The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
ließ den Blaster auf den Boden fallen.
»Eine Frage wäre also schon mal beantwortet.«
Obi-Wan rieb sich die Schläfen und kämpfte gegen den betäubenden Schmerz an. »Das war ein einzelner Blasterschuss«, sagte er. »Was, wenn sie einhundert Schüsse abgeben? Oder eintausend? Das ist ein Sturmschild, kein Belagerungsschirm.«
Anakin zuckte mit den Schultern. »Im Moment vielleicht nicht. Aber falls Ihr mir ein paar Stunden gebt...«
»Ist das dein Ernst? Anakin, willst du wirklich sagen, du kannst einen Theta-Schild in einen Belagerungsschirm umwandeln?«
Ein erneutes Schulterzucken. »Ich kann es versuchen.«
Mit schwerem Herzen blickte Obi-Wan zu den Leichen der Männer und Frauen hinüber, die dem Angriff der Droiden zum Opfer gefallen waren - es tut mir leid, so entsetzlich leid -, dann ruckte sein Kopf wieder zu Durds Armee herum.
»Und ich bin mir sicher, dass es dir sogar gelingen würde, Anakin«, murmelte er. »Die Frage ist aber nicht, ob du es tun kannst... sondern, ob du es tun solltest.«
Dreizehn
»Aufgeben?« Erschöpft und schmutzig stand Rikkard da. »Ist das euer Ernst? Ihr wollt euch diesen Droiden ausliefern?«
»Von wollen kann keine Rede sein.« Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Aber euer Dorf kann einer längeren Belagerung nicht standhalten, Teeb. Ihr habt nicht genügend Vorräte, und es gibt keine Garantie, dass der Sturmschild mehrere Tage oder vielleicht sogar Wochen halten wird. Davon abgesehen habt ihr jetzt schon neun Tote und siebzehn Verwundete. Wenn ihr uns beschützt, werden noch mehr Leute sterben, und das können Anakin und ich nicht von euch verlangen.«
»Glaubst du wirklich, dass es Wochen dauern könnte, bis die Republik kommt, um euch zu helfen?«, fragte Teeba Jaklin mit einem Stirnrunzeln.
»Nein, es wird nicht Wochen dauern«, sagte Anakin, »Die Flotte sollte in...«
Obi-Wan unterbrach ihn mit einem tadelnden Blick. »Das Problem ist: Wir können nicht versprechen, dass wirklich Hilfe unterwegs ist. Darum sollten wir, denke ich, davon ausgehen, dass wir auf uns allein gestellt bleiben.«
»Oh«, machte Teeba Jaklin mit zitternder Stimme, dann legte sie die Finger auf die Lippen. Verwirrung und Sorge erfüllten sie. Rikkard, obwohl nicht weniger aufgewühlt, legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
Sie standen auf der Stufe am Eingang des Bürgerhauses, und als er die Furcht der Dorfführer in der Macht spürte, wandte Anakin, von Obi-Wans mahnender Präsenz zurückgehalten, den Kopf ab und blickte über den großen Platz. Beinahe eine halbe Stunde war seit dem Angriff der Droiden vergangen, und die Leute von Torbel standen noch immer unter Schock, während sie um ihre Toten trauerten und die Verwundeten behandelten.
Eine Handvoll Dorfbewohner hatte sich Jaklins und Rikkards Befehl widersetzt und war zum Ende der Straße gegangen, um die Kampfdroiden auf der anderen Seite des Sturmschildes zu beobachten. Die herumsurrenden Moskitodroiden nicht mitgezählt, hatten sich dort draußen ungefähr dreihundert schwer bewaffnete Killermaschinen versammelt. Es erschien Anakin wie ein Wunder, dass während der letzten zehn Minuten keine von ihnen mehr auf den Schutzschirm geschossen hatte. Vielleicht warteten sie ja auf neue Instruktionen - den meisten Droiden mangelte es an Initiative. Nun, zumindest war der Schild lange genug deaktiviert gewesen, damit der Qualm abziehen konnte, sie mussten also nicht länger giftigen Rauch atmen. Doch davon abgesehen...
Wann immer wir glauben, dass wir unmöglich in noch größere Schwierigkeiten geraten können, beweist uns die Galaxis das Gegenteil. Aber Obi-Wan kann nicht ernst meinen, dass eine Kapitulation unsere beste Chance ist.
Doch ein Blick in das beherrschte, emotionslose Gesicht seines ehemaligen Meisters zeigte ihm, dass es Kenobi sehr wohl ernst damit war.
Das bedeutet wohl, dass wir noch ein Problem mehr haben.
»Seid ihr sicher, dass ihr das Kom nicht mehr reparieren könnt?«, fragte Teeba Jaklin schließlich. »Falls wir herausfinden könnten, ob wirklich Hilfe unterwegs ist...«
»Es tut mir leid«, murmelte Anakin. »Das zentrale Leitungsrelais ist völlig durchgebrannt. Wir haben weder einen Ersatz noch die Teile, die nötig wären, um einen zu bauen.«
Ihr anklagender Blick brannte in seinem Gesicht. »Aber du hast doch sonst alles repariert! Devi sagt, du bist ein Genie. Du musst das Kom wieder hinkriegen. Es ist unsere einzige Verbindung mit dem Rest von Lanteeb.«
»Es
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