The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
hielt mit aufrichtiger Dankbarkeit dagegen, spürte Anakins resignierte Wut. Dieser gab sich Mühe, aber er hatte nie gelernt, einer bitteren Situation mit süßer Höflichkeit zu begegnen. Anakin bevorzugte einen unverblümteren - und nicht immer von Erfolg gekrönten - Ansatz.
Aber dieses Mal musst du dich zusammenreißen, mein junger Freund. Wir brauchen sie mehr als sie uns.
Agentin Varrak entspannte sich ein wenig - der erste, zögerliche Schritt in die richtige Richtung. »Das hoffe ich.«
Kenobi lächelte. »Haben Sie alle Informationen zusammengetragen, die sich während unseres Aufenthalts auf Lanteeb als nützlich erweisen könnten?«
»Das habe ich.« Sie zog einen schlichten, zerdellten Aktenkoffer unter dem Schreibtisch hervor. »Wenn ihr euch jetzt setzen würdet, könnten wir diesen Teil auch gleich hinter uns bringen. Wir haben nur wenig Zeit, und ich bin mir sicher, auch auf euch warten andere Verpflichtungen.« Sie blickte zu Organa hinüber. »Senator?«
»Ja, natürlich«, sagte Bail und ließ sich auf einen der zerschlisse-nen Ledersessel sinken. »Meister Kenobi, Meister Skywalker, Agentin Varrak ist eine Expertin für falsche Identitäten«, fuhr er fort, als die beiden Jedi auf seine Geste hin ebenfalls Platz genommen hatten. »Ihr könnt versichert sein, dass eure neuen Ausweise und Lebensläufe selbst der gründlichsten Untersuchung standhalten werden.«
»Das will ich hoffen«, murmelte Anakin. »Unser Leben wird davon abhängen.«
Agentin Varrak sah ihn ausdruckslos an. »Euer Leben ist in meinen Händen sicher, Meister Jedi. Ich mache das nicht zum ersten Mal. Euer neuer Name ist übrigens Teeb Markl.«
Anakin verkniff sich ein spöttisches Grinsen. »Was für ein klangvoller Name!«
Varrak ließ sich weiterhin nichts anmerken, aber Bail verzog ungehalten das Gesicht. Obi-Wan rückte sein Hemd zurecht, wartete, bis Anakins Blick zu ihm hinüberhuschte, und hielt ihn dann mit seinem eigenen fest. Bitte! Für so etwas haben wir jetzt keine Zeit. Keine schlauen Sprüche mehr! Die Muskeln in Skywalkers Kiefer spannten sich, Zorn flackerte in seinen Augen auf - aber dann kapitulierte er doch und senkte den Blick.
Varrak hatte davon entweder nichts mitbekommen oder beschlossen, es zu ignorieren, denn sie klappte gleichgültig den Aktenkoffer auf und entnahm ihm zwei versiegelte Päckchen. »Teeb«, sagte sie und reichte erst Anakin, dann Obi-Wan eines der Pakete, »ist die gängige Ehrenbezeichnung für erwachsene, männliche Lanteebaner. Das weibliche Äquivalent wäre Teeba. Teeb Markl und Teeb Yavid - das wärt dann Ihr, Meister Kenobi - sind Cousins. Sie sind Farmer, haben den Hof der Familie allerdings verloren, weil sie nach einer langen Dürreperiode ihre Schulden nicht zurückzahlen konnten. Sie haben sich drei Jahre auf Alderaan als Arbeiter in der Forstwirtschaft verdingt. Sie stammen aus dem Dorf Voteb am nördlichsten Rand des besiedelten Kontinents.«
Obi-Wan hob verwirrt den Blick. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz. Ich dachte, unser Wissen über Lanteeb wäre stark begrenzt.«
»Das ist es auch«, nickte Agentin Varrak. »Aber es gibt tatsächlich zwei lanteebanische Cousins namens Markl und Yavid. Sie haben uns bei der Vorbereitung dieser Mission unterstützt.«
»Das ist... beeindruckend«, murmelte Anakin, der ihr gegen seinen Willen Anerkennung zollen musste. »Wie haben Sie diese Männer gefunden - noch dazu so schnell?«
Bail beugte sich vor. »Pures Glück, Meister Skywalker. Senatorin Amidala erwähnte doch einen lanteebanischen Ingenieur auf Naboo. Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf, und da Alderaan viele Arbeiter von anderen Planeten in seinen Wäldern und der Landwirtschaft beschäftigt, stellte ich meine eigenen Nachforschungen an. Jahr für Jahr zieht es viele Gastarbeiter dorthin - die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen sind gut, und für viele ist der Aufenthalt auf Alderaan das Sprungbrett in ein besseres Leben. Glücklicherweise führt unser Arbeitsminister genau Buch über alle saisonal eingestellten Kräfte. Es gab natürlich keine Erfolgsgarantie, aber ich dachte mir: Warum nicht? Und siehe da, in den Büchern waren tatsächlich zwei Lanteebaner verzeichnet, die im Augenblick auf Alderaan leben.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich natürlich über die beiden Cousins informiert und dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sie schnellstmöglich hierherzubringen.«
»Um uns zu helfen«, ergänzte Obi-Wan zögerlich. Er blickte
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