The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich hätte wissen müssen, dass Ihre Theorie richtig ist. Ich befürchtete, die Formel könnte instabil sein. Ich dachte, ich wüsste es besser. Es tut mir leid!«
»Sie dachten, Sie wüssten es besser, hm? Aber nun hat sich ja herausgestellt, wer es besser weiß, nicht wahr?« Durd spuckte die Worte fast aus. »Doktor Bant'ena Fhernan, die große Wissenschaftlerin mit all ihren Titeln und Empfehlungsschreiben von den namhaftesten Universitäten der Republik, hat die Lösung nicht gefunden. Aber General Lok Durd - der hat sie gefunden!«
Der Neimoidianer schien völlig die Kontrolle über sich verloren zu haben. Schaum rann an seinen Mundwinkeln hinab. Und Fhernan - ihr Gesicht war mittlerweile dunkelrot verfärbt und ihr Atem ein verzweifeltes Röcheln.
»Obi-Wan«, flüsterte Anakin. »Er wird sie umbringen ! Wir können nicht tatenlos hier herumliegen!«
Nachdrücklich schüttelte Kenobi den Kopf. Ja, sie könnten Durd aufhalten - aber wenn sie sich jetzt einmischten, würden sie dadurch die gesamte Mission in Gefahr bringen. Die Wahl, vor der sie hier standen, war: das Leben der Wissenschaftlerin - oder die Leben von Millionen Unschuldigen.
»Nein, Anakin«, wisperte er, »warte, warte!«
»Da stellt sich doch die Frage, ob ich Sie überhaupt brauche, meine Liebe.« Durd zog stärker an Fhernans Kragen. »Brauche ich Sie überhaupt? Hm? Hmm?«
»Ja!«, stieß sie mit letzter Kraft hervor. »Die Formel ist kodiert, und ich bin die Einzige, die den Schlüssel kennt!«
Durds Mund klappte auf. Seine Pupillen weiteten sich. Mit einem wütenden Aufschrei stieß er Fhernan von sich. »So ist das also! Wollen Sie die Formel etwa für sich behalten? Wollen Sie eine neue Vereinbarung aushandeln? Haben Sie etwa tatsächlich vor, mich zu erpressen?«
Fhernan, die zu Boden gestürzt war und erst langsam wieder zu Atem kam, zog sich an der Tischkante in die Höhe. Ihr gerötetes Gesicht war voller Angst. »Nein.«
»Nein?« Durd ging auf die andere Seite des Tisches und griff nach der Holo-Einheit. Drohend wedelte er damit vor Fhernans Gesicht herum. »Sind Sie sicher? Sind Sie da wirklich sicher? Denn wenn Sie lügen, Doktor... wenn Sie mich anlügen ...«
Die Frau hatte sich gerade erst auf die Füße hochgekämpft, doch nun ließ sie sich wieder auf die Knie fallen. »Ich lüge Sie nicht an, General. Das schwöre ich. Ich werde Ihnen die Formel geben. Ich werde Ihnen zeigen, wie man es herstellt. Ich kann es auch selbst für Sie herstellen, falls Sie das möchten. So viel Sie benötigen - ich werde es herstellen. Ich tue alles, was Sie von mir verlangen. Nur tun Sie ihnen nicht weh! Lassen Sie sie in Ruhe, bitte!«
Durd schleuderte ihr die Holo-Einheit an den Kopf. Der kleine Projektor traf sie an der Stirn - mit solcher Wucht, dass die Haut aufplatzte - und prallte dann scheppernd auf den Boden. Augenblicklich strömte Blut aus der Wunde, angetrieben vom wilden Schlag ihres Herzens. Es tropfte in ihre tränenerfüllten Augen, auf ihre hohlen Wangen, ihre zitternden Lippen.
»Bitte!«, hauchte sie, während das Blut von ihrem Kinn tropfte. »Ich flehe Sie an, General Durd. Haben Sie Mitleid!«
Der Neimoidianer bebte am ganzen Leib. Sein Bedürfnis, ihr wehzutun, war immer noch nicht gestillt. Er bleckte die Zähne und hob die Faust.
»Provozieren Sie mich nicht!«, knurrte er, und seine orangeroten Augen glühten vor unbändigem Zorn. »Seien Sie nicht noch einmal so dumm, meine Liebe! Entschlüsseln Sie die Formel - jetzt sofort! Und dann speichern Sie eine Kopie auf einem Datenkristall! Ich möchte Count Dooku morgen von meinem Erfolg berichten können.«
Mit zitternden Händen griff die Wissenschaftlerin nach einem der Datapads, dann machte sie sich an die Arbeit. Nach ein paar Minuten hatte sie die Daten auf einen Datenkristall überspielt und ihn dem General überreicht. Dann wich sie hastig wieder von ihm fort, außer Reichweite seiner immer noch geballten Faust.
Durd schob den Kristall in eine Tasche seiner Robe. »Das war die richtige Entscheidung, meine Liebe«, sagte er mit samtener, freundschaftlicher Stimme. Aber die unterschwellige Drohung in seinen Worten entging auch den beiden Jedi im Lüftungsschacht nicht. »Ich werde Ihre Familie verschonen - dieses Mal noch. Aber sollten Sie sich mir noch einmal widersetzen, dann wird das Konsequenzen haben.«
Begleitet vom Knistern teuren Stoffes watschelte er aus dem Labor.
Dr. Bant'ena Fhernan blickte ihm nach.
Weitere Kostenlose Bücher