The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
oder mehreren Frauen vergnügte. Sykes war so jemand, den man einen »Frauenheld« nannte. Er besaß neben seinem Aussehen anscheinend das »gewisse Etwas«, auf das das andere Geschlecht abfuhr. Und Sykes ließ nichts anbrennen.
Auch Brayden hatte Jonathan Sykes immer anziehend gefunden - auch wenn er sich das nicht hatte anmerken lassen -, bis sich Richard in sein Leben geschmuggelt hatte. Jetzt sah er nur noch den Jungen vor sich, wenn er die Augen schloss.
Brayden hatte seine Hängematte in Sykes Kabine aufgespannt, weil der als Einziger im Achterdeck eine eigene Kajüte besaß, neben Brayden natürlich. Die anderen Seeleute brauchten nicht zu erfahren, dass er wegen des Adligen seine Kabine nicht mehr betrat.
Sykes' Behausung war ein enges, stickiges Loch, denn es gab nur eine Schießscharte, durch die kaum frische Luft kam. Brayden zog sich das Hemd von gestern über und bemerkte plötzlich die blaugraue Katze, die sich unter seiner Kleidung zusammengerollt hatte.
»Socke«, brummte Brayden und hob das Tier hoch, um es zu kraulen, nachdem er sich vollständig angekleidet hatte.
»Ich hab Socke heute Nacht reingelassen, nachdem sie so jämmerlich vor meiner Tür gemaunzt hat. Sie weiß genau, wo Sie sind, Captain.« Sykes Grinsen wurde breiter. »Ich hab mich schon gefragt, wo das Vieh die letzten Tage gesteckt hat«, murmelte Brayden. Tatsächlich mochte er die Katze. Es entspannte ihn, wenn sich Socke nachts auf seiner Brust oder zu seinen Füßen zusammenrollte. Aber das musste ja niemand wissen. Seine Leute würden ihn vielleicht für einen Weichling halten.
»Muss wohl bemerkt haben, dass ein Fremder in Ihrer Kajüte liegt, Sir.«
Brayden zwängte sich mit der Katze im Arm an seinem Offizier und an der Kanone vorbei, die mitten im Raum stand, und verließ Sykes' Revier. Daneben teilten sich der Salon sowie seine Kapitänskajüte das Heck, in der Richard vielleicht noch schlief. Brayden zögerte einen Moment, aber dann klopfte er beherzt an und trat ein. Er war wohl etwas ruppig zu dem Burschen gewesen - das wollte er wiedergutmachen und Richard gerne zu einer Führung durch das Schiff einladen. Brayden überraschte den jungen Mann bei seiner Morgentoilette. Richard stand nackt vor dem Waschtisch und tauchte gerade seinen Kopf ins Wasser des großen Waschbeckens, das sogar einen Hahn besaß. Dieser war mit einem Schlauch versehen, der durch die Wand führte, wo ein Fass mit Süßwasser angebracht war.
Brayden schluckte hart, denn Richards muskulöses Gesäß reckte sich ihm entgegen. Wasser perlte über den breiten Rücken, der sich zu den Hüften hin wie ein V verjüngte. Die Beine des jungen Mannes waren lang und schlank. Ob Richard wusste, wie attraktiv er war?
Als Brayden geräuschvoll die Tür schloss, wirbelte Richard herum. Er hatte das Klopfen anscheinend nicht gehört.
»Captain!« Sofort standen Richards Wangen in Flammen und er griff nach einem Handtuch, um es sich vor die Körpermitte zu halten. Wie gelähmt blieb er vor dem Waschbecken in strammer Haltung stehen, wobei dicke Tropfen aus seinem blonden Haar fielen und seine Brust benetzten. Er sah gut aus. Erholt. Seine Haut war kaum mehr entzündet und die dunklen Ringe unter den Augen waren auch verschwunden.
Brayden schmunzelte. »Wir sind hier nicht bei der Navy, Richard.«
Seine Wangen wurden noch röter, wenn das überhaupt möglich war. »Aye, Sir«, erwiderte er, blieb aber weiterhin stocksteif stehen.
»Wie fühlst du dich?«, unterbrach Brayden die unangenehme Situation und ließ Socke auf den Boden.
Die Katze lief sofort zu seinem Bett, wo sie sich am Fußende zusammenrollte.
Nachdem ihm in den Sinn gekommen war, dass der Junge ja noch keine Kleidung besaß, eilte Brayden zu seinen Truhen. Da Richard nur wenig kleiner war, ließe sich für ihn bestimmt etwas Passendes finden.
»Ich fühle mich gut, Sir«, sagte Richard und kam näher, wobei er sich das Handtuch um die Hüften wickelte. »Sie haben eine Katze an Bord?«
»Hm«, brummte Brayden. »Sie muss bei der Abreise aus England aufs Schiff gekommen sein. Seitdem gehört sie zur Crew.« Er lächelte. »Socke hält uns die Ratten vom Leib.« »Socke? Ein seltsamer Name für eine Katze.«
»Mein Erster Offizier hat sie so getauft, weil sie am liebsten in unserer getragenen Wäsche rumschnüffelt.« Brayden war froh, Socke mitgenommen zu haben. Das Tier sorgte immer wieder für Gesprächsstoff. »Magst du Katzen?« »Geht so«, sagte Richard. »Meine Mutter hat
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