The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
betrat Jonathan mit der Laterne in der Hand den Salon, sichtlich überrascht, den Captain im Dunkeln anzutreffen. »Sir?«
»Mr Sykes ... Jonathan ... Auf ein Wort.«
Mit gerunzelter Stirn blickte sein Erster Offizier zu ihm, dann nickte er. Sie gingen auf den Balkon der Fregatte, wo der Wind pfiff und sie niemand belauschen konnte. Über ihnen lärmten immer noch die Männer, wenn auch bei Weitem nicht mehr so laut. Die meisten von ihnen schliefen wahrscheinlich schon ihren Rausch aus.
Die Cassandra segelte bereits an der Küste Englands entlang, wo zu dieser Jahreszeit der Herbst bevorstand. Brayden konnte das grüne Eiland beinahe riechen. Er steckte die Nase in den Wind, um einen tiefen Zug der kühlen Nachtluft zu nehmen, und sah dann Mr Sykes unverwandt an. »Da gibt es etwas, worüber ich mit Ihnen reden muss.«
»Hat es mit Mr Albright zu tun?«, wollte sein Erster Offizier wissen.
Brayden nickte, wobei ihm das Herz bis zum Hals schlug. Aber er bewahrte Haltung und ließ sich seine Nervosität nicht anmerken.
»Ich weiß es, Captain«, überraschte ihn Jonathan Sykes. »Ich dulde es, auch wenn ich es nicht gutheiße. Sie sind mein Freund, daher werde ich Stillschweigen bewahren. Aber Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, und sind sich über die Konsequenzen bewusst?« Leiser fügte er hinzu: »Sodomie wird teilweise immer noch mit dem Tod betraft. Sollten Sie der Schlinge jedoch entkommen . gesellschaftlich wären Sie geächtet und würden alles verlieren.«
Nicht nur ich, dachte Brayden. Auch für Richard wäre es eine Katastrophe. »Ich bin mir dessen bewusst. Ich werde die Beziehung beenden.«
Sykes räusperte sich, ohne Brayden anzusehen. »Das wird wohl das Beste sein.« »Ich danke Ihnen, Jonathan.« Erleichtert wünschte Brayden seinem Ersten Offizier eine gute Nacht und erteilte ihm den Auftrag, die Crew ins Bett zu schicken, damit sie morgen wenigstens einigermaßen frisch wären - dann eilte er zurück zu seiner Kajüte. Er wollte Richard gleich sagen, dass sie sich in England nicht mehr treffen würden. Besser, es jetzt hinter sich zu bringen, solange er noch die Entschlossenheit besaß.
Als er die Kabinentür öffnete, brannte noch immer die Öllampe über seinem Tisch. Auch Richard lag noch in den zerwühlten Laken, genauso nackt wie zuvor. Da er ihm den Rücken zuwandte, sah er Brayden nicht kommen.
Leise schloss er die Tür hinter sich, um Richard nicht zu wecken, falls er schon schlief, aber der junge Mann sagte, ohne sich zu ihm umzudrehen: »Ach, so schnell wieder zurück?« Richard klang verletzt. Beim Näherkommen sah Brayden auch, dass Richard Sockes Kopf streichelte. Die Katze hatte sich schnurrend an ihn geschmiegt.
»Ich wollte noch einmal mit dir reden. Ganz in Ruhe.« Brayden sog den Anblick der muskulösen Pobacken und des breiten Rückens in sich auf. Vor ihm lag ein richtiger Mann - ein waschechter Kerl, der ihn liebte. Brayden bräuchte sich nur zu ihm legen und ... Hör auf!, ermahnte er sich. Bring es hinter dich! Er kam noch einen Schritt näher, aber plötzlich sprang Richard auf und auch die Katze machte einen erschrockenen Satz vom Bett.
Hastig zog Richard sich an.
»Wo willst du hin?«, fragte Brayden.
»Ich brauche frische Luft!«, blaffte er ihn an und drückte sich an ihm vorbei.
Brayden ließ ihn ziehen, mit Socke auf den Fersen. Er selbst hatte ja soeben dasselbe Bedürfnis verspürt. Er konnte noch mit Richard reden, wenn er wieder zurückkam.
Er löschte die Lampe und wollte sich solange hinlegen, aber seine innere Unruhe hielt ihn davon ab. Also öffnete er die Tür einen Spalt, um hinauszuspähen. Vielleicht kam Richard ja schon zurück? »Du verhältst dich wie ein Schuljunge«, murmelte Brayden, doch er schlich weiter und ging den Niedergang hinauf, bis er auf dem Achterdeck stand, dann schaute er auf das Deck unter ihm. Hier schien alles menschenleer. Jonathan hatte seinen Befehl ordnungsgemäß befolgt und die Mannschaft ins Bett geschickt. Nur die Deckwache schritt über die Planken. Richard sah er nicht. Der befand sich bestimmt am Bug der Fregatte, wie so oft. Dort, am Galion, schien sein Lieblingsplatz zu sein. Gerade, als Brayden zurückgehen wollte, erblickte er jedoch eine Gestalt, die auf den Wachmann zuhuschte. Da sie eine Laterne in der Hand hielt, konnte Brayden erkennen, dass es sein Schiffszimmermann Mr Carpenter war. Was suchte der Mann noch an Deck?
Braydens Instinkte schlugen Alarm, als Carpenter mit der Deckwache tuschelte
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