du machst mich neugierig“, erwiderte ich.
    „Das hoffe ich, aber ich werde dir nichts verraten. Ich habe schon bemerkt, dass du eine kleine Schwäche für Überraschungen hast.“
    „Einverstanden“, sagte ich.
    „Wir sehen uns Sonntag.“
    „Ja, bis dann“, erwiderte ich und wartete darauf, dass er noch etwas ergänzen würde. Ich rechnete nicht mit einem „Ich liebe dich“. Dafür war jetzt nicht der richtige Moment, aber es schien mir, als ob in unserem Gespräch noch etwas fehlte.
    „Bis dann“, entgegnete Devon und legte auf.
    Ich sah mein Telefon noch eine Weile an und versuchte meine hohen Erwartungen zu dämpfen. Es würde nicht alles sofort und gleich passieren. Ich versuchte mir ein Beispiel an Olivia zu nehmen. Ihre Beziehung zu Tom war sicherlich nicht voller Feuer und Leidenschaft, aber sie war stabil und verlässlich und basierte einfach darauf, dass die beiden sich wirklich Zeit gelassen hatten, sich kennenzulernen. Diese Zeit sollte ich Devon und mir auch geben, beschloss ich und ließ mein Smartphone in der Tasche verschwinden.
     
    Als ich am Abend mein Apartment aufschloss, atmete ich erst einmal tief durch. Heute Abend war es an der Zeit, endlich wieder einmal zur Ruhe zu kommen, mir einen Tee zu kochen und ein gutes Buch zu lesen, irgendetwas völlig Normales nach den aufwühlenden Tagen und Wochen, die hinter mir lagen.
    Ich ließ meine Tasche fallen und ging ins Schlafzimmer, um mir etwas Bequemes anzuziehen. Auf dem Weg in die Küche fiel mir der Stapel Post ins Auge, der sich während meiner Abwesenheit angesammelt haben musste. Selbst die Briefe, die ich heute aus dem Postfach gefischt hatte, hatte ich nur achtlos auf den Stapel geworfen.
    Es gab also Alltagspflichten zu erledigen, bevor ich mich auf mein Sofa fallen lassen konnte, ohne noch einmal aufzustehen.
    Ich sortierte die Rechnungen aus dem Stapel und beförderte die Werbung in die Mülltonne. Eine ehemalige Kollegin hatte mir eine Postkarte von ihren Flitterwochen auf Hawaii zugeschickt. Ich betrachtete einen Moment versonnen den weißen Sandstrand und das blaue Meer, die die Karte zierten.
    Vielleicht irgendwann durfte ich auch einmal solche Karten verschicken? Es musste nicht unbedingt Hawaii sein, die Welt war groß, und Devon würde sich mit einem faulen Strandurlaub sicher nicht zufriedengeben.
    Lächelnd griff ich nach einem unscheinbaren Brief und öffnete ihn.
    Als ich die kleine Karte herauszog und las, wünschte ich

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