The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
besorgen«, sagt er und sieht mich auffordernd an.
»Okay«, sage ich, und um zu demonstrieren, dass ich wirklich nichts mit der Sache zu tun habe, stehe ich auf, gehe nach vorne und nehme mir eine Ausgabe von dem Stapel, der auf dem Tisch vor der Bühne liegt. Als ich mich umdrehe, warten hinter mir drei Zehntklässlerinnen.
»Gibst du uns auch eine?«, fragt eines der Mädchen aufgeregt.
»Ich hab gehört, da ist ein Artikel drin, in dem es um Donna LaDonna geht!«, sagt eine andere. »Er soll total witzig sein. Mich würde echt mal interessieren, wer ihn geschrieben hat.«
Ich drücke jeder von ihnen ein Heft in die Hand und gehe dann ruhig an meinen Platz zurück, wobei ich mir die Fingernägel in die Ballen drücken muss, damit meine Hände nicht zittern. Einerseits freue ich mich, dass mein Artikel so ein Knüller zu sein scheint, andererseits werde ich jetzt doch nervös. Was, wenn jemand herausbekommt, dass ich ihn geschrieben habe? Aber solange ich mir nichts anmerken lasse und Gayle den Mund hält, kann mir eigentlich nichts passieren.
Wenn man das Unschuldslamm nur überzeugend genug spielt, kommt man mit allem davon.
Noch im Gehen schlage ich die Schülerzeitung auf und tue so, als würde ich darin blättern, während ich mich verstohlen
nach Peter umsehe. Er sitzt an seinem Platz, und den hektischen roten Flecken auf seinen Wangen nach zu urteilen, liest er ebenfalls gerade meinen Artikel.
Als ich mich wieder neben Tommy setze, hat er den Artikel ofensichtlich fertig gelesen und kocht vor Empörung.
»Wer so was schreibt, gehört von der Schule geworfen.« Er blättert noch einmal zum Anfang und liest den Namen unter der Überschrift. »Wer ist dieser Pinky Weatherton überhaupt? Von dem Typen hab ich noch nie was gehört.«
Typen?
»Ich auch nicht.« Ich sehe ihn mit großen Augen an, als wäre ich genauso ratlos wie er. Nicht zu fassen, dass Tommy tatsächlich glaubt, Pinky Weatherton wäre an unserer Schule – und noch dazu ein Typ! Aber ich bin sofort bereit, seine Theorie zu unterstützen. »Muss irgendein Neuer sein.«
»Der Einzige, der in letzter Zeit neu an die Schule gekommen ist, ist Sebastian Kydd. Genau! Vielleicht hat er ja den Artikel geschrieben.«
Ich verschränke die Arme und schaue gespielt nachdenklich an die Decke. »Wer weiß? Immerhin war er mal kurz mit Donna zusammen, oder? Hat sie nicht sogar mit ihm Schluss gemacht? Könnte natürlich sein, dass er sich an ihr rächen wollte.«
»Du hast recht!« Tommy zeigt mit dem Finger auf mich. »Ich hab von Anfang an gesagt, dass der Typ mit Vorsicht zu genießen ist. Hast du gewusst, dass er auf einem Eliteinternat war? Ich hab gehört, dass seine Eltern nur so in Geld schwimmen. Arroganter Schnösel. Hält sich für was Besseres.«
Ich nicke bekräftigend.
Tommy rammt die Faust in die Handfläche. »Diesem Typen
müssen wir’s zeigen. Wie wär’s, wenn wir die Reifen von seiner Angeberkarre aufschlitzen oder … dafür sorgen, dass er von der Schule fliegt?« Plötzlich kratzt er sich verwirrt am Kopf. »Sag mal, warst du nicht auch eine Zeit lang mit ihm zusammen? Ich hab gehört …«
»Wir haben nur ein paarmal was zusammen gemacht«, unterbreche ich ihn, bevor er die einzelnen Puzzleteile zu einem Bild zusammensetzen kann. »Aber er ist genau so, wie du ihn eben beschrieben hast. Mit Vorsicht zu genießen.«
Während des Mathekurses spüre ich Peters bohrende Blicke in meinem Rücken. Sebastian ist auch da, aber seit dem Vorfall auf dem Parkplatz vermeide ich es tunlichst, ihn anzusehen. Heute kann ich mir allerdings ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als er ins Klassenzimmer schlendert. Er wirft mir einen verwunderten Blick zu und erwidert mein Lächeln dann erleichtert, als wäre er froh, dass ich nicht mehr sauer auf ihn bin.
Ha. Wenn er wüsste.
Sobald es klingelt, springe ich auf und will aus dem Klassenzimmer stürzen, aber Peter fängt mich ab. »Wie konnte das passieren?«, zischt er.
»Wovon redest du?«, frage ich unschuldig.
»Wovon ich rede ?« Er verdreht fassungslos die Augen. »Von dem Artikel im Nutme g natürlich! Wie ist der ins Heft gekommen? «
»Woher soll ich das wissen«, sage ich und gehe weiter. »Ich hab nichts weiter getan, als den Ordner mit den Artikeln in die Druckerei zu bringen.«
Er sieht mich scharf an. »Ich rieche doch förmlich, dass du irgendwas damit zu tun hast.«
»Peter«, seufze ich. »Ich hab wirklich keine Ahnung, wie das passiert ist.«
»Dann
Weitere Kostenlose Bücher