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The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

Titel: The Clone Wars 05 - Unter Belagerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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unglaublich traurig. »Aber er wird es nicht schaffen, und er weiß es. Als der Sturm aufzog, hat er alle ihre Hoffnungen begraben.«
    »Ohne dich hätte der Sturm nicht nur ihre Hoffnungen, sondern auch die Leute selbst begraben. Hast du dich einigermaßen erholt?«
    Anakin fuhr sich mit den Fingern durch das schmutzige Haar. Das Licht, das verfremdet durch den Plasmaschild drang, hob die Schatten unter seinen Augen und auf den stoppeligen Wangen hervor. »Es ging mir schon besser«, meinte er mit einem Schulterzucken. »Aber auch schon schlechter. Was ist mit Euch?«
    »Ich habe Kopfschmerzen«, gestand Obi-Wan. »Nicht einmal die Meditation konnte sie vertreiben. Außerdem ist da dieser widerliche Geschmack in meinem Mund.«
    »Den habe ich auch«, sagte Anakin langsam. »Ihr glaubt doch nicht, dass...«
    »Wir haben zwar stundenlang giftigen Qualm eingeatmet«, erklärte Kenobi, »aber ich bezweifle, dass wir an einer Damotitvergiftung sterben werden. Wir sind Jedi - unsere Körper werden die Wirkung des Rauches abmildern. Aber sei bitte trotzdem vorsichtig, wenn du in den Trümmern dieser Raffinerie herumstocherst. Keine Heldentaten - und zieh dir einen Schutzanzug an.«
    »Und das von dem Mann, der in einem instabilen Kraftwerk sein Leben aufs Spiel gesetzt hat«, meinte Anakin kopfschüttelnd. »Devi hat mir alles erzählt. Obi-Wan, Ihr könnt von Glück sagen, dass Ihr nicht als brennender Plasmafleck geendet seid.«
    »Glück?«, wiederholte Obi-Wan in gespielter Empörung. »Glück hatte nichts damit zu  tun!  Nun  geh  schon.  Ich  werde euch helfen,
    sobald ich kann.«
    Viele der Frauen und Kinder von Torbel saßen noch draußen auf dem großen Platz, wo sie aßen, miteinander schwatzten und Kraft aus dem Gefühl der Gemeinschaft zogen. Ein paar Männer waren ebenfalls da, aber die meisten schienen mit Rikkard in die Mine zurückgekehrt oder zur Raffinerie hinübergegangen zu sein, um die Trümmer zu durchsuchen. Obi-Wan blieb auf der Stufe vor dem Eingang des Bürgerhauses stehen und genoss einen Moment lang das Gefühl des Sonnenscheins auf seinem Gesicht, dann sah er sich nach Greti um. Das Mädchen war nirgends zu sehen, stattdessen fiel sein Blick aber auf Teeba Jaklin, die sich mit Sufi und Brandeh unterhielt. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt, und er hatte nicht vor, sie auf sich aufmerksam zu machen. Er fühlte sich noch nicht in der Verfassung, all die Fragen zu beantworten, mit denen sie ihn bombardieren würden.
    Also ging er hinüber zum Heilhaus. Hier fand er schließlich Greti: Still und hoffnungsvoll saß sie an der Seite ihrer schlafenden Mutter. Sie war die einzige Person im Raum, die nicht auf einer der Pritschen lag. Als sie ihn sah, stand sie auf, die Finger gegen den Stoff ihrer flickenübersäten Tunika gepresst.
    »Teeb Kenobi!«
    »Obi-Wan«, sagte er, dann trat er neben sie. »Wie geht es dir, Greti - und deiner Mutter?«
    Das Mädchen machte einen Schritt zur Seite. »Sag du's mir.«
    Er kniete sich neben die Liege und legte Bohle eine Hand auf das schmale Gesicht. Ihre Haut wirkte nicht mehr so blass, und ihre Atmung war auch schon viel ebenmäßiger. Er konnte kaum noch Schmerzen in ihr spüren, und als er vorsichtig ihre verletzte Hand inspizierte, stellte er fest, dass die Wunde sauber und ihr ganzer Arm frei von Damotitflecken war. Seine Berührung störte ihren Schlaf nicht.
    »Teeba Sufi hat ihr ein Mittel gegeben, damit sie weiterschläft«, erklärte Greti. »Sie sagt, man wird schneller gesund, wenn man tief und sorgenfrei schläft.«
    Behutsam platzierte Obi-Wan Bohles Arm wieder auf dem Laken. »Da hat sie recht.« Er lächelte. »Deine Mutter wird wieder gesund, Greti. Du musst dir keine Sorgen mehr machen.«
    Das Kinn des Mädchens ruckte nach oben. Ihre Augen waren voller Fragen, aber da waren auch Mut und Hoffnung, vermischt mit einem letzten Rest Furcht. »Ich habe dabei geholfen, oder? Sie gesund zu machen, meine ich. Wie habe ich das gemacht?«
    Er könnte sie anlügen, und vermutlich wäre das sogar die bessere Lösung. Dieses Kind musste nicht erfahren, dass es eine Jedi hätte sein können, und vermutlich auch eine Jedi geworden wäre - eine wirklich große Jedi -, wäre das Leben nicht so ungerecht.
    »Teeb? Obi-Wan?«, hakte sie nach. »Hast du etwas mit mir gemacht?«
    »Nein«, sagte er rasch. »Nein, versprochen. Ich habe deinem Geist nur gezeigt, wie er auf eine andere Weise denken kann.«
    Ihre Finger schlossen sich um den Stoff ihrer Tunika.

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