The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
dann sprach er weiter:
„ Dean, du bist kein Ersatz für ihn. Ich stehe nur nicht gerade auf langhaarige Männer, bis ich dir begegnet bin …”, gab er offen zu.
Ich nickte verstehend. „Wie hieß er denn?” Eigentlich wollte ich die Frage nicht stellen, aber sie rutschte mir dennoch heraus. Zudem fiel mir auf, wie Philipp über ihn in der Vergangenheitsform redete.
„ Sein Name war Kevin …” Er drehte sein Gesicht in Richtung Tür. „Lass uns von was anderem reden. Es gibt Wichtigeres, über was wir sprechen sollten. Bitte!“
Ich stutzte.
Kevin, wie mein zweiter Name!
Wusste Philipp, dass ich auch so hieß?
„ Dann haben Kevin und ich ja was Gemeinsames?“ Ich war über seine Forderung über was anderes reden zu wollen einfach drüber hinweggegangen.
Er nickte, als ob er wieder meine Gedanken erraten hätte. „Ich weiß …, dein zweiter Vorname“, und strich mir dabei über meine unrasierte Wange.
„ Aber bitte nenn mich nicht Kevin … Okay. So nennt mich niemand“, gab ich ihm zu verstehen. Ich mochte meinen zweiten Vornamen tatsächlich nicht.
Er nickte nur und sah zu mir. Sein Gesicht wirkte ernst und verschlossen. Er knirschte leicht mit dem Unterkiefer. Irgendetwas beschäftigte ihn immer noch. Ich konnte förmlich spüren, dass das noch nicht alles war und mich beschlich das ungute Gefühl, dass es jetzt nichts mehr mit Kevin zu tun hatte.
Ich sah, wie er tief durchatmete. Dabei strich er sich immer wieder seine Haare glatt, die man bestimmt nicht mehr hätte glatter streichen können. Schließlich sah ich, wie er sich kerzengerade aufrichtete.
„ Da gibt es noch etwas, was ich dir sagen sollte ... nein, vielmehr sagen muss”, korrigierte er sich sofort in seinem Satz. Seine Stimme klang brüchig und fast bildete ich mir ein, dass sie sogar weinerlich klang. Ich war darüber erstaunt.
Oha, das klingt aber nicht gut.
Mich beschlich ein ungutes Gefühl.
Was ist es nur, was dich noch bedrückt? Will ich es wissen?
Meine Hände tasteten sich ganz langsam nach vorne und wanderten an Philipps grünem Pullover entlang. Meine Fingerkuppen erfühlten den rauen Stoff darunter. In mir wuchs die Frage nach seinem Sohn und ich konnte mir denken, der Grund dafür würde er wohl sein. Ich kam ihm mit meiner Vermutung zuvor.
„ Wieso hast du nichts gesagt, dass du einen Sohn hast?”, ging ich damit in die Offensive und betete innerlich, dass es doch was anderes war, als mir mein Bauchgefühl mitteilte.
Philipp erblasste bei meinen Worten und seine Augen wurden unruhig.
Aha, Treffer versenkt. Mist.
Die Mundwinkel gingen automatisch nach unten und ich nahm meine Hand weg. Die Tatsache einen Sohn zu haben, den man mir vorenthalten wollte, versetzte mir erneut einen leichten Stich.
Um mich gefühlsmäßig zu sammeln, war ich im Begriff mich von ihm wegzudrehen, da packte er mich am Nacken und hielt mein Gesicht in seine Richtung gedrückt. Ich hielt zwar dagegen, er aber war stärker. Dabei hörte ich sein hartes Schlucken und sah in seine geröteten Augen, die kurz davor waren, Tränen zuzulassen.
Philipp bedrückte das Thema mehr als ich gedacht hatte und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Daher ließ ich meine Abwehrhaltung ihm gegenüber fallen und entspannte mich unter seiner fest packenden Hand, was er schnell merkte. Sein Griff wurde lockerer, dann ließ er mich los.
„ Dean … ich … ich … verdammt. Was ich dir noch sagen muss, ist die Tatsache, dass ich nicht nur einen Sohn habe, sondern zwei Söhne … und eine Tochter”, fügte er die letzten Worte leise hinzu und faltete seine Hände ineinander, ließ sie auf seinen Schoß gleiten.
Wie bitte?
Mich traf innerhalb einer Stunde der zweite Schlag. Es mit einer kalten Dusche zu vergleichen, traf in diesem Fall nicht mehr zu. Es war ein Tornado, besser gesagt ein Hurricane der Stufe 5, der auf mich hereinbrach. Mein Kreislauf sank buchstäblich in den Keller. Er hatte gleich drei Kinder. Das musste ich wirklich erst einmal verkraften.
Philipp warum? Warum nur, du Mistkerl!
„ Wie alt?“ Meine Stimme hörte sich monoton und emotionslos an. Jetzt war ich es der blass geworden war. Ich war enttäuscht und schaute durch Philipp hindurch, als ob er aus einem durchsichtigen Material bestehen würde. Als Person, so wie er hier neben mir saß, nahm ich ihn kaum noch wahr.
Seine Stimme klang wie aus einem Fernseher, blechern und unwirklich:
„ Dean, bitte schau mich nicht so anklagend an.“ Sein Blick war voller Trauer
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