The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Jaklin ihr Schweigen. »Selbst wenn wir in dieser Angelegenheit einer Meinung wären - und das sind wir nicht -, ist das keine Entscheidung, die wir alleine treffen könnten.«
»Das stimmt«, nickte Obi-Wan. »Berufe eine Versammlung ein, Rikkard. Erkläre deinen Freunden und Nachbarn den Sachverhalt und lass sie dann entscheiden, was geschehen soll.«
»Und ihr werdet euch dieser Entscheidung beugen?«, fragte Jaklin streitlustig. »Ihr werdet keine Jedi-Gedankentricks einsetzen, damit wir tun, was ihr wollt?«
Obi-Wan zuckte unmerklich vor der Lanteebanerin zurück, aber Anakin fiel es natürlich trotzdem auf. Sie hatten so viel getan, um Torbel zu helfen, hatten sogar die Leben der Einwohner gerettet, aber dennoch war Jaklin voller Zorn. Dieser Zorn speiste sich aus Furcht, weil die Jedi große Gefahr über ihr Dorf gebracht hatten; aus Empörung, weil sie sich unter falschem Namen ihr Vertrauen erschlichen hatten; und aus Scham, weil sie auf diese Lüge hereingefallen war. Er konnte verstehen, warum sie so fühlte. Mehr noch, er konnte fühlen, warum sie so fühlte, ebenso wie Obi-Wan. Genau das machte es manchmal so schwer, ein Jedi zu sein.
Langsam atmete Kenobi aus. »Natürlich nicht, Teeba. Wie immer ihr euch entscheidet, wir werden es akzeptieren. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich werde sehen, ob ich im Heilhaus helfen kann, während ihr und eure Leute euch beratet. Lasst mich rufen, wenn ihr einen Beschluss gefasst habt.« Er deutete eine Verbeugung an, drehte sich um und ging davon.
Anakin blickte ihm nach, und auch er seufzte nun, wusste er doch, dass das klärende Gespräch mit seinem ehemaligen Lehrer nur
verschoben, nicht aber aufgehoben war.
»Du hast ihn vor den Kopf gestoßen«, brummte Rikkard. »Er wollte, dass du dich seiner Meinung anschließt.«
Obi-Wan betrat das Heilhaus und schloss die Tür hinter sich. Mit einem Seitenblick auf Rikkard nickte Anakin. »Ich war viele Jahre lang sein Schüler. Er hat mich gelehrt, was es heißt, ein Jedi zu sein. Ja, er wollte, dass ich seine Meinung unterstütze.«
»Aber du hast es nicht getan«, meinte Jaklin barsch. »Manche würden das Respektlosigkeit nennen. Vielleicht sogar Arroganz. Du bist vielleicht groß und kennst dich mit Maschinen aus und beherrschst all diese Jedi-Tricks - aber du bist noch immer ein Kind. Wer bist du, dass du die Meinung eines Älteren ignorierst? Jeder Blinde kann sehen, dass er ein Mann mit großer Erfahrung ist.«
»Ja, das ist er in der Tat«, pflichtete Anakin ihr bei. »Er ist ein weiser Mann. Und vielleicht stellt sich ja heraus, dass er recht hat, und ich unrecht, und dass wir uns den Droiden ergeben müssen. Aber dann haben wir zumindest alles andere versucht.«
Rikkard fuhr sich mit der Hand über das vernarbte Gesicht. »Er versucht, uns zu schützen.«
»Ich weiß.« Genau da liegt ja das Problem. »Aber das tue ich auch.«
»Anakin ...« Der Vorarbeiter blickte ihn an, als könnte er in ihn hineinsehen, eine verborgene, unausgesprochene Wahrheit in seinem Innersten erkennen. »Hast du Angst?«
»Ja«, meinte er nur. »Ich habe Angst, dass noch mehr Leute verletzt oder getötet werden, weil wir hierhergekommen sind. Ich habe Angst, dass, während wir hier unter dem Schild festsitzen, irgendetwas geschieht, das ich nicht mehr ändern kann. Ich habe Angst, dass meine Freundschaft zu Obi-Wan Schaden genommen hat, weil ich ihm widersprach.« Und ich habe Angst, dass ich auf diesem schrecklichen Planeten sterben und Padmè nie wiedersehen könnte. »Ich bin ein Mensch, Rikkard. Ich weiß, was Angst ist. Aber ich lasse mich nicht von ihr beherrschen.«
Ein Teil der Anspannung wich aus Rikkards müden Augen. »Ich weiß deine Ehrlichkeit zu schätzen, junger Teeb. Wenn man nicht ehrlich miteinander ist, wird man nicht überleben. Das lehrt einen das Leben in den Minen. Ich weiß nicht, was dein Leben dich gelehrt hat, aber manche Dinge ändern sich nie. Du und Arrad, ihr seid im selben Alter. Ich weiß, wie du dich fühlst - und wie er sich fühlt.« Er nickte in Richtung des Heilhauses. »Diskutiert das aus, findet einen gemeinsamen Nenner und bleibt dabei. Du und er, ihr braucht einander. Und Torbel braucht euch beide, Schulter an Schulter, wenn wir das überleben wollen.«
»Rikkard hat recht«, meinte Teeba Jaklin mit rauer Stimme. »Also, kannst du diese Streitigkeiten mit deinem Freund aus der Welt schaffen, damit die Bewohner nicht mit ihrem Blut für euren
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