The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Sprechstundenhilfe bewerben.«
»Würdest du jetzt bitte die Klappe halten«, faucht Maggie. »Das ist gerade echt nicht der richtige Moment, um Witze zu machen.«
»Aber möglich wäre es doch. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es in zehn Jahren richtig viele männliche Sprechstundenhilfen gibt.«
»Und viel mehr Ärztinnen als Ärzte und die halten sich dann alle junge hübsche Sprechstundenhelfer.« Mouse lacht.
»Ich würde mich aber nie von einem Sprechstundenhelfer anfassen lassen.« Maggie schüttelt sich angewidert. »Ich will von keinem Mann angefasst werden, den ich nicht kenne.«
»Ach? Und wie ist das bei einem One-Night-Stand?«, frage ich, nur um sie zu ärgern. »Was ist, wenn du mit Freundinnen ausgehst und einen Typen kennenlernst, in den du dich rettungslos verliebst, und drei Stunden später landest du mit ihm im Bett?«
»Ich bin rettungslos in Peter verliebt, falls du es noch nicht bemerkt hast.«
»Außerdem«, wendet Mouse ein, »kennt man denjenigen ja dann schon irgendwie, auch wenn es erst drei Stunden sind.«
»Okay, aber was ist mit so einem Spontanfick wie aus Erica Jongs ›Angst vorm Fliegen‹?«
»Bitte sag nicht Fick, ich kann das Wort nicht ausstehen«, sagt Maggie pikiert. »Es heißt mit jemandem schlafen.«
»Mal ganz ehrlich – was ist denn der Unterschied zwischen ficken und mit jemandem schlafen?«, frage ich.
»Ficken ist einfach nur der reine Geschlechtsakt ohne das Drumherum. Mit jemandem schlafen ist Sex plus Gefühle«, antwortet Mouse.
»Ich kann übrigens echt nicht glauben, dass du immer noch nicht mit Sebastian geschlafen hast«, wirft Maggie plötzlich ein.
»Na ja, das ist …«
»Oder wie findest du das?« Maggie dreht sich zu Mouse um, kommt dabei fast von der Straße ab und reißt erst im allerletzten Moment das Steuer wieder herum. Als wir uns einigermaßen von dem Schock erholt haben, sagt Maggie: »Du bist immer noch Jungfrau«, und so wie sie es sagt, klingt es, als wäre das ein Verbrechen.
»Ich betrachte mich nicht als Jungfrau, sondern stelle mir lieber vor, dass ich sexuell noch in der Mittelstufe bin. Ich habe eben noch nicht mein Abschlussdiplom gemacht.«
»Aber warum bringst du es nicht endlich hinter dich?«, fragt Maggie verständnislos. »So eine große, bedeutsame Sache, wie man es sich immer vorstellt, ist es nämlich gar nicht. Glaub mir, wenn man es dann erst mal getan hat, denkt man sich: ›Gott, warum hab ich bloß so lange gewartet?‹«
»Lass sie doch, Maggie«, sagt Mouse. »Da hat eben jede ihr eigenes Tempo. Vielleicht ist sie ganz einfach noch nicht so weit.«
»Ich kann nur sagen, wenn du nicht bald mit Sebastian schläfst, wird es eine andere machen«, meint Maggie düster.
»Wenn das passiert, war Sebastian sowieso nicht der Richtige für sie«, entgegnet Mouse.
»Außerdem geh ich mal davon aus, dass es schon eine andere gemacht hat«, sage ich. »Mit Sebastian zu schlafen, meine ich. Und im Übrigen bin ich ja auch erst seit zwei Monaten mit ihm zusammen.«
»Na und? Ich war mit Peter noch nicht mal richtig zusammen, als es passiert ist«, sagt Maggie. »Wobei es in unserem Fall auch noch mal etwas anderes war – er ist ja schon jahrelang in mich verliebt gewesen.«
»Du, Maggie … also wegen Peter … «, fängt Mouse zögernd an.
Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu, weil ich kaum glaube, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um Maggie etwas von unseren Zweifeln bezüglich Peter zu sagen, aber da spricht sie schon weiter.
»So wie ich ihn kenne, sind die Schule und die Uni für ihn zwei komplett getrennte Lebensabschnitte. Wenn er nach Harvard geht, wird er Castlebury hinter sich lassen. Und eigentlich bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig, wenn er das Studium erfolgreich durchziehen will.«
»So wie du ihn kennst, ja? Vielleicht kenne ich ihn ja ein bisschen besser«, sagt Maggie spitz.
»Ich glaube, dass Mouse gar nicht unbedingt dich damit meint«, sage ich schnell und werfe Mouse noch einen warnenden Blick zu. »Sie will damit wahrscheinlich sagen, dass er dann viel für die Uni tun muss und vielleicht nicht mehr so viel Zeit für eure Beziehung hat, hab ich recht, Mouse?«
»Ja, genau. Alles wird sich ändern und wir werden uns zwangsläufig mitverändern.«
»Ich nicht«, sagt Maggie nachdrücklich. »Ganz egal, was passiert, ich werde immer so bleiben, wie ich bin. Und ich finde, das sollten alle Menschen. Sich selbst treu bleiben, meine ich.«
»Du hast recht«, sage
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