The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
und stach mit seinem krummen Finger in den Phantomglobus. »Geist von Jedi dort.«
Wissbegierig drängte Durd sich nach vorn. »Und wo ist dort? Zeig es mir!« Er starrte auf die Holokarte, dann ballte er wütend die Fäuste. »Das ist doch viel zu ungenau. Diese Karte ist nutzlos, Barev.«
»Ich kümmere mich darum, General«, versicherte ihm der Colonel. »Bis morgen früh habe ich die exakte Position.«
Der Neimoidianer spießte den Offizier mit einem zornigen Blick auf. »Das will ich doch hoffen«, zischte er, dann stampfte er aus dem Raum. Er hatte schon seit Stunden nicht mehr nach Dr. Fhernan gesehen ... und er wusste, wenn man diese Frau nicht ganz genau im Auge behielt, dann würde sie wieder versuchen, seine Pläne zu sabotieren.
Aber niemand wird mich aufhalten, weder sie noch dieser Jedi-Abschaum. Nicht mehr lange, und Count Dooku wird Loblieder auf mich anstimmen.
Zehn auszehrende Stunden nachdem er sich lebendig unter der Oberfläche von Lanteeb begraben hatte, streifte Anakin seinen Schutzanzug samt Handschuhen ab und ließ sich auf den felsigen Boden fallen. Seine Kleidung war klatschnass, selbst von seinen Haaren tropfte der Schweiß, seine Augen stachen vor Salz, und jede Bewegung wurde begleitet von einem Chor jaulender Muskeln. Er war so sehr mit diesen simplen, körperlichen Leiden beschäftigt, dass es einige Sekunden dauerte, bis ihm schließlich die Veränderung in der Macht auffiel.
Neben ihm setzte Obi-Wan sich ruckartig auf. »Verdammt. Hat man uns gefunden?«
Sie waren allein in dem Umkleideraum, aber auf dem Gang wurden Stimmen und schwere Schritte lauter - die Arbeiter, die zur Nachtschicht antraten. »Keine Ahnung«, flüsterte Anakin. Er wartete darauf, dass seine von der Arbeit in der Mine abgestumpften Sinne sich wieder schärften. »Ich glaube nicht. Das ist etwas anderes.«
»Aber was?«
Das vermochte er nicht zu sagen. Er war nur sicher, dass er Gefahr spürte, einen kalten, dunklen Sturm, der sich außerhalb seines mentalen Blickfeldes zusammenbraute. »Ist es dasselbe, was Ihr vorhin schon gespürt habt?«
»Nein«, sagte Obi-Wan nach einer kurzen Pause. »Aber ich kann es auch nicht genau deuten.«
Das sah Kenobi nicht ähnlich - und Anakin auch nicht.
»Daran lässt sich jetzt nichts ändern«, meinte Obi-Wan. »Gehen wir zurück zu Jaklins Hütte. Dort können wir ungestört über diese Frage meditieren. Was immer die Quelle des Problems ist, sie ist noch nicht hier. Wir haben noch etwas Zeit.«
Das Bewusstsein der Gefahr ließ Anakin schaudern. »Aber nicht sehr viel.«
»Es wird schon reichen.«
Wohl kaum. Doch das behielt Anakin für sich. Obi-Wan war augenscheinlich nicht in der Stimmung für Widerworte. Nach dem sie ihre Schutzkleidung ordentlich in dem Schrank verstaut hatten und der Schweiß auf ihrer Haut getrocknet war, verließen sie die Mine und traten hinaus in die wunderbar frische Nachtluft. Anakin genoss das Gefühl der Weite, den Anblick der Sterne, die so unendlich weit entfernt über den Himmel verstreut waren. Irgendwo zwischen ihnen lag das Versprechen seines Zuhauses.
Er sehnte sich nach Coruscant, denn dort war Padmè. Das Herz, das in seiner Brust schlug, war nur ein Echo. Sie war sein wahres Herz. Sie war sein Zuhause.
»Anakin?«
Er blickte zu Obi-Wan hinüber, dessen Gesicht im Scheinwerferlicht der Mine kalkweiß wirkte, als hätte die Erschöpfung ihm sämtliche Energie aus den Knochen gesaugt. »Ihr könnt morgen unmöglich noch einmal zehn Stunden arbeiten«, brummte er, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie diese Feststellung in den Ohren seines Freundes klingen mochte.
»Ich werde tun, was ich tun muss«, entgegnete Obi-Wan. »So, wie du redest, könnte man ja meinen, ich stünde schon mit einem Bein im Grab.«
Nun strömten auch die anderen Arbeiter aus ihrer Schicht in die Nacht hinaus, sodass sie nicht weiter über dieses Thema diskutieren konnten. Anakin war froh darum. »Nein, das tut Ihr nicht. Und das meine ich auch nicht«, flüsterte er noch, kurz bevor die anderen bis auf Hörweite heran waren. »Aber...«
»Sag es nicht«, warnte ihn Obi-Wan. »Du bildest dir da etwas ein.«
Nein, tat er nicht. Yoda hatte es ihm erzählt, und er konnte es selbst jeden Tag spüren: Nach den Geschehnissen auf Zigoola hatte sich etwas in Obi-Wan verändert.
Ihr könnt Euch noch so sehr verstellen, Meister, aber wir wissen beide, dass es wahr ist.
Das Hupen eines Bodenfahrzeuges ließ sie die Köpfe drehen.
»Ich bin gerade
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