The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
Lawine aus blutroten Flammen über sie hinweg.
Trümmer prasselten auf das Dach des Fahrzeugs hinab, groß und schwer genug, um die Außenverkleidung zu verbeulen und die Schilde in einem Funkenschauer außer Betrieb zu setzen.
»Ahsoka!«, rief Taria, den Blick fest auf den Anzati gerichtet. »Wir halten uns an den Plan, verstanden? Lebend. Und Mata: Bleiben Sie, wo Sie sind! Bewegen Sie sich nicht! Ahsoka?«
In perfektem Gleichklang sprangen sie aus dem Bodenwagen und zündeten ihre Lichtschwerter. Sie rannten durch den Rauch und den Staub. Rings um sie loderten Flammen, und die Luft war erfüllt von Schreien, Sirenen, Hupen und panisch davonrennenden Füßen. Chaos und Furcht griffen in der Parkstation um sich.
Ahsoka registrierte all das nur peripher. Sie war völlig auf ihren Gegner konzentriert, auf den bevorstehenden Kampf. Selbst Taria nahm sie nur als Schemen neben sich wahr, eine golden schimmernde Flamme in der Macht.
Lebend. Lebend. Wir müssen ihn überwältigen, ihn lebend schnappen.
Der Anzati war empfänglich für die Macht, aber er hatte diese Fähigkeit nie ausgebaut. So verließ er sich ganz auf seine Instinkte und jahrelange, blutige Erfahrung. Er wirbelte zwischen den abgestellten Fahrzeugen umher wie eine Katze, feuerte immer wieder in den Rauch, bis das Parkdeck in dicken, stickigen Qualm gehüllt und von den zahlreichen Bränden in orangerotes Licht getaucht war. Aber auch, wenn sie kaum atmen konnten und ihre Augen brannten, wichen die Jedi den Granaten leichtfüßig aus. Immer weiter trieben sie ihren Gegner zurück, wehrten dabei einige Geschosse, die ihnen zu nahe kamen, mit ihren Lichtschwertern ab. Dem mordlüsternen Hass des Anzati setzten sie die Macht der Hellen Seite entgegen.
»Ahsoka!«, rief Taria dann plötzlich. »Mach dich bereit!«
Was? Bereit machen? Wofür?
Und dann sah sie es. Die Macht zeigte es ihr - so, wie sie Anakin wohl ständig Dinge zeigte. Vor ihren Augen blitzte ein Bild auf - ein möglicher Ausgang dieses verbissenen Kampfes. Ja, jetzt! Sie sprang vor und über ein abgestelltes Bodenfahrzeug, zog das Feuer des wütend zischenden Anzati auf sich und zerschnitt die Granaten mit ihrer grün glühenden Klinge, ehe sie detonieren konnten. In diesem Moment, in dem die ganze Aufmerksamkeit ihres Widersachers Ahsoka galt, schnellte Taria auf ihn zu. Sie hob ihre freie Hand, ballte die Macht zu Fäusten und schlug dem Anzati damit seine Waffen aus den Händen. Dann hatte sie ihn erreicht, wirbelte ihn mit einem heftigen Tritt durch die Luft.
Ihr Gegner schrie seinen Schmerz hinaus, dann prallte er mit einem lauten Klatschen auf den Ferrobeton und blieb zusammengekrümmt liegen.
Taria wollte ihm keine Gelegenheit geben, sich zu erholen. Sie sprang nach vorne und landete direkt über ihm, einen Stiefel fest auf seiner bebenden Brust. Die Spitze ihres Lichtschwertes schwebte nur wenige Millimeter über seiner Kehle. Aus weiten Augen starrte der Anzati zu ihr hoch, die Lippen zurückgezogen, die Zähne gebleckt. Schweiß glänzte auf seinem grauen Gesicht, die Hauttaschen an seinen Wangen waren geöffnet, und die dünnen, rüsselartigen Tentakel, die daraus hervorragten, hingen schlaff auf seine Schultern hinab.
Zitternd stand Ahsoka in einigen Metern Entfernung, und während sie erschöpft die stinkende, beißende Luft in ihre Lunge pumpte, war ihr Blick fest auf Taria gerichtet. Die Jedi-Meisterin atmete ebenso schwer wie sie - aber ihr Gesicht war zu einem Grinsen verzerrt.
»Du bist gar nicht schlecht, Padawan.«
Ahsoka nickte und brachte ein halbherziges Lächeln zustande. »Ihr wart aber auch nicht gerade übel, Meisterin«, entgegnete sie. »Ich glaube...«
»Was?«, fragte Taria. Sie schwankte leicht, und als sie sich mit dem Handrücken über das Gesicht fuhr, sah Ahsoka ein feuchtes, rotes Schimmern. Erschrocken kam die Togruta näher. Erst da bemerkte sie, dass Damsin stark aus Nase und Augen blutete, dass ihre Haut unter dem Schmutz entsetzlich blass war.
»Taria?«, fragte Ahsoka verängstigt.
»Das ist nichts«, schnappte Damsin. »Vergiss es einfach, in Ordnung? Das geht dich nichts an.«
Es geht mich nichts an? Aber...
»He, Mata!« Der Blick von Tarias blutigen Augen richtete sich auf ihren Wagen, der hinter Ahsoka zwischen den Flammen und den Trümmern stand. »Geht es Ihnen gut?«
»Ja, meine Liebe«, erklang Fhernans zitternde Stimme. Über das Heulen der herannahenden Sirenen und das Stimmengewirr der erschrockenen Menschenmenge waren
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