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The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

Titel: The Bone Season - Die Träumerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Shannon
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das Syndikat das Potenzial in sich, zu etwas wesentlich Größerem zu werden.«
    »Das Syndikat existiert nur aufgrund von Scion. Und Scion existiert nur wegen der Rephaim«, erklärte ich ihm. »Ihr habt euch euren Feind selbst geschaffen.«
    »Die Ironie des Ganzen ist mir bewusst. Nashira ebenfalls.« Nun drehte er sich ganz zu mir herum. »Der Aufstand der XVIII . Knochenernte konnte nur entstehen, weil die Gefangenen daran gewöhnt waren, sich zu organisieren. Zwischen ihnen herrschte Solidarität und Stärke. Diese Stärke müssen wir wiedererwecken. Und diesmal dürfen wir nicht scheitern.« Sein Blick wanderte zum Fenster. »Ich darf nicht scheitern.«
    Ich sagte nichts, hätte aber gerne seine Hand genommen, die nur wenige Zentimeter neben meiner auf den Tasten lag.
    Doch dann war mir das Risiko doch zu groß.
    »Ich will hier weg«, sagte ich, »mehr nicht. Zurück in die Zitadelle und dabei so viele Menschen mitnehmen wie möglich.«
    »Dann verfolgen wir unterschiedliche Ziele. Wenn wir einander helfen wollen, müssen wir diese Unterschiede ausgleichen.«
    »Was willst du denn?«
    »Einen Schlag gegen die Sargas führen. Ihnen zeigen, was es bedeutet, Angst zu haben.«
    Ich dachte an Julian, an Finn. Und an Liss, die langsam in die Amaurose abglitt. »Und wie willst du das anstellen?«
    »Ich habe eine Idee.« Mit einem schnellen Seitenblick fuhr er fort: »Ich möchte dir gerne etwas zeigen, wenn du dazu bereit bist.«
    Obwohl ich etwas sagen wollte, bekam ich kein Wort heraus. Seine grün leuchtenden Augen erwärmten sich, als er mich ansah. Er saß so dicht neben mir, dass ich seine Körperwärme spürte. »Wie gerne würde ich dir vertrauen«, sagte er.
    »Das kannst du.«
    »Dann begleite mich.«
    »Wohin?«
    »Zu Michael.« Er stand auf. »Nördlich des Großen Hofs gibt es ein leer stehendes Gebäude. Die Wachen dürfen uns nicht sehen.«
    Nun hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Nickend signalisierte ich meine Zustimmung.
    Ich folgte ihm aus der Kapelle. Vorsichtig sah er sich um und suchte nach Wachen. Es ließ sich keine blicken.
    Er winkte kurz mit der Hand und ein Geist, der in der Nähe schwebte, kam auf ihn zu und flog anschließend rasend schnell durch den Gang und löschte die Fackeln. Als sich die Dunkelheit über uns legte, griff der Wächter nach meiner Hand. Seine Schritte waren so lang, dass ich fast rennen musste, um mithalten zu können. Er führte mich durch einen Torbogen auf einen Kiesweg hinaus.
    Das leere Gebäude war ebenso eindrucksvoll wie der Rest der Residenz. Im Licht der ersten Sonnenstrahlen erkannte ich Torbögen, rechteckige, vernagelte Fenster und ein Giebelfeld mit einem eingemeißelten Kreis. Der Wächter führte mich unter den steinernen Bögen hindurch, zog einen Schlüssel aus seinem Ärmel und öffnete damit eine modrige Holztür. »Was ist das hier?«, wollte ich wissen.
    »Ein sicherer Ort.«
    Er ging hinein. Nachdem ich ihm gefolgt war, zog ich die Tür hinter mir zu. Der Wächter schob einen Riegel davor.
    Der sichere Ort war vor allem stockfinster. Nur seine Augen warfen ein wenig Licht an die Wände. »Früher war das ein Weinkeller«, erklärte er, während wir weitergingen. »Ich habe Jahre gebraucht, um ihn auszuräumen. Als ranghöchster Rephait dieser Residenz stand mir das Recht zu, den Zugang zu sämtlichen Gebäuden meiner Wahl zu verbieten. Dieses sichere Gebäude ist nur wenigen, ausgewählten Individuen zugänglich. Einer davon ist Michael.«
    »Und wem sonst noch?«
    »Das weißt du bereits.«
    Den Gezeichneten . Ich schauderte. Das hier war ihr Unterschlupf, ihr Treffpunkt. Er öffnete eine Pforte in der Wand. Dahinter tat sich ein schmaler Tunnel auf. »Dort hinein.«
    »Was ist da drin?«
    »Jemand, der dir helfen kann.«
    »Ich dachte, du würdest mir helfen.«
    »Die Menschen dieser Stadt würden sich niemals unter einem Rephait vereinen, sie trauen uns nicht. Sie würden es lediglich für einen Trick halten, so wie es bei dir ja auch der Fall war. Du musst diese Rolle übernehmen.«
    »Du hast uns schon einmal angeführt.«
    Der Wächter wich meinem Blick aus.
    »Geh«, sagte er nur. »Michael wartet.«
    Seine Miene hatte sich verfinstert. Kurz fragte ich mich, wie viele Jahre der Planung sich damals einfach so zerschlagen hatten.
    »Diesmal könnte es anders sein«, beharrte ich.
    Keine Antwort. Seine Augen wurden trübe und seine Haut glänzte feucht. Das fehlende Amarant zeigte bereits seine Wirkung.
    Da mir kaum etwas anderes übrig

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