The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
sich in den dunklen Raum zog.
„Dein Gemach“, stellte ich ohne Zögern fest. Ich musste nicht fragen, denn ich erkannte das Zimmer auch im blassen Licht des Mondes, welcher die grünen Wandteppiche nur schwach von den nackten Steinwänden abhob. Hier hatte ich bereits eine Nacht verbracht. In einer anderen Zeit, aber mit demselben Mann an meiner Seite.
„Ja … woher …?“
„Ich habe geraten“, sagt ich, denn jede weitere Erklärung würde nur schwer zu verstehen sein. „Warum bringst du mich hierher?“ Mein Herz schlug schnell, und ich konnte nicht anders, als einen Blick auf das ebenholzfarbene Bett zu werfen. Die schweren braunen Bettvorhänge, die breite, strohgefüllte Matratze …
Payton sah an mir vorbei, war nervös.
„Den ganzen Tag habe ich nur an dich gedacht.“
Er hob den Blick, sah mich an. Verbarg nicht länger das Feuer, welches mir daraus entgegenbrannte. „Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre …“
Er ging zum Tisch und entzündete eine Kerze. Dann noch eine und eine dritte. Hitze wallte in mir auf und ich hielt die Luft an. Langsam kam er auf mich zu, kam noch näher. Ich wich zurück, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte. Seine Hände fassten nach meinen, hoben sie über meinen Kopf und hielten sie dort gefangen, während seine Lippen mein Ohr streiften.
„… wie es wäre, dies zu tun.“
Er beugte sich herab und küsste mich zart.
„Oder vielleicht das.“ Er strich meine Arme entlang, über meinen Hals bis zu meinem Brustansatz, der über dem tiefen Ausschnitt des Kleides zu erahnen war, ehe er meine Taille umfasste und den braunen Gürtel löste.
Ich war verloren. Nicht in der Lage, mich seinem zarten Werben zu entziehen. Das wollte ich auch nicht. Ich wollte seine Hände auf meiner Haut spüren, seine Nähe mit allen Sinnen auskosten und mich in die Sicherheit seiner Liebe fallen lassen.
„Hast du dir auch das vorgestellt?“
Ich strich über seine Brust und löste die Brosche, welche sein Plaid zusammenhielt. Lächelnd hob ich ihm mein Gesicht entgegen, eine Einladung zu einem weiteren Kuss. Um diesen ließ er sich nicht zweimal bitten, und, obwohl er zärtlich war, spürte ich seinem Hunger, sein wachsendes Verlangen.
„Sam?“, fragte er gegen meine Lippen, die Augen fest zusammengekniffen. „Bist du dir sicher?“
Seine Beherrschung zeigte sich in jedem einzelnen angespannten Muskel seines Körpers. Unsicher wartete er auf meine Antwort.
„Ich liebe dich, Payton. Bitte, hör jetzt nicht auf.“ Ich fuhr ihm mit den Händen unter das Hemd, genoss sein Schaudern.
„Mo luaidh, du raubst mir den Verstand“, flüsterte er, hob mich auf seine Arme und trug mich zum Bett.
Als er sein Hemd achtlos auf den Boden warf, fragte ich mich nur ganz kurz, wer hier wem den Verstand raubte.
Später in der Nacht hielten wir einander eng umschlungen, und Payton spielte mit meinen Haaren. Wickelte sich eine Strähne davon um den Finger, während er mich verliebt ansah.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein kann, mit einer so mageren Frau zusammen zu sein“, überlegte er und strich über meinen Nacken.
„Was?“, ich setzte mich auf und zog mir die Decke bis ans Kinn.
„Beruhige dich, meine süße Sam. Du bist wunderschön.“
Er zog die Decke weg, zwang mich sanft zurück auf die Matratze und rollte sich über mich. „Bei dir fühle ich mich stark. Deine Zerbrechlichkeit weckt meinen Wunsch, dich zu beschützen – und dich zu füttern.“
Er küsste mich, und ich musste lächeln. Size Zero war eben nur eine Modeerscheinung. Im achtzehnten Jahrhundert war mehr eben mehr.
„Kate Moss wäre entsetzt, wenn sie dich reden hören würde“, kicherte ich und biss ihm leicht in die Lippe.
„Kate wer? Soll ich uns was zu essen besorgen?“, fragte er und war schon dabei, sich zu erheben.
„Nein, bitte bleib hier. Verlass mich diese Nacht nicht.“
Er sah mich an, nickte und streckte sich wieder neben mir aus.
„Wie du wünschst, mo luaidh.“
Er strich mir über die Schulter, weiter zum Schlüsselbein und tiefer. Meine Haut brannte dort, wo er mich berührt hatte, und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus.
„Sam? Wie viel Zeit bleibt uns?“
Ich konnte seinen Worten kaum folgen, denn seine Finger kitzelten auf meinem Bauch.
„Zu wenig, Payton – viel zu wenig, um all das zu tun und zu sagen, was ich möchte.“
„Diese Nacht aber wird uns bleiben, aye?“
Ich nickte, obwohl sich meine Welt unter Paytons
Weitere Kostenlose Bücher