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The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

Titel: The Bone Season - Die Träumerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Shannon
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auf ein Weinfass. »Wenn du die Sieben Siegeln nicht kontaktieren willst, dann kannst du diesen Raum dazu benutzen, deine Pläne auszuarbeiten. Sie müssen besser sein, als meine es waren, Paige. Du musst dich an das erinnern, was du im Syndikat gelernt hast.« Mit einem festen Blick in meine Augen fuhr er fort: »Beim letzten Mal habe ich einen Fehler gemacht. Laut unserem Plan wollten wir tagsüber gegen die Sargas vorgehen, als der Großteil der Stadt noch ruhte. Dank des Verräters waren sie vorbereitet – doch selbst wenn wir nicht verraten worden wären, hätten sie unsere Bewegungen durch den Æther gespürt. Also müssen wir zuschlagen, wenn die Aktivität bereits sehr hoch ist und die Sargas abgelenkt sind. Und wenn ihre Möglichkeit zu einem Gegenschlag dadurch eingeschränkt ist, dass sie den Anschein aufrechterhalten müssen, alles unter Kontrolle zu haben. Welcher Zeitpunkt würde sich also besser eignen als die Zweihundertjahrfeier?«
    Unwillkürlich nickte ich. »Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir auch gleich ein paar Scion-Abgesandten einen gehörigen Schreck einjagen.«
    »Ganz genau.« Noch immer sah er mir direkt in die Augen. »Dies ist nun dein Unterschlupf, dein sicheres Haus. Im Computer findest du detaillierte Karten von Sheol I, mit deren Hilfe du eine Fluchtroute aus der Innenstadt erarbeiten kannst. Wenn ihr das Trainingsgelände rechtzeitig erreicht, könnt ihr mit der Bahn nach London zurückkehren.«
    »Um welche Zeit wird der Zug abfahren?«
    »Das weiß ich noch nicht. Es fällt auf, wenn ich zu viele Fragen stelle, aber Michael hat bereits viel herausgefunden. Das werden wir auch noch erfahren.«
    Ich sah zu ihm hoch. »Du meintest, wir würden unterschiedliche Ziele verfolgen. Du willst noch etwas anderes.«
    »Scion glaubt, wir wären zu mächtig, um vernichtet zu werden. Dass wir keine Schwachstelle hätten. Ich will, dass du ihnen das Gegenteil beweist.«
    »Und wie?«
    »Ich hege schon geraume Zeit den Verdacht, dass Nashira dich im Rahmen der Zweihundertjahrfeier töten will, um sich deine Gabe anzueignen. Es gibt also einen einfachen Weg, sie zu erniedrigen.« Er legte zwei Finger unter mein Kinn und hob es so ein Stück an. »Halte sie auf.«
    Aufmerksam musterte ich sein Gesicht. Das Licht in seinen Augen war gedämpft, irgendwie weich. »Wenn ich das tue«, sagte ich, »fordere ich im Gegenzug meinen Gefallen ein.«
    »Ich höre.«
    »Liss. Ich komme nicht an sie heran. Karten habe ich, aber sie nimmt sie vielleicht nicht an. Ich brauche … « Der Kloß in meiner Kehle erstickte meine Stimme. Mühsam brachte ich den Satz zu Ende: »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Deine Freundin ist schon sehr lange in der Bewusstseinsstarre gefangen. Für eine vollständige Genesung braucht sie Amarant.«
    »Ich weiß.«
    »Dir ist bewusst, dass Nashira meinen Zugang dazu unterbunden hat.«
    Ich blickte nicht weg. »Du hast die letzte Dosis.«
    Der Wächter ließ sich auf den Stuhl neben mir sinken. Mir war klar, was ich da von ihm verlangte. Er brauchte das Amarant.
    »Eine Frage hätte ich, Paige.« Er trommelte mit den Fingern auf seinem Knie herum. »Du wirst deine Freunde nicht hierher bringen wollen. Doch wenn ich dir hier und jetzt die Freiheit schenken würde … würdest du die Chance ergreifen, wenn es bedeuten würde, Liss zurückzulassen?«
    »Ist das ein Angebot?«
    »Eventuell.«
    Ich wusste, warum er mir diese Frage stellte. Es war ein Test, er wollte sehen, ob ich selbstsüchtig genug war, um jemanden im Stich zu lassen, der so verwundbar war.
    »Für mich ist das ein sehr großes Risiko«, stellte er klar. »Falls einer der Menschen den Sargas davon berichtet, werde ich streng bestraft, weil ich einem Menschen geholfen habe. Aber wenn du bereit wärst, ein wenig länger hierzubleiben – also für mich und deinesgleichen ein Risiko einzugehen – , werde ich dasselbe für sie tun. So lautet mein Angebot.«
    Ich dachte darüber nach. Einen erschreckenden Moment lang erwog ich ernsthaft, Liss im Stich zu lassen, die Chance auf Freiheit zu ergreifen. Nach London zurückzukehren, diesen schrecklichen Ort hinter mir zu lassen und niemals zurückzublicken. Dann stieg die Scham wie eine heiße Welle in mir auf. Ich schloss die Augen.
    »Nein«, sagte ich leise. »Ich will, dass du Liss hilfst.«
    Ich spürte seinen Blick auf mir.
    »Dann werde ich ihr helfen«, versprach er.
    *
    In der Hütte hatte sich eine kleine Gruppe von Clowns versammelt. Fünf von ihnen drängten

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