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The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

Titel: The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy D. Avis
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Rede stellen, ihm wenigstens meine Meinung ins Gesicht schleudern.
    Mit einem kurzen Nicken folgte ich, wenn auch widerstrebend, Philipps Lakai.
    Wir schritten nebeneinander stumm die Treppenstufen hinauf. Er war einen halben Kopf größer als ich.
    Wer ist hier und überhaupt nicht größer als ich , dachte ich zähneknirschend und schämte mich nicht zum ersten Mal über meine Größe.
    Ich betrachtete im Vorbeigehen die Ahnengalerie, die seitlich an der Wand akkurat positioniert war. Beinahe gelangweilt glitt mein Blick über die vielen Ölgemälde. Es war diese Art von Bildern, die mich nicht sonderlich interessierte. Ich mochte lieber Fotografien oder Aquarelle. Dennoch schaute ich weiter die Wand an, während ich Stufe für Stufe hinauf schritt. Ich runzelte die Stirn. Mir fiel auf, dass es viele Kinderbilder gab. Beim letzten Bild schluckte ich. Philipp war darauf zu erkennen. Einen jünger aussehenden Philipp wohlgemerkt, in einem gräulichen Anzug mit einer dunkelblonden Schönheit an seiner Seite, auf einem Stuhl sitzend. Meine Augen klebten förmlich auf dem Porträt. Eifersuchts- wie auch Besitzstandsgefühle kamen hoch. Das Porträt in Öl gemalt, war in einem goldenen, schweren Rahmen gefasst und schien immens wertvoll.
    Davon könnte ich armer Schlucker ein ganzes Jahr überleben.
Ich starrte immer noch ungläubig, aber fasziniert darauf, bis ich jäh unterbrochen wurde.
    „Das ist Lady Camilla mit ihrem Gemahl Sir Philipp of Sunderland, den Sie Mister Miller gut zu kennen scheinen.” Die letzten Worte von Philipps Butler wurden in einem verachtenden Ton gesprochen, auch wenn sie im geschriebenen Sinne höflich wirkten. So lag in seiner Stimme genau diese Ablehnung, die ich auch gegen ihn hatte. Daher drehte ich mich zu ihm um, starrte ihn missfallend an.
    Hat der Pisser was gegen mich?
    „Ja und? Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!”, gab ich ihm als Antwort. „Wo ist jetzt das Gästezimmer, hä?” Ich war immer noch geladen von der ganzen Situation. Der rote Sack neben mir verbesserte garantiert nicht meine Stimmung. Meine Laune war langsam auf dem Nullpunkt angelangt. Daher verbiss ich mir krampfhaft jeglichen weiteren Kommentar. So schritten wir wortlos die letzten Treppenstufen hinauf und bogen links ab.
    Vor mir erstreckte sich ein langer Gang mit etlichen Zimmern. Puh, da kann man sich aber verlaufen.
    Wir hielten ganz am Ende des Ganges an und er öffnete mir die letzte Tür. Unsere Schritte wurden von einem dicken, roten Teppich verschluckt. Bevor ich in das Zimmer eintrat, sah ich mich trotz Wut im Bauch noch einmal im Flur um. Alles war hier mit Gold verziert. Ornamente, wo das Auge nur hinsehen konnte. Etliche Skulpturen und Büsten, die wertvoll aussahen. Nur keine Pflanzen, die das ganze Stockwerk aufgelockert hätten. Alles war steril und wirkte abweisend. Ich schaute mir anschließend die Decke an. Innerlich musste ich mich regelrecht schütteln.
    Auch noch das: Stuckdecken. Wie scheußlich.
    Ich hasste solche Decken, die mich an Museen oder alte Herrenhäuser aus früheren Zeiten erinnerten.
    Philipp, du hast einen Knall!
    „Hier bitte”, unterbrach sein Angestellter meine Begutachtung dieser weißen Decke. „Wenn Sie noch etwas brauchen sollten, betätigen Sie bitte diesen Schalter.” Er deutete mit dem Finger auf eine Vorrichtung, die links neben der Türe oberhalb des Lichtschalters angebracht war.
    „Danke”, knurrte ich heraus und schmiss die Türe dem verblüfften Lackaffen vor der Nase zu, als dieser aus dem Zimmer gegangen war.
    Versnobtes Gesindel , dachte ich verärgert und schaute mich in dem Raum ein wenig um. Die Wut, die ich hatte, war aber größtenteils an eine bestimmte Person gerichtet. Ich war so sauer auf mich, dass ich mich von Philipp hatte abschleppen lassen. Die Art, wie er mich in der Halle behandelt hatte, gefiel mir nicht, gefiel mir ganz und gar nicht. Was bildete Philipp sich eigentlich ein, wer er war?
    Denk nach! Dean, er ist ein Graf, hat einen Status zu verlieren, hm.
    Ich kam ins Grübeln. War es das, warum er so unterkühlt war, warum er diese Scharade hier veranstaltete? Langsam begann ich zu begreifen, was für eine Tragweite unsere Verbindung mit sich brachte. Ich sah mich wieder im Zimmer um und plusterte meine Wangen auf. Was meine Augen zu sehen bekamen, war einfach nur schrecklich. Rote Brokatvorhänge, wie lächerlich .
    Jetzt wusste ich wenigstens, warum ich bei Philipp einen roten Slip gesehen hatte. Er hatte einen Tick, was

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