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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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der den Leute deutlich macht, dass es mir ernst ist, dass ich jemand bin, mit dem man sich lieber nicht anlegt. Andererseits sollte er aber auch einen gewissen Witz ausstrahlen – vielleicht
sogar ein Faible fürs leicht Absurde. Ich streiche abwesend die Seiten glatt, während ich nachdenke.
    Dann lese ich noch einmal den Titel – »Der Castlebury-Ratgeber: Ein Handbuch zur Flora und Fauna der Highschool« –, gefolgt von »Erstes Kapitel: Die Bienenkönigin«. Ich greife nach einem Kugelschreiber und drücke ein paarmal die Mine raus und rein, bis mir der Name schließlich zufliegt.
    »Von Pinky Weatherton«, schreibe ich in ordentlichen Blockbuchstaben.

Pinky erobert Castlebury
    »Maggie bringt mich um, wenn wir nicht pünktlich zum Treffen des Abschlussballkomitees kommen«, flüstert Peter mir zu. »Könntest du den Ordner mit den Druckvorlagen nachher noch schnell in die Druckerei bringen?«
    »Klar. Ich kümmere mich um alles.«
    »Und bitte sag der Smidgens nicht, dass ich früher weg bin, okay?«
    »Keine Sorge«, beruhige ich ihn. »Du kannst dich absolut auf mich verlassen.«
    So richtig überzeugt scheint er davon zwar nicht zu sein, aber ihm bleibt nichts anderes übrig. Maggie ist in den Redaktionsraum gekommen und steht bereits ungeduldig hinter ihm. »Peter? «, drängt sie.
    »Ich komme ja schon.«
    »Okay, Gayle«, sage ich, sobald die beiden verschwunden sind. »Dann machen wir uns mal an die Arbeit.«
    »Hast du denn gar keine Angst, dir damit Ärger einzuhandeln? «
    Ich schüttle den Kopf. »Als Schriftstellerin darf man keine
Angst haben, sondern muss bereit sein, mit Zähnen und Klauen zu kämpfen wie eine Raubkatze.«
    »Sagt wer?«
    »Mary Gordon Howard.«
    »Und wer ist das?«
    »Nicht so wichtig. Freust du dich nicht, dass wir uns endlich an Donna LaDonna rächen können?«
    »Doch, natürlich. Aber was ist, wenn sie gar nicht merkt, dass sie gemeint ist?«
    »Und wenn schon – die anderen werden sie garantiert erkennen, verlass dich drauf.«
    Gayle bringt mir den Ordner mit den Druckvorlagen und wir ersetzen Peters Artikel, in dem er die Abschafung des Sportunterrichts als Pflichtfach für die Zwölftklässler fordert, durch meinen Beitrag über die Bienenkönigin alias Donna LaDonna. Anschließend bringen Gayle und ich den Ordner in die Schuldruckerei, wo ein paar Technikfreaks ihn entgegennehmen und dafür Sorge tragen werden, dass morgen der neue Nutmeg erscheint. Peter und Ms Smidgens werden natürlich einen Tobsuchtsanfall bekommen. Aber was können sie schon machen – mich von der Schule schmeißen? Wohl kaum.
     
    Am nächsten Morgen bin ich schon ziemlich früh wach und freue mich seit ewiger Zeit zum ersten Mal wieder so richtig darauf, in die Schule zu gehen. Als ich in die Küche komme, steht mein Vater am Herd und brät sich ein Spiegelei.
    »Du bist schon auf?«, ruft er erstaunt.
    Ich lächle ihn an, setze mich an den bereits gedeckten Frühstückstisch und bestreiche einen Toast mit Butter.
    »Du wirkst so … glücklich«, sagt er zögernd und gesellt sich
mit seinem fertigen Spiegelei zu mir. »Bist du es denn? Glücklich, meine ich?«
    »Natürlich, Dad. Warum fragst du?«
    »Weißt du, Carrie, eigentlich wollte ich das Thema ja gar nicht anschneiden … «, er rutscht verlegen auf dem Stuhl herum, »aber Missy hat ein paar Andeutungen darüber gemacht, was … zwischen … äh … Sebastian und dir vorgefallen ist, und, nun ja, ich dachte, es ist vielleicht besser, dich erst einmal nicht darauf anzusprechen, um es dir nicht noch schwerer zu machen. Aber ich wollte dir schon seit einigen Wochen sagen, dass … also … dass man sein Glück niemals von einem anderen Menschen abhängig machen darf.« Er sticht mit der Gabel in das Eigelb und nickt bedächtig. Ofensichtlich ist er froh, doch noch Gelegenheit bekommen zu haben, seine Lebensweisheit an mich weiterzugeben. »Du denkst wahrscheinlich, dass dein alter Herr nicht viel davon mitbekommt, was um ihn herum passiert, aber da täuschst du dich. Ich bin ein ziemlich guter Beobachter, und mir ist nicht entgangen, dass du Kummer hattest. Ich hätte dir gern geholfen – glaub mir, nichts schmerzt einen Vater mehr, als seine eigenen Kinder leiden zu sehen –, aber ich weiß auch, dass in so einer Situation niemand wirklich helfen kann. Wenn so etwas passiert, muss man erst einmal ganz allein damit fertig werden. Und wenn es einem gelingt, sich nach einer schmerzhaften Erfahrung aus eigener Kraft wieder aufzurappeln,

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