The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
nur keine verlässlichen Lösungen, keine stabilen Mischungen.«
Der General watschelte langsam um den Tisch herum, die Hände vor seinem Fassbauch gefaltet. Die kunstvoll gewebte Robe, die er trug, knisterte. »Aber genau das ist es, was wir benötigen, meine Liebe. Verlässliche Lösungen, stabile Mischungen! Um Ihretwillen hoffe ich, dass Sie diesmal wirklich einen Fortschritt vorweisen können.«
»Wie ich schon sagte, General...«
»Ja, ja, ja!« Durd machte eine abtuende Handbewegung. »Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass Taten mehr sagen als Worte, nicht wahr? Also los, testen Sie Ihre neue Formel. Ich werde es mir gerne ansehen.« Aber ehe sie auch nur einen Schritt auf den Tisch zumachen konnte, hob er warnend die Hand. »Ich hoffe doch, Sie werden keine Dummheiten versuchen, meine Liebe. Etwa, indem Sie ein paar Tropfen Ihrer tödlichen Mischung entweichen lassen. Das würde nichts bringen. Ich bin auch geimpft.« Er klopfte sich auf den Arm. »Das Gegenmittel der Kaminoaner. Oder dachten Sie, nur Sie hätten es bekommen?«
Was? Alarmiert blickte Obi-Wan zu Anakin zurück. Die Atemgeräte hatten sie im Jedi-Tempel gelassen, zusammen mit dem Rest ihrer Standardausrüstung. Wenn Doktor Fhernans kleines Experiment nun - ganz gleich ob versehentlich oder mit Absicht - außer Kontrolle geriet - wenn diese Substanz austrat...
Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut.
Anakin zuckte die Achseln, eine Geste fast schon amüsierter Resignation. Jetzt können wir nur noch hoffen, schien er sagen zu wollen.
Wie überaus hilfreich.
Dr. Fhernan nahm den Zylinder aus der Halteklammer, öffnete den Deckel des durchsichtigen Kastens und legte den Behälter neben den immer noch regungslos in einer Ecke kauernden Nager. Erst nachdem sie den Kasten wieder geschlossen und versiegelt hatte, bewegte sich das Tier mit zuckenden Schnurrhaaren auf den Zylinder zu, schnupperte an seiner durchsichtigen Oberfläche. Die Wissenschaftlerin ging indes zum Rand des Tisches und wühlte zwischen den Instrumenten herum, die sie vorhin beiseitegefegt hatte. Schließlich hob sie einen dünnen, silbern schimmernden Gegenstand hoch, einem Elektrostift nicht unähnlich.
»Einen Moment noch«, forderte Durd. Er rieb die Fingerspitzen aneinander, leckte sich aufgeregt über die Lippen. Er erinnerte Obi-Wan an ein Kind, das vor einem riesigen, festlich eingepackten Geschenk steht. »Ich möchte alles sehen. Warten Sie, bis ich das perfekt im Auge habe!« Er ging um den Tisch herum, beugte sich vor, machte einen Schritt zur Seite, richtete sich ein wenig auf.
Dr. Fhernan wartete mit ausdruckslosem Gesicht, bis der General schließlich eine geeignete Position gefunden hatte und ihr zufrieden zunickte. Glücklicherweise - oder unglücklicherweise, je nachdem, was gleich geschehen würde - stand er weder in Anakins noch in Obi-Wans Blickfeld. Die beiden Jedi konnten den Arbeitstisch und den Kasten immer noch deutlich sehen.
Kenobi wischte sich die feuchten Hände an den Ärmeln seines Hemdes ab. Zu behaupten, er hätte ein mieses Gefühl bei dieser Sache, wäre eine gewaltige Untertreibung. Da spürte er plötzlich, wie Anakin an seinem Knöchel zog. Er blickte über die Schulter, und in seinen Augen las er dieselbe Beunruhigung, die auch er fühlte.
»Sind Sie bereit, General?«, fragte Fhernan. Ihre Stimme klang tot, bar jeglicher Emotion. Sie war nun ganz Wissenschaftlerin, losgelöst von persönlichen Empfindungen. Die Kälte, die sie in der Macht ausstrahlte, ließ Obi-Wan schaudern. Seine Finger ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.
Das wird richtig übel.
»Ja, meine Liebe«, erklärte der Neimoidianer. Sein Kopf zuckte vor und zurück, die Hände strichen unbewusst über den Stoff seiner Robe - er konnte sich vor Aufregung kaum noch im Zaum halten. »Fangen Sie an! Ich kann es gar nicht erwarten. Das ist meine erste Demonstration.« Er spitzte die Lippen. »Aber das wissen Sie ja. Bislang haben Sie Ihre Experimente nur dann durchgeführt, wenn ich im Dienste von Count Dooku unterwegs war.«
»Dafür möchte ich mich noch einmal entschuldigen, General. Es lag nie in meiner Absicht, Sie auszuschließen. Die Arbeit diktiert ihren eigenen Zeitplan. Als ... als Experte auf dem Gebiet der Wissenschaft verstehen Sie das sicher.« Doktor Fhernans Stimme zitterte kurz.
»Ja, ja«, brummte Durd. »Zum Glück sind unsere Zeitpläne diesmal kompatibel.« Er lächelte bedeutungsvoll. »Zu Ihrem Glück - und nicht nur zu
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