The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
helfen?«
»Nur, wenn wir unentdeckt bleiben«, meinte der Ältere. »Doktor, wer hält sich außer Ihnen und Durd noch in diesem Komplex auf?«
Sie versuchte, sich zu konzentrieren. »Im Augenblick sind da nur noch die Droiden. Aber morgen früh soll ein weiterer Offizier hier eintreffen. Mehr weiß ich nicht.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Wer sind Sie?«
»Freunde«, sagte der Jüngere, als ob das alles erklären würde.
»Und wir brauchen Ihre Hilfe, um in einem Stück aus diesem Komplex zu entkommen«, fügte sein Begleiter hinzu. Seine Stimme war voller Autorität. »Also konzentrieren Sie sich bitte!«
Sie zuckte zusammen. Er war kein Lanteebaner. Sie hatte die Bewohner dieses Planeten gesehen: angsterfüllt, unterwürfig, eingeschüchtert. Ihr umnebelter Geist klärte sich ein wenig, und sie blickte ihn mit forschenden Augen an. Unter all diesem Schmutz war etwas Vertrautes. Sie kannte ihn nicht, war ihm nie zuvor begegnet - und doch hatte sie das vage Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben - und nicht nur ihn, auch seinen jüngeren Begleiter. Vor gar nicht allzu langer Zeit.
Sie wühlte in ihren Erinnerungen, und plötzlich war sie nicht mehr in diesem Gefängnis, das wie ein Labor eingerichtet war. Sie war wieder zu Hause auf Corellia und bereitete gerade das Abendessen zu, sah sich die HoloNet News an ...
»Du meine Güte!«, stieß sie hervor. »Sie sind ... Ihr seid Kenobi!« Ihr Blick huschte zu dem jüngeren Mann. »Und Ihr seid Anakin Skywalker. Ihr seid Jedi!«
Anakin Skywalker, der Held der Republik, verzog das Gesicht. »Jetzt müssen wir uns definitiv um die Aufzeichnungen kümmern.«
Kenobi nickte. »Allerdings. Doktor Fhernan ...«
Sie konnte es nicht glauben. Die Jedi waren gekommen, um sie zu befreien. Bestimmt hatten sie ihre Familie und ihre Freunde bereits in Sicherheit gebracht. Der Alptraum war vorüber. Alles würde wieder gut werden.
»Doktor!«
»Es tut mir leid ... was?«
»Obi-Wan«, murmelte Skywalker. »Gebt ihr ein wenig Zeit. Sie muss das erst verarbeiten.«
Obi-Wan Kenobi, der andere Held der Republik, warf seinem Freund einen vielsagenden Blick zu. »Wir haben aber leider keine Zeit, Anakin. Doktor, gibt es in diesem Gebäude einen sicheren Ort, an den wir uns zurückziehen könnten - nur für eine kurze Weile? Ein Ort, an dem die Droiden-Patrouille uns nicht findet?«
Es kostete sie einige Anstrengung, ihre zerstreuten Gedanken zu sammeln. Kenobi hatte natürlich recht - sie benahm sich wie ein kleines Mädchen und nicht wie eine professionelle Wissenschaftlerin. »Ich ... Man hat mir hier einen Raum zugewiesen. Niemand stört mich dort, aber er ist kameraüberwacht.«
»Das wird kein Problem sein. Anakin, du begleitest Doktor Fhernan. Geht in ihre Unterkunft und bleibt dort! Ich werde mich um die Aufzeichnungen kümmern und dann nachkommen.«
»In Ordnung«, sagte Anakin. »Braucht Ihr vielleicht ein wenig Hilfe beim Verwischen unserer Spuren?«
Verwirrt beobachtete Bant'ena, wie ein Lächeln über Kenobis schmutziges Gesicht huschte. »Wenn es dir nichts ausmacht.«
Anakins Augen blitzten schelmisch auf. »O doch, das tut es. Aber für Euch werde ich eine Ausnahme machen.«
Bant'enas ungläubiger Blick folgte Kenobi, als er sich unter eines der Löcher in der Decke stellte. Dann ging er leicht in die Knie - sie hielt den Atem an - und schnellte drei Meter in die Höhe. Problemlos, mit einer Leichtigkeit, die alle physikalischen Gesetze verhöhnte. Er griff nach dem Rand der Öffnung, hielt sich daran fest und schob sich mühelos in den Schacht hinein. Nach ein paar Augenblicken tauchte sein Kopf wieder aus der Dunkelheit auf. »In Ordnung.«
Skywalker warf das Gitter in die Höhe, und Kenobi brachte es wieder über der Öffnung an. Dann kroch er davon, völlig lautlos, wie es schien, und streckte einige Sekunden später den Arm aus dem anderen Loch. Als auch dort das Lüftungsgitter wieder an seinem Platz saß, wandte der jüngere der Jedi sich wieder Bant'ena zu.
»Gehen wir.«
Das war alles völlig unglaublich. Wann hatte ihr Leben sich nur in dieses Karussell bizarrer Ereignisse verwandelt? Und warum? Mord, Entführung, Erpressung - und nun: Jedi!
»Doktor Fhernan«, sagte Skywalker ungeduldig. Er klang beinahe wie Kenobi. »Wir müssen los.«
»Was? O ja, natürlich - wartet bitte ... wartet einen ... einen Moment...« Sie durchquerte das Labor auf wackeligen Beinen und wühlte im Durcheinander auf dem Arbeitstisch herum. »Ein paar
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