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The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

Titel: The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy D. Avis
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hatte er mich am Ärmel gepackt. Wie eine Puppe drehte er mich zu sich um, was mich wütend machte. Wütend auf ihn, weil er seine körperliche Überlegenheit einsetzte. Wütend auf mich, weil ich schwach gegen ihn, gegen seine Größe war. Doch wollte ich es nicht zeigen, wollte ihm beweisen, was in mir steckte.
    „ Lass mich los. Sofort!“, schrie ich ihm ins Gesicht. „Sonst passiert hier im Zimmer ein Unglück und glaub mir ... ich ... kann ... zuschlagen.“ Ich war entschlossen, meine Drohung in die Tat umzusetzen, sollte es wirklich dazukommen. Ein Zwerg gegen einen Riesen - meine Chancen waren eher gering. Dennoch würde ich mein Bestes geben.
    Er ließ schockiert und mit weit aufgerissenen Augen meine Jacke los. Mein Bluff hatte Wirkung gezeigt.
    „ Dean bitte, ich hab meine Frau seitdem nicht mehr angerührt. Wirklich nicht. Ich will dich, Dean, nur dich. So glaub mir doch endlich, verdammt nochmal”, fluchte auch er jetzt.
    Pah, angerührt … Was verstehst du unter anrühren? Einen Teig vielleicht!
    Ich sah seinen sofort aufgesetzten Dackelblick. Da ich aber viel zu wütend auf ihn war, um rational zu denken oder überhaupt auf ihn eingehen zu können, ignorierte ich sein Flehen und stieß zischend die Luft zwischen den Zähnen aus, um meinen Unmut darüber Luft zu machen.
    „ Verdammt Dean, lass es nicht so enden. Verdammt, ich will nur dich.“
    Wenn du mich willst, warum tust du mir dann weh?
    Ich sah seine verzweifelten Blicke, doch war ich zu sehr in Rage, als dass ich darauf eingehen konnte. Nein, im Gegenteil, ich wollte ihn verletzen, so wie er mich verletzt hatte.
    „ Nein, ich will dich nicht mehr“, donnerte ich darauf los. „Wie kannst du mich nur so hintergehen? Sag deinem Arsch von Fahrer, er soll mich nach Hause fahren, oder ruf mir ein Taxi. Ist mir gleich. Ich will hier nur noch weg, da kannst du noch solange fluchen. Außerdem passt es nicht zu deinem ach so edlen Wortschatz. Steht das Wort: Verdammt, gleich unter dem Wort: Adelsarsch in deinem beschissenen Adelsduden?” Meine Stimme wurde lauter und ich strich mir wütend die Haare aus dem Gesicht. Ich sprudelte meine ganze Aggression heraus und meine Herkunft kam zum Vorschein. „Alles hättest du haben können. Alles. Nämlich mich.” Ich schrie ihn mit Zornesröte an, und er zuckte unter meinen Worten nur so zusammen. Wie ein gebrochener Mann stand er mir gegenüber. Seine Haltung war gebeugt und sein Kopf leicht gesenkt.
    Wo ist jetzt der harte Mann, der mich besitzen möchte, lächerlich! Und ich falle auch noch auf dich herein.
    Ich kaute zornig auf meiner Unterlippe, bis ich einen metallischen Geschmack von Blut auf der Zunge schmeckte.
    „ Du blutest“, stellte er fest.
    „ Was du nicht sagst.“ Ärgerlich wischte ich mir die rote Flüssigkeit von der Unterlippe weg, der Rest übernahm erneut die Zunge.
    Philipp wollte einen Schritt auf mich zugehen.
    „ Bleib mir vom Leib.“ Ich hielt ihn mit der Hand auf Abstand. Gekränkt in meinem Stolz und gedemütigt sprach ich weiter:
    „ Ich hätte beinahe zugelassen, dass ich auf einen Mann stehe. Beinahe. Gerade ich, der nur Frauen fickt. Ich hab nämlich den Ruf eines Casanovas und vögel jede, wenn sich die Situation ergibt.“
    Ich sah, wie Philipps Augen größer wurden, aber das hielt mich nicht davon ab, weiter zu machen. Vielleicht wollte ich ihn durch meine Worte genauso verletzen und kränken, wie ich es war.
    „ Ja, da staunst du. Ich kann auch hier vulgär werden. Da muss man mich nicht erst antörnen. Das ist in meinem Sprachschatz schon von Geburt an mit integriert worden. Ich bin nämlich nicht so ein blöder Adelsarsch wie du, sondern komme in deinen Augen von der Gosse oder aus einer Arbeiterfamilie. Die Arbeiterklasse, so nennt man es doch in euren beschissenen Kreisen, he?” Ich hatte mich so in Rage geredet, dass mir wieder die Tränen aus den Augen traten und ungehindert über die Wangen liefen.
    „ Dean…“ Irrte ich mich oder klang seine Stimme weinerlich? Ich sah in seinen Augen jedoch keine Tränen.
    „ Was Dean? Verdammt Philipp, es hätte alles so schön sein können.” Ich machte eine hilflose und doch abwinkende Handbewegung in seine Richtung und setzte meinen Weg fort. Dabei wischte ich mir trotzig die Tränen aus dem Gesicht. Zwecklos, denn es kamen immer mehr hinzu, die ungehindert über meine Wangen liefen. Diesmal konnte ich sie nicht stoppen. Ich hatte mich emotional nicht mehr im Griff oder war in der Lage dagegen zu steuern.

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