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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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schlüpfte in sein Hemd und sah mich an. „Wie ich dir schon sagte, wirst du mir helfen, meinen Söhnen ein friedvolles Erbe zu hinterlassen. Ich habe gerade mit Blair gesprochen. Er sieht die Notwendigkeit ein, und ich hoffe, auch du wirst den Vorteil darin erkennen.“ Er sprach nicht weiter, sondern maß mich mit seinem Blick und nickte zufrieden. „Ihr hättet es beide schlechter treffen können.“
    Ich verstand nichts. Wovon zum Teufel redete er?
    „Wenn ihr erst verheiratet seid, wird sich vielleicht auch Cathal besinnen und versuchen, diese alte Fehde aus der Welt zu räumen.“
    „Verheiratet? Ich?“ Ich sah ihn mit großen Augen an, ich musste mich ganz klar verhört haben.
    „Nun beruhige dich. Bedenke die Alternative. Cathal nimmt dich mit, benutzt dich für seine Zwecke – welche auch immer das sein mögen. Was für eine Zukunft dir droht, ist ungewiss. Dem entgegen steht eine Ehe mit Blair, der friedliebend und verantwortungsbewusst ist und sicher nicht grausam gegen sein Eheweib sein wird.“
    Oh mein Gott!, ich hatte mich nicht verhört! Irres Gelächter drang aus meiner Kehle. Das alles war so verrückt! Ich gehörte doch noch nicht einmal hierher.
    „Samantha, denke über meinen Vorschlag nach, ehe du ihn ablehnst. Ich werde heute Abend deine Antwort erwarten.“
    „Mylord, wirklich, ich brauche darüber nicht nachzudenken! Es ist völlig unmöglich, durch eine Ehe mit mir den Frieden zu erzwingen. Ich stehe dem Clan nicht so nahe, wie Ihr es Euch vorstellt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass mich auf Castle Coulin nicht einer vermisst.“
    Ich hätte beinahe wieder gelacht, denn tatsächlich wären die Herren dort vermutlich sehr überrascht, von meiner Existenz zu erfahren.
    „Das ist doch Unsinn. Hier geht es nicht um deine Stellung im Clan, sondern schlicht um die Tatsache, dass Cameronblut durch deine Adern fließt. Dies wird als Zeichen des Friedens vollkommen ausreichend sein.“
    Ich wusste nichts zu erwidern, so absurd war die ganze Sache.
    Das Klopfen an der Tür kam mir vor wie eine Rettungsleine. Ich atmete erleichtert aus, als Fingal mir den Rücken zukehrte und zur Tür ging.
    „Hat man denn in diesem Haus niemals seine Ruhe!“, rief er aufgebracht über die erneute Unterbrechung und öffnete schwungvoll. Nach wenigen Worten mit dem unbekannten Retter bat er mich, kurz zu warten.
    „Ich bin gleich zurück“, versprach er.
    Der dumpfe Laut der Tür, die hinter ihm zufiel, löste mich aus meiner Starre. Ich musste hier weg! Ich hatte schon viel zu viel Zeit vergeudet. Fingals Pläne zeigten dies sehr deutlich. So sehr es mich auch schmerzte, Payton zu verlassen, blieb mir doch jetzt keine andere Wahl.
    Ich eilte zum Fenster, riss es auf und stellte fest, dass ich mir sämtliche Knochen brechen würde, sollte ich versuchen, diesen Weg zu nehmen. Selbst wenn ich genug Zeit hätte, Fingals Bettvorhänge aneinanderzubinden, wäre es riskant.
    „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, rief ich und sah mich nach einer andern Möglichkeit um. Dabei fiel mein Blick auf den schmalen Sekretär, die Papierbögen und den Federkiel.
    Herrje, ein Federkiel! Wo bitte waren der Kuli oder der Bleistift? In der Vergangenheit war aber auch wirklich alles ätzend umständlich! Meine Hände zitterten, als ich den Stöpsel aus dem kleinen Tintenfass zog und die Feder hineintauchte. Was sollte ich schreiben? Welche Worte würden Payton in den nächsten Jahrhunderten Trost spenden können? Wie sollte ich ihm in der kurzen Zeit, die mir blieb, all das sagen, was es zu sagen gab?
    Ein riesiger Klecks Tinte tropfte auf das Blatt.
    „Mist!“ Ich setzte die Spitze auf und kratzte über die Seite. Kleckse, Schmierer und unleserliche Stellen reihten sich aneinander, aber ich brachte meine Bitte um Vergebung zu Papier. Mit jeder Minute wuchs meine Angst, Fingal könnte zurückkommen und mich an seinem Sekretär erwischen. Also unterzeichnete ich den Brief und versuchte, alles so zu arrangieren, wie ich es vorgefunden hatte, während die Tinte trocknete. Als ich Schritte hörte, faltete ich das Blatt und steckte es in dem Moment, als die Tür geöffnet wurde, in mein Mieder.
    Meine Bemühungen, möglichst unauffällig am Fenstersims zu lehnen, scheiterten, als ich sah, wer in der Tür stand. Mein Puls beschleunigte sich, die Härchen in meinem Nacken richteten sich auf.

Kapitel 29

    Als die anderen vor ihr über die steinerne Brücke ritten, hatte Nathaira Gelegenheit, die Gefangene unauffällig zu

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