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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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schließlich, dass ihre Suche erfolglos blieb. Trotzdem schafften sie es nicht, dem Ort den Rücken zu kehren und zur Burg zu fahren, denn sie wollten hier sein, wenn Samantha wieder auftauchen würde.
    Mit jeder weiteren Stunde wuchs Paytons Verzweiflung. Was, wenn sie tot war? Keiner wollte diesen Gedanken aussprechen. Aber war es möglich, dass Samantha tatsächlich so etwas wie ein Tor durch die Zeit gefunden hatte – und nun irgendwo in der Vergangenheit gefangen war. Viel wahrscheinlicher war es doch, dass der Zauber des Druiden sie getötet hatte, und weder Payton noch Sean sie jemals wiedersehen würden.
    „Was machen wir jetzt?“, unterbrach Sean die Stille.
    Keine Antwort. Paytons leerer Blick war ihm Antwort genug. Dass sich dieser wieder einmal die Schuld an allem gab, war für Sean nicht überraschend. Dass Payton sich selbst verfluchte, weil er Sam nicht hatte beschützen können, war offensichtlich. Sein Bruder hatte kein Wort mehr gesprochen, seit sie ihr Verschwinden bemerkt hatten. Aber Sean sah auch, dass Payton am Ende seiner Kräfte war. Nathairas Fluch war stärker, als Sean vermutet hatte.
    Als nun Payton selbst auf das Brummen des Vibrationsalarms seines Handys nicht reagierte, nahm Sean es an sich.
    „Hallo?“
    „Ja, also … ja, Sie sprechen mit Payton McLean“, log er und lauschte dann auf die Worte des Anrufers.
    „Ach so … Ja, ich verstehe … das ist leider nicht möglich, ich bin nicht mehr in den Staaten … Ich verstehe … danke für den Anruf. Ich hoffe, Sie täuschen sich. Vielen Dank.“
    Niedergeschlagen klappte Sean das Handy zu und sah den Regentropfen nach, die über die Scheibe perlten.
    „Wer war das?“
    Sean sah seinen Bruder nicht an. Konnte es nicht ertragen, ihm in die Augen zu sehen, wenn er ihm die schlechte Nachricht sagen würde.
    „Das war Doktor Lippert aus dem Krankenhaus in Milford.“
    „Und? Was wollte er?“
    Sean rutschte auf dem Sitz herum.
    „Er will dich untersuchen. Werte absichern. Er sagte, mit deinem Blut stimme etwas nicht.“
    „Pog mo thon! Ich gehe nirgendwo hin. Und dass mit mir was nicht stimmt, braucht er mir nicht erzählen. Das weiß ich schon!“
    Nun wandte er sich doch seinem Bruder zu, und als sich ihre Blicke trafen, konnte Sean es ihm nicht verschweigen.
    „Er gibt dir maximal noch einen Monat.“
    Payton blinzelte. Dann nickte er und öffnete die Fahrertür. Ehe Sean noch etwas sagen konnte, war Payton ausgestiegen.
    Sean war klar, wo Payton gedachte, die nächsten Wochen zu verbringen. Er würde es nicht schaffen, ihn davon abzuhalten, seine letzten Tage in der Gesellschaft der Toten zu verbringen. Er wusste, worauf Payton hoffte: Samantha nur noch einmal wiederzusehen.
    Sean zuckte zusammen, als das Telefon erneut klingelte. Er war erleichtert, Blairs Stimme zu vernehmen.
    „Gut, dass du dich meldest. Ich fürchte, wir brauchen dich hier. Es steht sehr schlecht um Payton. Gerade habe ich mit einem Arzt gesprochen, und der hat unseren schlimmsten Verdacht bestätigt. Wie es scheint, leidet er an einem vollkommen unbekannten Phänomen.“
    „A Dhia, thois cpbhair! Ich kann es einfach nicht glauben! Ich bin froh, wenn ich endlich bei euch sein kann. Wie nimmt Payton das auf?“, fragte der älteste Bruder besorgt.
    „Mit seinem Schicksal scheint er sich abgefunden zu haben, aber etwas anderes macht ihn fertig“, erklärte Sean.
    „Was könnte denn schlimmer sein als das?“
    Sean schnaubte. Er konnte Blair nicht am Telefon erklären, was mit Sam geschehen war. So etwas konnte man kaum glauben, wenn man es miterlebte, daher wich er aus.
    „Das erzähl ich dir, wenn du hier bist. Wann kommst du endlich?“
    „Gestern war die Urteilsverkündung. Weder Cathal noch Alasdair müssen für die Entführung von Ashley ins Gefängnis. Allerdings müssen sie umgehend das Land verlassen. Darum rufe ich an. Wir steigen in einer Stunde in den Flieger. Ich begleite Cathal nach Galthair , und komme dann, so schnell ich kann, zu euch.“
    „Ich kann nicht verstehen, dass du immer noch zu ihm hältst“, antwortete Sean fassungslos. „Seinetwegen hat Nathaira unseren Bruder ermordet!“
    „Cathal ist seit frühester Kindheit mein Freund. Er hat noch immer nicht überwunden, dass seine Schwester eine kaltblütige Mörderin war. Und auch Nathaira spreche ich von Schuld frei. Nach allem, was sie uns im Motel erzählt hat, ist es ein Wunder, dass sie ihren Wahnsinn so lange vor uns allen verbergen konnte. Als Kind dem Hass der

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