The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
Geschwindigkeit entledigte er sich seiner Kleidung.
Als er endlich neben mir lag, stieß er einen Fluch aus, als ihn einer meiner eisigen Füße an der Wade berührte.
„Mein Gott, Sam! Du bist eisig! Wann wird es wohl enden, dass ich dazu verdammt bin, in deiner Nähe Schmerzen erleiden zu müssen?“, rief er gespielt theatralisch. Ich kicherte, und er legte sich auf mich. Bedeckte meinen Körper mit seinem, und sofort wurde mir warm. Manche Stellen meines Körpers standen aufgrund seiner Nähe sogar in Flammen.
„Mmh, das ist viel besser“, schnurrte ich in sein Ohr und streichelte genießerisch seinen Rücken. „Denkst du, dass wir …?“, fragte ich verlegen um Worte ringend.
„Was? Wenn du denkst, ich lass mir diese Chance entgehen, dann täuschst du dich.“
Damit versiegelte er meinen Mund mit einem langen zärtlichen Kuss.
Kapitel 7
Am nächsten Nachmittag saßen wir wie alte Freunde in dem winzigen Häuschen der Learys beisammen. Alison und Roy, meine Pflegeeltern während des Schüleraustausches im Sommer, freuten sich über meinen unerwarteten Besuch, und, noch ehe wir erklärt hatten, was der Grund dafür war, fanden wir uns an einem hübsch gedeckten Tisch mit Tee und leckerem Fruchtkuchen namens Black Bun wieder. Das wunderschöne Porzellan und die zartbestickten Leinen Servietten sahen aus, als wären sie sehr alt. Als Alison meinen bewundernden Blick bemerkte, erklärte sie mit Stolz: „Erbstücke. Eigentlich sollte ich sie nicht verwenden, aber dann denke ich wieder, welche Verschwendung es wäre, sie im Schrank verstauben zu lassen.
Payton war zu unruhig, um sich an unserem Gespräch über Geschirr und Servietten zu beteiligen. Schließlich waren wir hier, weil wir hofften, von Roy etwas zu erfahren, was uns helfen würde. Sean war in der Burg geblieben, um sich weiter mit Nathairas Büchern zu beschäftigen.
Roy, der rothaarige Berg von einem Mann, saß Payton mit kritischem Blick gegenüber und wog den Kopf mal zur einen, mal zur anderen Seite, während Alison sich noch einen Stuhl aus dem Nebenzimmer heranholte.
„Du scheinst das Pech ja regelrecht anzuziehen, aye?“, wandte Roy sich an Payton, nachdem wir unser Anliegen so gut es ging, erläutert hatten.
Ich runzelte die Stirn, schwieg aber.
Payton, dem der Fluch heute jegliche Kraft zu rauben schien, grinste zur Antwort zynisch.
„Kannst du mir helfen? Schon einmal hast du Dinge gewusst, die eigentlich niemand hätte wissen können. Woher du das alles weißt, ist mir egal. Aber bitte, sag mir, ob es für mich eine Rettung gibt.“
Mir wurde schlecht. Seit ich gestern hier angekommen war, hatte Payton keinen Moment Schwäche gezeigt. Nun die Verzweiflung in seiner Stimme zu hören, war wie ein Schlag für mich. Ich fühlte mich hilflos und verstand nicht, warum uns das Schicksal erneut so eine Bürde auflud.
Payton und Roy schienen die Welt um sich herum ausgeblendet zu haben. Sie hielten sich mit den Blicken gefangen, und eine besondere Spannung lag zwischen ihnen in der Luft. Alison nippte an ihrem Tee, als nehme sie die Besonderheit dieses Moments nicht wahr. Ich versuchte, aus den wenigen, teils gälischen Worten, die die beiden wechselten, schlau zu werden.
Schließlich griff sich Roy eines der Fruchtkuchenstücke, und ich fragte mich, ob ich mir das alles gerade eingebildet hatte.
„Aye, gut, wer hätte gedacht, dass Vanoras Tochter dazu in der Lage wäre. Nathaira, hattet ihr gesagt, nicht? Wusstet ihr, dass Nathaira ein alter keltischer Name ist und Schlange bedeutet? Als hätte man dem Mädchen schon bei der Geburt angesehen, welch böse Kraft in ihr heranwachsen würde“, sinnierte er.
„Und was?“, fragte ich ungeduldig. „Kannst du uns nun helfen?“
Roy lehnte sich im Stuhl zurück und zuckte bedauernd die Schultern.
„Nein, helfen kann ich euch nicht. Ich kann euch nur sagen, was ich weiß oder gehört habe. Ob ihr dann einen Weg findet, Paytons Schicksal zu ändern, das kann ich euch nicht versprechen. Und ... ich kann es mir auch nicht vorstellen.“
Payton verkrampfte sich.
„Dann los, wir haben keine Zeit zu verlieren. Sag uns, was du uns darüber erzählen kannst, Roy“, bat er knapp.
Roy nickte, wischte sich die Finger an der Serviette ab und schloss die Augen. Er schien in seinen Erinnerungen zu kramen, die gesuchte Information hervorzuholen, als er mit ruhiger Stimme zu sprechen begann.
„Die Kraft der Fair-Hexen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Nur deshalb
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