The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
fragte ich erstaunt.
„ Ja, ich hier“, kam die äußerst knappe und für mich völlig unbefriedigte Antwort. Doch dann verfinsterte sich meine Miene, als ich ihn kurz und abschätzend betrachtete. Der Schmerz saß einfach zu tief, um ihm gleich zu verzeihen. Ich war noch immer gekränkt.
Philipp hatte sich umgezogen. Er trug jetzt einen grünen Pullover ohne Muster und eine schlichte braune Cordhose. Mit diesen konventionellen Sachen sah er so völlig anders aus, und entsprach eher einem langweiligen Grafen als dem taffen Philipp, den ich kannte. Ich stützte mich auf meine Ellenbogen und legte den Kopf in den Nacken, schloss kurz die Augen und ließ den Film von vorhin im Gedächtnis ablaufen. Seine Abfuhr steckte immer noch tief in den Knochen, was ich ihn auch spüren lassen wollte.
Du kannst mich mal, pah!
Daher schaute ich demonstrativ zur stuckverzierten Decke, die auch bei mir keinen Anklang fand. Widerlich … Wie alles hier.
Meine Gedanken waren nur negativ.
„ Pft”, ließ ich zusätzlich einen verächtlichen Laut von mir, der für die Einrichtung, wie auch für Philipp galt. Dann betrachtete ich ihn mir erneut und stutzte. Irgendetwas störte mich an dem Bild, das Philipp hier in diesem Zimmer abgab. Wie kam er hier rein? Durch die offizielle Türe auf keinen Fall, das hätte ich sofort gemerkt.
„ Dean, jetzt sei nicht sauer!”, kam es von ihm und dann sah ich es, was hier nicht stimmte. Philipp schloss hinter sich eine gleichfarbene, strukturtapezierte Wand.
Oha, eine Geheimtür.
Ich schaute genauer auf die Wand und war fasziniert. Im Nachhinein konnte man nichts mehr erkennen oder nur darauf schließen, dass sich dort eine Türe befand. Mir fielen sämtliche Schnulzenfilme ein, die in ihren Drehbüchern als Nebeneffekt Geheimtüren hatten. Jetzt wusste ich es besser. Es gab sie wirklich. Alleine die Tatsache, dass er jederzeit auftauchen konnte, ließ mein Herz schneller schlagen und mein Magen unruhig werden. Obwohl ich diese Gefühle nicht zulassen wollte, konnte ich nicht dagegen ankämpfen. Mein Körper reagierte auf ihn. Philipp kam zögerlich näher und setzte sich vorsichtig neben mich auf die Bettkante. Ich rutschte sofort ärgerlich von ihm weg, da ich im Grunde genommen immer noch sauer auf ihn war und nicht wollte, dass er mitbekam, wie sehr sich mein Körper nach ihm sehnte. Am Kopfteil angekommen setzte ich mich aufrecht hin.
Geheimtür hin oder her, ich bin immer noch auf dich sauer.
Mit verschränkten Armen vor der Brust starrte ich stur geradeaus. Und doch konnte ich aus dem seitlichen Blickwinkel heraus beobachten, wie er mit seinen Fingern und verlegenem Blick an der Bettdecke herumspielte. Obwohl wir uns wirklich nicht lange kannten, wusste ich seltsamerweise, dass ihm etwas auf dem Herzen lag.
Wohl ein schlechtes Gewissen. Erst mir deinen Sohn verheimlichen, und mich dann auch noch schlecht behandeln, rief ich mir ins Gedächtnis und kniff die Augen wütend zusammen.
Seine Hände glitten zurück in den Schoß und er atmete tief durch.
„ Dean, es tut mir leid wegen vorhin. Aber vor meiner Belegschaft kann ich nicht mit dir herumturteln. Mein Chauffeur James ist der Einzige, der mich so sehen darf, wie ich wirklich bin. Und deine Aktion wird jetzt für einiges an Gesprächsstoff unter meinen Angestellten sorgen. Verstehst du, was ich damit sagen möchte?” Sein Unschuldsblick raubte mir fast den Verstand und mein Ärger verrauchte so schnell wie der Blick, den er mir zu warf.
Seine Gesichtszüge waren weich und er schaute mich verliebt an. Erneut wurde ich in seinen Bann gezogen, denn jetzt erkannte ich wieder den alten Philipp. Den Mann, in den ich mich verliebt hatte und der jetzt neben mir auf dem Bett saß. Wie konnte ich ihm da noch lange böse sein?
„ Oh Mann, Philipp, hättest du mich nicht vorwarnen können, he? Dann wäre ich dir doch nie so um den Hals gefallen.” Ich gab mir über meinen verletzten Stolz einen Ruck, griff nach seiner linken Hand und drückte sie kurz, strich anschließend über seinen Handrücken.
„ Danke”, hörte ich ihn sagen. „Dennoch dachte ich mit „stiller Gefährte“ wüsstest du, was ich damit gemeint hatte. Wir können in meiner Welt nicht als Pärchen auftreten, nicht so in dieser Form, verstehst du das?”
Ich bemerkte, wie er händeringend nach den passenden Worten suchte, und hörte ihm weiterhin aufmerksam zu.
„ Schon in meinem Pub waren wir einen Schritt zu weit gegangen. Ich werde einiges von meinen
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