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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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die ich für den Nutmeg schreibe, ziemlich gut wird«, sage ich und ziehe ein Blech Schokoladenkekse aus dem Ofen.
    Sebastian blättert im Time Magazine. »Worum geht’s da noch mal?«
    Ich habe es ihm schon mindestens ein Dutzend Mal erzählt. »Um Cliquen. Ich hab bis jetzt schon ungefähr zehn Leute dazu interviewt, die echt interessante Sachen gesagt haben.«
    »Mhm«, murmelt Sebastian, der das Thema ofensichtlich nicht sonderlich spannend findet. Aber davon lasse ich mich nicht entmutigen.
    »Walt meint zum Beispiel, dass Cliquen zwar einerseits einen gewissen Schutz bieten, andererseits aber auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit hemmen können. Wie siehst du das?«

    »So wie ich das sehe«, antwortet Sebastian, ohne von der Zeitschrift aufzublicken, »hat Walt Probleme.«
    »Was für Probleme?«
    »Bist du sicher, dass du das wissen willst?« Er sieht mich über den Rand seiner Ray-Ban-Lesebrille an. Jedes Mal, wenn er sie trägt, könnte ich dahinschmelzen. Ja, er hat eine Sehschwäche, und diese kleine Unvollkommenheit macht ihn nur noch süßer.
    »Natürlich.«
    »Dann glaub es mir einfach und frag nicht weiter nach«, sagt er und vertieft sich wieder in seine Lektüre.
    Ich nehme die noch warmen Kekse vom Blech, lege sie liebevoll auf einen Teller, stelle ihn vor Sebastian auf den Tisch und setze mich ihm gegenüber. Er greift sich gedankenverloren einen und beißt hinein.
    »Was liest du da überhaupt?«, frage ich.
    »Einen Artikel über die schlechte Wirtschaftslage«, sagt er und blättert um. »Völlig sinnlos, sich im Moment irgendwo um einen Job zu bewerben. Wahrscheinlich genauso sinnlos wie zu studieren. Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als für den Rest unseres Lebens bei unseren Eltern im Keller zu hausen.«
    »Sebastian?« Ich lege meine Hand auf seinen Arm. »Was weißt du über Walt?«
    »Nichts. Ich hab ihn bloß gesehen.« Er zuckt mit den Achseln.
    »Was soll das heißen – Ich hab ihn bloß gesehen? Wo?«
    »An einem Ort, den du nicht kennst und auch gar nicht kennen willst.«
    Wovon redet er? »Was ist das für ein Ort?«
    Er nimmt seine Brille ab. »Vergiss es einfach, okay? Mir ist langweilig. Komm, wir fahren in die Mall.«

    »Mir ist nicht langweilig. Ich würde nur gern endlich wissen, was diese komischen Andeutungen über Walt sollen.«
    »Und ich würde jetzt gern was unternehmen«, sagt er und steht auf.
    Verdammt. Ich stecke mir einen Keks in den Mund. »Ich kann aber nicht mit in die Mall. Ich möchte an meinem Artikel weiterarbeiten.«
    Er sieht mich verwundert an.
    »Na, an dem für den Nutmeg.«
    »Wie du meinst.« Er greift nach seiner Jacke. »Aber ich hab keine Lust, hier rumzusitzen, während du schreibst.«
    »Ich will doch nur, dass er gut wird.«
    »Schon okay«, sagt er. »Wir sehen uns später.«
    »Warte! Ich komm doch mit.« Ich greife nach meiner Jacke und renne ihm hinterher. Er legt den Arm um meine Taille, und wir laufen in dem lustigen Watschelgang zum Wagen, den wir eines Abend im Emerald erfunden haben.
    Als wir aus der Einfahrt biegen, nagt bereits das schlechte Gewissen an mir. Warum bin ich mitgefahren? Ich sollte an meinem Artikel weiterarbeiten. Wenn ich nicht mehr Selbstdisziplin entwickle, wird aus mir nie eine gute Schriftstellerin.
    Andererseits hat Lali seit Neuestem einen Job in der Mall. Sie arbeitet jetzt bei GAP, und wenn ich nicht mitkomme, schaut Sebastian bestimmt allein bei ihr vorbei. Die beiden verstehen sich von Tag zu Tag besser; jedes Mal, wenn ich sehe, wie sie miteinander herumalbern oder sich vertraut begrüßen, bekomme ich ein flaues Gefühl im Magen. Und dieses Gefühl wird zunehmend stärker, als würde der Countdown einer Zeitbombe laufen und der Moment der Explosion immer näher rücken.

    Cynthia Viande steht bei der Morgenversammlung auf der Bühne und hält eine Ausgabe vom Nutmeg in die Höhe. »Und diese Woche erwartet uns ein Artikel von Carrie Bradshaw zum Thema Cliquen.«
    Es folgt spärlicher Applaus, dann stehen alle auf und strömen aus der Aula.
    »Dein erster Artikel – Glückwunsch, Braddie!«, ruft Mouse und schiebt sich zu mir durch.
    »Superspannendes Thema«, murmeln ein paar vorbeikommende Schüler und verdrehen die Augen.
    »Gut, dass es jetzt vorbei ist, was?«, sagt Sebastian und zwinkert Mouse verschwörerisch zu.
    »Was meinst du?«, frage ich.
    »Na, dein Schnupperkurs beim Nutmeg«, antwortet er und fragt Mouse: »Hat sie dich auch ständig mit ihren Starreporterfragen

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