The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
einen wirklich makabren Sinn für Humor.
»Du musst - Yavid finden«, drängte er sie noch einmal. »Falls er... nicht verletzt ist, kann er... helfen.«
Jaklin glaubte nicht mehr daran, dass man ihnen noch helfen konnte, das zeigte ihre Miene deutlich. Dennoch nickte sie. »Ich werde ihn suchen. Wie lange kannst du das noch aushalten, Teeb?«
Er hatte keine Ahnung, und er wollte auch nicht darüber nachdenken. »Ich ... komme schon zurecht. Geh jetzt, bitte!« Zitternd atmete er aus. »Finde Yavid.«
Sie waren nun alleine, abgesehen von den vier Gestalten, die versuchten, den Schildgenerator zu reparieren. »Guyne! Wie lange braucht ihr noch?«
Der älteste der Männer, die fieberhaft an dem Metallkasten herumschraubten, hob kurz den Kopf. »Wir arbeiten so schnell wir nur können, Jaklin. Die Hälfte der Schaltkreise ist durchgebrannt.«
Anakin schloss seinen Geist fester um die Macht. Für ihn war das Peitschen und Brodeln des Sturmes wie das Lodern eines lebenden Feuers. »Ich ... schaffe es schon, Teeba. Mach dir ... um mich keine Sorgen. Geh einfach. Los!«
Mit kleinen Schritten ging Jaklin rückwärts von ihm fort. Ihre Augen hatte sie gegen das glühende Licht zusammengekniffen. Ein Muskel an ihrem Kiefer zuckte. »Ich weiß, was du bist, junger Teeb. Du bist ein ...«
»Nicht ...jetzt«, rief er. Nur mit Mühe unterdrückte er ein Ächzen. »Bitte, finde Yavid. Sag ihm, ich komme ... sobald ich kann.«
Statt ihm zu antworten, blickte Jaklin noch einmal zu Guyne hinüber. »Unser aller Leben liegt jetzt in deiner Hand, alter Teeb«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Enttäusche uns besser nicht.«
Kurz blitzten die Zähne in seinem schmalen, narbigen Gesicht auf. »Ich hab's zumindest nicht vor, Teeba. Jetzt geht endlich. Rikkard wird deine Hilfe brauchen.«
Anakins Rippen schienen zu zerbersten, als er ein weiteres Mal einatmete. »Teeba...«
»Ich weiß«, keifte sie, während sie sich umdrehte. »Yavid. Ich sagte doch, ich suche ihn, und das werde ich auch tun. Ich lüge nämlich nicht - im Gegensatz zu euch.«
Er sah ihr nach, wie sie mit unbeholfenen, plattfüßigen Schritten davonrannte. In seinem Nacken konnte er Guynes Blick spüren.
Starr mich nicht so an, alter Mann. Reparier lieber diesen Generator.
Die Schmerzen waren inzwischen so unerträglich, dass er am liebsten einfach nachgegeben ... aufgegeben hätte. Doch das war natürlich unmöglich. Hunderte Leben hingen davon ab, dass er standhaft blieb und die Qualen ertrug, bis der Generator wieder funktionierte - oder sein Herz stehen blieb. Also schloss er die Augen. Ob es nun Sinn ergab oder nicht, er fand es immer leichter, sich zu konzentrieren, wenn er im Kokon der Dunkelheit eingesponnen war.
Nun, da er nichts mehr sah, drängten seine anderen Sinne weiter in den Vordergrund. Der Gestank der verkohlten Schaltkreise aus dem Generator. Der Gestank des brennenden Damotits von der Raffinerie. Der Gestank seines eigenen Schweißes. Er hörte - fühlte - drei weitere Explosionen. Sie waren schwächer als die erste und ereigneten sich in rascher Folge. Schreie und Sirenen gellten. Geräusche und Echos tanzten miteinander. Er fühlte sich ausgehöhlt und benommen, und jetzt, wo die schrillsten Warnungen der Macht verklungen waren, spürte er nur noch Verwirrung, Furcht und Leid um sich. Es war schrecklich, doch auf eine merkwürdige Weise auch tröstlich. Er kannte sich mit Furcht und Leid aus, er wusste, wie er damit umgehen musste. Das Unbekannte war es, das ihn nervös machte.
Wie lange hatte er hier gestanden und den Sturm zurückgehalten? Vermutlich weniger als eine Stunde, auch wenn es sich anfühlte wie Tage. Nein, Jahre. Bald würde die Entscheidung, ob er ausharren oder aufgeben sollte, nicht länger in seiner Hand liegen. Selbst der Auserwählte hatte seine Grenzen.
Er erinnerte sich daran, wie er als kleiner Junge am Tisch seiner Mutter vor Qui-Gon Jinn angegeben hatte.
War einer von euch schon mal bei einem Podrennen? Ich bin der einzige Mensch, der einen Renner steuern kann.
Nun war er vermutlich der einzige Jedi, der sich in einen lebenden Sturmschild verwandeln konnte.
Das hat nichts mit Prahlerei zu tun. Es ist die Wahrheit. Ich habe ein Talent dafür, das Unmögliche möglich zu machen.
Er musste nur noch ein wenig länger durchhalten ...
Schweiß rann über sein Gesicht, sein Herz raste, und er spürte, wie seine Kraftreserven zur Neige gingen, aber er klammerte sich an die Macht wie ein Kind sich an die Hand
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