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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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verkaufe gut, ich habe Kontakte zu anderen Ausstellungsorten im In- und Ausland. (Simpel muss kontinuierlich daran denken, wie er sich dafür schadlos halten wird, dass er sich auf diese Weise zur Hure macht; es wird ihr wehtun!) … ja, also es liegt bei dir … ich habe mich entschieden, als ich in der Tür gestanden habe … für mich ist die Sache klar.
    – Oh … Was soll ich sagen … Natürlich! Alles andere wäre ja auch idiotisch … Wolfgang … Selbstverständlich möchte ich in deiner Galerie ausstellen!
    – Schön … schön … Du wirst es nicht bereuen.
    – Nein … oh! Das ist jetzt schnell gegangen, ich bin ganz überwältigt! Geht das immer so schnell? Vielen, vielen Dank!
    – Mir dankst du? (Simpel beißt sich auf die Lippen und schluckt die Magensäure runter, die ihm hochkommt) – Nein, mir schuldest du keinen Dank … nur dir … dir selber …

    Monica schlägt erneut den Blick nieder, und Simpel nutzt die Gunst des Augenblicks.

    – Weißt du was, Monica? Ich finde, wir sollten auf ein Glas ins BALLERINOS runtergehen, kennst du das? Bisschen was essen, eine schöne Flasche Wein bestellen und uns feiern. Dabei können wir ein paar Details besprechen, ich gebe dir die Adresse und die Telefonnummern undsoweiter … die genauen Daten … ja?
    – BALLERINOS? … BALLENTINOS! Das Lokal liebe ich, ich bin nur viel zu selten dort! »Mein Gott, darauf wäre ich nie gekommen, du banale Fotze«, denkt Simpel. Er lächelt und sagt:

    – Na, dann wissen wir ja, wo’s langgeht, was? Wir scheinen uns schnell einig zu werden, du und ich.
    – Da ist nur … ich muss kurz noch meinen Mann anrufen und ihm sagen, dass ich ein bisschen später nach Hause komme. Er macht sich sonst schnell Sorgen um mich, weißt du.
    – Ruf nur immer an, du … ich habe alle Zeit der Welt … he he he …
    – He he he … lacht Monica und geht zum Ateliertelefon. Aus drei Metern Abstand erkennt Simpel, dass sie Nummer zwei der Top-Ten-Hass-Nummern wählt, die Simpel in den letzten Jahren gesammelt hat. Alles in allem hat er wohl ein paar Stunden lang dagesessen, diese Nummer auf einem Zettel in der Hand, und überlegt, ob er anruft. Aber er hat nie angerufen. Weil er noch keinen Plan hatte. Erst vor kurzem ist ihm klargeworden, wie er die Sache angehen will. Motha hat ihn auf die Idee gebracht, als sie in irgendeinem Zusammenhang über das »Iindi’ekte« sprach, »das man nutzen kaann … man muuss niikt iimme’ di’eekt d’aufzugehen … das köönnt ihr von uns F’auen le’nen … ihr Männe’ … nik iimme’ so übe’deutlich und pluump agie’en.« Das war’s! Indirekte Aktion! Er hätte sich verfluchen können, dass er nicht schon früher darauf gekommen war.
    – Hallo, ich bin’s, sagt Monica ins Telefon. – Ja … im Atelier … nein … du, ich komme heute ein bisschen später … hab Besuch bekommen … Besuch, verstehst du …
    – BESUCH?!, hört Simpel es am anderen Ende der Leitung piepsen (also eigentlich schreien), und er hat keinen Zweifel, wer da so peinlich kreischt. »Die Aktion macht sich jetzt schon bezahlt«, denkt er, »das hier ist der bestorganisierte Übergriff seit Menschengedenken. Sorry, Herr Kackkinderpsychiater Berlitzarsch , aber hier steht deine Gattin und bettelt darum, mit in Durcets Schloss zu kommen.« Simpel grinst so breit, dass er sich zur Tür umdrehen muss.
    – … es ist aber ziemlich wichtig …, jammert Monica dem Mann vor, den sie einst für die Liebe ihres Lebens gehalten hat. – Ich habe Besuch … von einem Galeristen … Sie dreht sich um, will Simpel anlächeln, aber der steht mit dem Gesicht zur Tür (und lächelt).
    – Das kann für mich den Durchbruch bedeuten! … Da gibt es nichts zu besprechen … nein … nein, ich weiß nicht wann, später eben … ja … tschüß … ja, ich weiß, dass du das nicht magst … aber es ist WICHTIG für mich … bitte führ dich nicht so auf … ja … tschüß … nein, nein … tschüß … (klick).

    Berlitz steht im Wohnzimmer seiner ererbten Jugendstilvilla, das schnurlose Telefon in der Hand, und zischt sich selber »Scheiße!« zu. Unter der Anzughose trägt er immer noch die lingerie seiner Frau. »Wenn du dich heute Abend rumtreibst, kann ich mir auch ein bisschen Spaß gönnen«, murmelt er gehässig und fischt ein paar schwarze Videokassetten aus dem Versteck im Regal seines Arbeitszimmers.

    Unterdessen sitzt Simpel unten im BALLENTINOS und erzählt Monica B. Lexow gut zwei Stunden lang Ammenmärchen

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