The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
Ihrem.«
Fast wäre Fhernan der silberne Gegenstand aus den Fingern gerutscht. Ihr linkes Auge zuckte.
»Nun machen Sie schon, Doktor!«, bellte der Neimoidianer. »Sie haben mich jetzt lange genug warten lassen!«
Sie senkte den Kopf - vielleicht zu einem Gebet oder einem tiefgründigen Gedanken -, dann kehrte der gefühllose Ausdruck auf ihre Züge zurück, und sie richtete den silbernen Stift auf den durchsichtigen Kasten. Sie drückte den Knopf an seiner Seite. Ein Summen ertönte. Zunächst war es kaum hörbar, aber dann wurde es höher und schriller, noch höher, noch schriller. Das Nagetier geriet in Panik, sprang an den Wänden seines Gefängnisses hoch, schabte mit den kleinen Krallen über das durchsichtige Material. Seine Bewegungen wurden wilder, verzweifelter, je mehr das Summen an Intensität zunahm. Der Zylinder begann zu vibrieren, rollte auf dem Boden hin und her. Lok Durd beugte sich gespannt näher heran, gab leise, unartikulierte Geräusche von sich. Er genoss die Vorführung in vollen Zügen, schien sich gar nicht sattsehen zu können am Leid des Tieres. Dr. Fhernan starrte ebenfalls gebannt auf den Kasten. Was immer sie bei dem Anblick empfinden mochte, sie verbarg es tief in ihrem Innern.
Mit einem lauten Krachen explodierte der Zylinder. Die Flüssigkeit in seinem Innern hatte sich mittlerweile in einen grünschwarzen Dampf verwandelt, und nun breitete er sich schnell in dem Kasten aus, streckte seine wallenden Tentakel in alle Ecken aus. Das Nagetier stieß einen schrillen, schmerzerfüllten Schrei aus, dann brach es zusammen, rollte sich mit zuckenden Beinen auf den Rücken. Sein Fell und seine Haut begannen zu schäumen, rosafarbene Blasen zu werfen - und dann zerfraß dieser giftige Nebel das Fleisch des Nagers. Knochen kamen zum Vorschein, nur, um sich Sekunden später ebenfalls aufzulösen. Alles, was nach einer Minute von dem Tier noch übrig war, war eine schmierige Lache auf dem Boden des Kastens.
Obi-Wan schloss die Augen. Er fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Fühlte, wie Anakin sich anspannte, als die Todesqualen der Kreatur durch die Macht hallten.
Unter ihnen klatschte Lok Durd begeistert in die Hände. »Wie wundervoll. Meine liebe Doktor Fhernan, es stimmt, was man über Sie sagt: Sie sind ein Genie!«
Die Wissenschaftlerin brach auf Hände und Knie zusammen und übergab sich auf den Boden des Labors.
Aber der Neimoidianer schien davon überhaupt keine Notiz zu nehmen. »Ich wusste es«, sagte er, während er sich langsam im Kreis drehte. »Ich wusste, dass es mit Rondium funktionieren würde.« Er blieb stehen, blickte auf Fhernan hinab. »Und Sie haben versucht, mir einzureden, dass ich mich irre. Das war sehr ungezogen, meine Liebe. Mir weismachen zu wollen, dass Rondium keine Wirkung auf das Damotit hätte. Ich glaube, Sie wollten ein kleines Spielchen mit mir treiben.«
Immer noch auf dem Boden kniend, wischte Fhernan sich mit dem Ärmel über den Mund. Sie blickte nicht auf.
»Habe ich nicht recht, Doktor?«, wollte Durd wissen. Er hatte sich regelrecht in Rage geredet. »Habe ich nicht recht?« Plötzlich voller Wut, sprang der General zu ihr hinüber und riss sie grob auf die Beine, packte mit seinen dicken Fingern den Kragen ihres Kittels und schüttelte sie heftig. »Wollten Sie ein Spielchen mit mir treiben? Wollten Sie mich anlügen ? Haben Sie tatsächlich versucht, meine Pläne zu ruinieren, mich bei Count Dooku in Verruf zu bringen?«
Plötzlich drehte Durd den Stoff herum, würgte Fhernan mit dem Kragen ihres eigenen Kittels. Sie war deutlich kleiner als der Neimoidianer, aber sie stellte sich nicht auf die Zehenspitzen, um den Druck von ihrer Kehle zu nehmen, machte auch sonst keinerlei Anstalten, sich aus Durds Griff zu befreien. Nicht einmal dann, als ihr Gesicht rot anzulaufen begann.
»Nein, General«, stieß sie hervor. »Das würde ich niemals tun. Warum sollte ich Sie belügen? Ich weiß doch, was dann geschieht.«
Der Neimoidianer beugte sich zu ihr hinab, bis nur noch wenige Millimeter sein Gesicht von ihrem trennten. »Vielleicht haben Sie ja auch gelogen, als Sie sagten, dass diese Personen Ihnen am Herzen liegen würden! Vielleicht bedeuten Ihre Geschwister und deren Familien Ihnen ja überhaupt nichts!«
»Doch, das tun sie!« Die Worte der Frau waren inzwischen nur noch ein krächzendes Flüstern. »Ich habe Sie nicht belogen, General. Ich habe Sie nie belogen. Aber ich habe mich geirrt, was das Rondium anging, und dafür möchte
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