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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Stiefmutter ausgesetzt, erfährt sie dann, dass ihre Mutter eine Hexe war. Und ihr Vater ... ein brutaler Vergewaltiger und Tyrann.“ Blair machte eine kurze Pause. „Wir hatten es nicht immer leicht, Sean, aber mit ihr hätte ich dennoch nicht tauschen mögen. Sie ist ebenfalls ein Opfer.“
    Sean schnaubte verächtlich.
    „Pah, selbst wenn ein Körnchen Wahrheit in deinen Worten stecken mag, rate ich dir, vor Payton nicht solche Reden zu schwingen. Opfer hin oder her, ihr Hass tötet ihn – und zwar qualvoll.“
    Am anderen Ende der Leitung blieb es still. Sean wusste, dass Blair in einer emotionalen Zwickmühle steckte. Er hatte Nathaira verehrt.
    „Sie hat uns alle in Qualen gestürzt. Die Schuld, die sie auf Cathal geladen hat, als sie gestand, alles nur für ihn getan zu haben, ist zu viel für ihn. Natürlich wollte er den Clan führen, wurde er doch zum Oberhaupt geboren. Aber niemals hätte er gutgeheißen, dass einer von uns dafür sterben musste“, sagte Blair leise.
    Sean schüttelte den Kopf über die Naivität seines großen Bruders, war aber nicht in der Stimmung, eine Diskussion anzufangen.
    „Hör zu, ich muss zum Gate. Ich weiß, wo ihr seid. Sobald ich kann, komme ich zu euch. Pass in der Zwischenzeit auf den Kleinen auf, aye?“
    „Sicher.“
    Sean klappte das Handy zu und starrte lange auf das Display.
    Bald würden also auch Blair, Cathal und Alasdair wieder in Schottland sein. Aber für keinen würde es eine Heimkehr sein. Alles hatte sich verändert. Hatte sie verändert.

Kapitel 10
    Schottland, am Ufer des Loch Duich, Oktober 1740
    Der Nebel waberte grau und unheilvoll über die Hügel. Er war so dicht, dass man die Hand nicht vor Augen sah. Das panische Muhen von Rindern zusammen mit wildem Hundegebell klang in dieser undurchsichtigen Welt wie teuflische Gestalten, die stampfend aus der Unterwelt durch den Rauch des Fegefeuers zum Vorschein kommen. Es fehlte nur der schwefelige Geruch des Höllenfeuers.
    „Na los! Hier lang, ihr elenden Rindviecher“, donnerte die Stimme von Duncan Stuart durch den Nebel.
    Wenn dies alles wie ein Abbild der Unterwelt erschien, so musste man Duncan Stuart zwangsläufig als den Teufel bezeichnen. Dunkel und hochgewachsen, mit Augen, schwarz wie eine mondlose Nacht. Und der Teufel war in bester Gesellschaft, denn Dougal Stuart stand seinem Zwillingsbruder äußerlich in nichts nach. Auch er war ein Hüne von einem Mann, und ebenso kräftig. Sein schwarzes Haar war kürzer als das seines Bruders und sein von dunklen Bartstoppeln überzogenes Kinn markanter als Duncans.
    „Waren das alle? Dann mach zu.“
    Als sie hinter dem letzten Rind das Gatter geschlossen hatten, kratzte sich Dougal mit einem Stock den Kuhmist vom Stiefel und murmelte einen Fluch.
    „Das hätten wir.“
    Duncan nickte zustimmend. Einer der Hunde kam an, schnüffelte an seinem Stiefel und erntete dafür einen ordentlichen Tritt, der ihn jaulend und mit geducktem Kopf zu seinem Rudel zurückkehren ließ.
    „Ross, ruf die lausigen Köter zurück, oder ich garantiere für nichts“, drohte Duncan.
    Ein Pfiff, und sofort verschwanden die Tiere im Nebel. Duncan hob herablassend die Augenbrauen. Sicher würden die Köter den schlaksigen Ross wieder zu Boden werfen, wenn sie ihn begeistert ansprangen.
    „Los, wir müssen weiter. Auch wenn keiner dieser feigen Camerons es wagen wird, uns anzugreifen, wenn ihm sein Leben lieb ist, bin ich doch froh, wenn wir unseren eigenen Grund und Boden unter den Füßen haben“, brummte er.
    Dougal stieß sich vom Gatter ab und zog sich das Plaid um die Schulter zurecht.
    „Dann komm. Holen wir unser Zeug aus der Hütte und machen uns auf den Weg. Wir haben noch ein ganzes Stück vor uns, ehe wir zu den anderen stoßen. Sie werden sicher nicht begeistert sein, dass schon wieder Rinder fehlen!“
    Mit mürrischem Gesicht ging Duncan seinem Bruder in Richtung der Pferde hinterher. Hier wartete bereits Ross, die Zügel in der Hand und mit einem Haufen Hunden an seiner Seite. Sie hatten ihren nichtsnutzigen Halbbruder eigentlich nicht mitnehmen wollen, aber ohne seine Köter wäre es ihnen im Nebel sehr schwergefallen, die Rinder zusammenzutreiben.
    Dass Ross tatsächlich mit ihnen verwandt war, konnte man dem Jungen nicht ansehen. Er war hager, hatte leuchtend rotes Haar und helle Haut. Und trotz seiner siebzehn Jahre fehlte ihm noch die rohe männliche Kraft seiner Brüder. Wie einem seiner Hundewelpen, dessen Beine zwar schon lang, aber der Kopf

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