Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
Vom Netzwerk:
Cafeteria nicht nur mit Süßigkeiten zu bestücken, sondern als Alternative auch Sonnenblumenkerne anzubieten.«
    Tolle Alternative. Seitdem kann man in der Schule kaum noch einen Schritt tun, ohne auf knackende Sonnenblumenkernschalen zu treten.
    »Ich bin dafür, was über Trendsportarten zu bringen«, schlägt ein Mädchen vor, das seine roten Haare zu einem strafen Pferdeschwanz
gebunden hat. »Wir könnten anregen, dass statt Basketball zum Beispiel auch Aerobic unterrichtet wird.«
    »Klar, das würde vor allem bei den Basketballjungs super ankommen«, sagt Peter trocken.
    »Aerobic kann man auch zu Hause vor dem Fernseher machen«, wirft der Brillenträger ein. »Da könnten wir ja genauso gut einen Kurs in Wäschewaschen anbieten.«
    »Aber es geht doch darum, dass jeder das machen dürfen soll, was er will«, meldet sich die Neuntklässlerin wieder zu Wort. »Das finde ich extrem wichtig. Deswegen habe ich ja auch schon ein paarmal vorgeschlagen, endlich einmal etwas über die Diskriminierung bestimmter Gruppen von Schülern durch die Cheerleader zu schreiben.«
    »Jaja, ich weiß.« Peter seufzt. »Carrie, hast du einen Vorschlag? «
    »Hat sich wegen der Sache mit den Cheerleadern nicht irgendjemand letztes Jahr bei der Schulleitung beschwert und ist damit gescheitert?«, frage ich.
    »Das stimmt, wir geben aber trotzdem nicht auf«, sagt die Neuntklässlerin. »Die Cheerleader diskriminieren Menschen, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Das ist verfassungswidrig.«
    »Was du nicht sagst«, murmelt Peter.
    »Ich finde sowieso, dass es ein Gesetz gegen hässliche Mädchen geben sollte.« Der Brillenträger stößt ein grunzendes Röcheln aus, das wahrscheinlich ein Lachen sein soll.
    Peter wirft ihm einen strafenden Blick zu und wendet sich dann an die Neuntklässlerin. »Wir haben doch schon ein paarmal über die Sache gesprochen, Gayle, und ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Du kannst die Schülerzeitung
nicht dazu missbrauchen, persönliche Interessen durchzusetzen. Wir wissen alle, dass deine Schwester unbedingt bei den Cheerleadern aufgenommen werden will und schon dreimal von Donna LaDonna abgelehnt worden ist. Wenn sie nicht deine Schwester wäre, könnten wir das Thema sogar bringen, aber so geht das nun mal leider nicht. Es würde gegen jedes journalistische Ethos verstoßen, die Schülerzeitung zu deinem persönlichen Sprachrohr zu machen und …«
    »Das sehe ich ein bisschen anders.« Auf einmal interessiert mich die Geschichte – zumal ich den starken Verdacht habe, dass Peter mit seiner ablehnenden Haltung eher verhindern will, dass Donna LaDonna Schwierigkeiten bekommt. »Geht es im Journalismus nicht genau darum, in den Lesern ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten der Welt zu wecken? Und die werden nun mal unter anderem direkt vor der eigenen Haustür begangen, um genau zu sein, hier an der Castlebury High.«
    »Wo sie recht hat, hat sie recht!«, ruft der Brillenträger und schlägt mit der Faust auf den Tisch.
    »Okay, Carrie«, sagt Peter genervt. »Aber dann übernimmst du die Story.«
    »Oh nein, das geht nicht.« Ms Smidgens schließt das Fenster und tritt an den Tisch. »Mir ist bewusst, dass Carrie schon in der Zwölften ist, aber als Neuling in der Redaktion sollte sie wie alle anderen erst einmal das Layout übernehmen.«
    Ich zucke freundlich lächelnd mit den Schultern, als würde mir das nicht das Geringste ausmachen.
    Ein paar Minuten später hocken Gayle und ich in einer Ecke des Raums und schieben Buchstaben auf Millimeterpapier herum. Die Arbeit ist unendlich mühselig, und als ich Gayle einen Blick zuwerfe, sehe ich, dass sie die Stirn in tiefe Falten
gelegt hat – schwer zu sagen, ob sie einfach nur konzentriert ist oder sauer, weil Peter ihre Idee mal wieder abgeschmettert hat. Sie steckt mitten im schlimmsten Stadium der Pubertät, sprich: Pickel, fettige Haare und ein Gesicht, dessen Wachstum noch nicht mit dem ihrer Nase Schritt gehalten hat.
    »Ist das nicht mal wieder typisch?«, flüstere ich. »Die Mädchen müssen immer die langweiligsten Sachen machen.«
    »Wenn ich nächstes Jahr nicht schreiben darf, gehe ich zur Schulleitung und beschwere mich«, entgegnet Gayle finster.
    »Weißt du, es gibt immer zwei Wege, um zu bekommen, was man will. Entweder man zwingt die Leute, es einem zu geben, oder man bringt sie dazu, es freiwillig zu tun. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die zweite Methode meistens die erfolgreichere

Weitere Kostenlose Bücher