The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
auf mich gerichtet.
„ Wie alt, Philipp?“, wollte ich wissen. Ich wusste, dass meine Tonlage nun schrill klang, aber das war mir egal.
„ Mein Sohn Henry ist 15 … “ Er wollte mich berühren, an der Schulter anfassen, da schlug ich seine Hand weg.
„ Weiter … Ich will sofort von dir wissen, wie alt deine beiden anderen Kinder sind, und wage es ja nicht mir nochmals auszuweichen.“ Eiskalt schleuderte ich einem völlig erblassten Philipp, der wie ein Häufchen Elend auf dem Bett hockte, meine Worte ins Gesicht.
Er rieb seine Hände an seiner Hose. Ich sah, wie sein Adamsapfel auf und ab hüpfte, weil er dauernd trocken schlucken musste, bis er mir endlich meine Frage beantworten konnte.
„ Mein mittlerer Sohn S - Sebastian ist 10 Jahre alt und meine …, und meine Jüngste heißt Laura sie wird d - drei … In diesem Jahr noch.” Er stotterte die Namen heraus.
Fast drei? Deine Tochter ist fast drei. Ich fasse es nicht.
In mir zog sich ein dicker, schwerer Kloß zusammen und ich spürte, wie mir der Gallensaft die Magenwände hoch krabbelte. Ich hielt mich an einem der Bettpfosten fest, um nicht vornüber zu kippen. Tapfer schluckte ich den bitteren, scharfen Geschmack hinunter.
Seine Tochter ist … Verdammt!
Noch nicht mal den Gedanken konnte ich zu Ende denken, zu geschockt war ich von all dem. Philipps Ehe bestand nicht nur auf dem Papier, so wie er mir die ganze Zeit über erklärte. Ich wurde belogen. Eiskalt belogen. Er hatte mit seiner Frau Sex gehabt und das nicht nur einmal und ich Idiot wäre beinahe auf ihn hereingefallen. Neben der Enttäuschung kam noch die Eifersucht hinzu, die sich in meinem Herzen festsetzte und mich zusätzlich zur Wut erhitzte. Die Hölle konnte nicht heißer werden und Luzifer persönlich kroch empor und drang in meine Seele und in mein Bewusstsein ein, nahm von mir vollständig Besitz. Wenn so etwas bei mir passierte, hieß das nichts Gutes.
Langsam, fast wie in Zeitlupe drehte ich mich zu ihm, der jetzt zusammengekauert neben mir saß wie ein Häufchen Elend und dem man seine stattliche Größe keinesfalls mehr abnehmen würde. Ich sah ihm dabei in seine niederträchtigen Augen, die klein und mickrig auf mich wirkten. Die glühende Eifersucht schluckte ich herunter.
Du bist es nicht wert.
Es bildete sich wie von selbst dieser Satz in meinem Gehirn und meine Lippen formten und sprachen schließlich die Wörter dazu aus: „Ich möchte jetzt nach Hause, einfach weg von hier. Sofort!” Meine Stimme war die eines Killers. Emotionslos und eiskalt. Ich war innerlich betäubt, fühlte vorerst gar nichts mehr. Die brennende Eifersucht war erst einmal gelöscht.
„ Dean nicht, geh nicht, lass es mich dir erklären, bitte.” Seine sonst so kräftige männliche Stimme klang dünn, unterschwellig mit einer Panik versetzt.
Ich sah wie verzweifelt er war, sah ihn ganz genau an. Sollte er doch, in mir brodelte es, ein Höllenfeuer von kleinen, tanzenden Teufeln.
Drei Kinder … Verdammt. Du hast drei Kinder und das Letzte ist noch keine drei Jahre alt. Du hast definitiv vor fast vier Jahren Sex mit deiner Frau gehabt und willst mir weismachen, dass du schwul bist!
Ich sah, wie er händeringend nach Worten suchte. Er wollte mich erneut berühren. Doch ich schlug blitzschnell und grob seine Hand weg und stand auf. Zornig drehte ich mich in seine Richtung, stemmte meine Hände in die Hüfte. Ich wog drei Zentner. Meine Blicke durchbohrten ihn.
„ Rühr mich nicht an!”, knurrte ich. Ich hörte mich nicht gerade wie ein Mann an, der sich noch lange beherrschen wollte oder konnte, was mir aber in dieser Situation völlig egal war. Die Lautstärke übrigens auch. Sollte doch die ganze Sippe mitbekommen, wie verlogen ihr Graf war.
Kalt waren meine Augen auf ihn gerichtet und scannten Philipp, der blass und traurig meinen Blick zögerlich und mit Gewissensbissen erwiderte.
„ Bitte.” Er startete einen weiteren Versuch, wollte weiter sprechen, aber ich schnitt ihm das Wort ab.
„ Halt einfach deinen Mund. Warum sollte ich dir noch zuhören hä? Drei Kinder, das sind drei Bälger zu viel. Weiß deine Frau eigentlich von uns oder von deiner Neigung, Philipp? Weiß sie auch von unserer Verabredung? Antworte mir!” Meine Augen bekamen die doppelte Größe, als er zaghaft seinen Kopf schüttelte.
„Nicht direkt, aber …“ Er wollte noch was erwidern, verstummte aber sofort, als er meine zornigen Blicke erfasste, die ich abschoss wie vergiftete Pfeile.
Ich fasste
Weitere Kostenlose Bücher