The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Mädchen nicht witzig und intelligent sein?«
»Ich habe nicht gesagt, dass du nicht intelligent bist …«
»Oder liegt es daran, dass ich nicht in Harvard studieren werde? Maggie erzählt mir die ganze Zeit, wie toll du bist. Ehrlich gesagt merke ich davon nicht sonderlich viel. Aber vielleicht bist du ja auch erst in den letzten drei Tagen so ein Riesenarschloch geworden.«
»Hey, jetzt komm mal wieder runter. Wieso müsst ihr Mädchen immer alles so persönlich nehmen?«, fragt er.
Ich schaue aus dem Fenster und schweige finster. Peter rutscht unbehaglich hin und her. »Aber jetzt mal im Ernst«, sagt er. »Ich finde wirklich, dass du einen Artikel für die Zeitung schreiben solltest. Wie wäre es mit dem Profil eines Lehrers, den du besonders toll findest? So was kommt immer gut.«
Ich stemme die Füße gegen das Armaturenbrett. »Ich denk mal drüber nach.«
Als wir auf den Parkplatz der Mall einbiegen, koche ich innerlich immer noch vor Wut. Ich bin sogar so sauer, dass ich nicht
einmal weiß, ob ich noch länger mit Maggie befreundet bleiben kann, wenn sie weiter mit diesem Vollidioten zusammen ist.
Ich knalle laut die Tür zu, als wir aus dem Wagen steigen. »Wir sehen uns dann drinnen.«
»Okay«, sagt Peter nervös. »Wir sind bei Mrs Fields. Maggie wollte ein paar Cookies kaufen.«
Ich nicke, wandere über den Parkplatz und krame in meiner Tasche nach meinen Zigaretten. Als ich mir gerade eine angesteckt habe und langsam wieder ein bisschen ruhiger atme, kommt röhrend eine gelbe Corvette auf den Parkplatz gefahren und hält ein paar Meter neben mir. Es ist Sebastian. Und Lali.
Die beiden steigen lachend aus dem Wagen.
Mein Magen zieht sich schmerzhaft zusammen. Wo sind die zwei die letzten eineinhalb Stunden gewesen?
»Hey, Süße.« Sebastian gibt mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Wir hatten Hunger, deswegen haben wir einen Zwischenstopp im Hamburger Shack eingelegt.«
»Hat Walt gearbeitet?«
»Nö.« Lali schüttelt den Kopf. Sebastian hakt sich bei mir unter, hält Lali anschließend den anderen Arm hin, und so schlendern wir dann zu dritt in die Mall.
Mein einziger Trost ist, dass ich weiß, dass Sebastian nicht gelogen hat. Die beiden sind wirklich im Hamburger Shack gewesen. Sein Kuss hat nicht nur nach Tabak, sondern auch nach gegrillten Zwiebeln und Paprika geschmeckt.
Cliquenwirtschaft
»Was sagst du denn dazu?«, frage ich Mouse und trommle nervös mit meinem Stift auf den Tisch.
»Ob du in deinem ersten Artikel für den Nutmeg gleich einen Frontalangrif gegen Donna LaDonna starten sollst? Ganz schön riskant, Braddie. Zumal du ihre Version der Geschichte gar nicht kennst.«
»Was aber nicht heißt, dass ich nicht versucht hätte, etwas über ihre Version herauszufinden«, entgegne ich, obwohl das nur die halbe Wahrheit ist. In Wirklichkeit bin ich ein paarmal bei ihr zu Hause vorbeigefahren, habe es aber nicht gewagt, aus dem Wagen auszusteigen.
Die LaDonnas wohnen in einem sehr großen, sehr neuen und unglaublich hässlichen Haus auf einem Hügel – die Eingangsfront hat mit ihrem Säulenvorbau etwas von einer Südstaatenkolonialvilla, eine Seitenwand ist aus unverputztem Backstein, die andere im toskanischen Stil mit Stuck verziert und die Rückwand wiederum holzvertäfelt wie eine Blockhütte.
Es ist, als hätten die LaDonnas sich auf keine bestimmte Stilrichtung festlegen können und sich stattdessen einfach für einen
Potpourri aus allem entschieden. Fast ein bisschen so wie Donna, wenn es um Jungs geht.
Die ersten beiden Male lag das Haus verlassen da, beim dritten Mal kam Tommy Brewster gerade mit Donna heraus. Bevor er in seinen Wagen stieg, versuchte er, sie an sich zu ziehen, als wolle er sie küssen, aber sie stieß ihn lachend mit dem Zeigefinger von sich. Während Tommy noch schmollend in der Einfahrt stand, kam plötzlich ein blauer Mercedes vorgefahren, aus dem ein großer, extrem gut aussehender Typ stieg, der an Tommy vorbeischlenderte und Donna lässig einen Arm um die Taille schlang. Danach verschwanden die beiden im Haus, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
Donnas Liebesleben ist zweifellos extrem abwechslungsreich.
»Wie wäre es, wenn du mit einem etwas weniger brisanten Thema einsteigst? Muss es denn gleich Donna LaDonna sein?«, fragt Mouse. »Vielleicht solltest du den Leuten erst ein bisschen Zeit geben, sich daran zu gewöhnen, dass du jetzt für die Schülerzeitung schreibst.«
»Ich weiß aber nicht, worüber ich sonst
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