The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
»Und wir werden ihnen helfen. Aber erst müssen wir uns auf unsere Mission konzentrieren.«
»Wo wir gerade davon sprechen«, meinte Anakin, »wann wollt Ihr Jaklin sagen, dass wir Torbel verlassen?«
Obi-Wan zögerte. »Ähm ... ja, was das betrifft...«
Der jüngere Jedi starrte ihn an. »Ihr wollt doch nicht etwa nach wie vor auf den Konvoi warten? Obi-Wan ...«
»Ich weiß«, sagte er, als Anakin sich frustriert abwandte. »Aber das ist noch immer unsere beste Chance, unbemerkt nach Lantibba zurückzukehren. Wir können nicht einfach so losmarschieren. Wir hätten keinen Schutz, und unsere gefälschten Identichips sind auch nutzlos ...« Er schüttelte den Kopf. »Das Risiko, gefangen genommen zu werden, wäre zu groß. Lieber kommen wir ein wenig später an, als in Durds Hände zu fallen.«
»Und dieses Wesen, das uns jagt?«
»Ich kann es nicht mehr spüren«, erwiderte er. »Über eine Stunde habe ich nach ihm geforscht, aber seine Präsenz in der Macht ist verschwunden.«
»Und was bedeutet das?«, fragte Anakin. Er wirkte nicht sehr überzeugt. »Hat es unsere Spur verloren? Hat es aufgegeben?«
»Vielleicht.«
»Obi-Wan, das ist ein großes Risiko. Was, wenn Ihr Euch irrt? Was, wenn es schon unterwegs ist? Es könnte uns mühelos finden, wenn wir hierbleiben.«
Über dieses Problem hatte er während der letzten dreißig Minuten intensiv nachgedacht. »Du hast recht, es ist ein Risiko. Aber ich finde, es wäre ein noch größeres Risiko, nicht auf den Konvoi zu warten und einfach loszuziehen.«
»Ich sage ja nicht, dass es ungefährlich wäre«, räumte Anakin ein, während er die Hände in die Taschen rammte. »Es ist nur ... wir würden hier noch einen weiteren Tag festsitzen. Vierundzwanzig Stunden, während denen Durd seinen ersten Angriff auf die Republik starten könnte.«
Obi-Wan stemmte sich in die Höhe, und das leise Ächzen seiner Muskeln erinnerte ihn daran, dass er nicht gerade in Topform war. »Vielleicht hat er diesen Angriff schon längst gestartet. Unsere Flucht wäre ein passender Anlass gewesen, seine Waffe einzusetzen. Was ich damit sagen will, Anakin, ist: Wir wissen es nicht. Wir können nur raten. Und wir dürfen uns nicht von unserer Panik zu einer falschen Entscheidung hinreißen lassen.«
Sein ehemaliger Schüler bedachte ihn mit einem langen Blick. »Soll das heißen, Ihr hattet letzte Nacht Panik?«
»Das soll heißen, dass wichtige Entscheidungen mit kühlem Kopf getroffen werden müssen«, entgegnete er. »Tödliche Theta-Stürme, überladene Energienetze und explodierende Raffinerien laden nicht gerade zu nüchternen Überlegungen ein.«
»Das habe ich gemerkt«, murmelte Anakin mit leichter Belustigung, dann schüttelte er den Kopf. »Ich schätze, es ist alles eine Frage des richtigen Timings. Vielleicht macht es keinen Unterschied, ob wir noch einen Tag hier vertrödeln oder nicht. Falls die Republik schnell genug einen Kampfverband herschickt und einen Großangriff auf Lanteeb startet...«
»Darauf können wir natürlich hoffen«, sagte Obi-Wan gedehnt. »Anakin...«
»Ja«, brummte der junge Jedi, und sein Gesicht verfinsterte sich wieder. »Ich weiß. Wir haben nie in Echtzeit Kontakt mit dem Tempel aufgenommen, wir können also auch nicht wissen, ob sie unsere Nachricht erhalten haben. Aber, Obi-Wan, denkt Ihr nicht, dass das eigentlich ein Grund mehr wäre ...«
»Was ich denke«, murmelte Kenobi, während er sein Lichtschwert zurück in die Geheimtasche seines Hemdes steckte, »ist, dass wir ohnehin hierbleiben müssen, bis der Sturmschild deaktiviert wird. Also werde ich jetzt im Heilhaus nach dem Rechten sehen und dann etwas essen. Wie sieht es mit dir aus?«
»Einige Leute wollen die Trümmer der Raffinerie durchforsten«, sagte Anakin nach kurzem Zögern. Er war noch immer nicht überzeugt. »Ich habe versprochen, ihnen zu helfen. Vielleicht kann ich ja reparieren, was die Explosion nicht in Fetzen gerissen hat. Rikkard hofft noch immer, dass sie ihre Quote erreichen können. Er ist gerade dabei, die Dorfbewohner zu mobilisieren, um die Arbeit in der Mine wieder aufzunehmen. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass es verrückt ist, aber er will nicht auf mich hören.«
Das hätte Obi-Wan auch gewundert. Sein Pflichtbewusstsein und seine verzweifelte Hoffnung waren alles, was Rikkard noch geblieben war. »Er versucht, das Dorf zu retten, Anakin. Das kann man ihm nicht übel nehmen.«
»Das tue ich auch nicht«, murmelte Anakin. Er klang
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