The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

nickte erleichtert, dennoch saß mir der Schreck über meine Haare noch in den Knochen.
    Sanft spürte ich nebenbei, wie mich Philipp in die Arme zog und ich mich trotz Platzmangel, an ihn kuschelte. Er wischte mir meine feuchten Haare aus der Stirn und platzierte einen Kuss auf die Stirn.
    „ Danke“, murmelte ich nur.
    Die durchgemachte Nacht forderte trotz allem seinen Tribut. Ich wehrte mich nicht gegen die bleierne Müdigkeit, die auf mich hereinbrach. Und so fielen mir die Augen gänzlich zu und ich driftete in eine Traumwelt ab.
     
    ~*~*~*Kapitel 33*~*~*~
     
    Dean Kevin Miller!
    Ich konnte mein Glück kaum in Worte fassen, wie in diesem Moment. Mit ihm im Auto zu liegen, ihn im Arm zu halten - mein Traum war in Erfüllung gegangen. So ließ ich meine Gedanken noch einmal Revue passieren, die ganzen Ereignisse in mich fließen …
    Gestern, als ich nach London fuhr, um terminliche Geschäfte zu erledigen, hatte ich noch keine Ahnung. Die Erinnerung daran, wie ich mit Dean zusammengeprallt war und er auf mir gelegen hatte, bescherte mir immer noch ein kleines Kribbeln auf der Haut. Eine Empfindung, die ich lange nicht mehr hatte. Termine ließ ich platzen. Selbst die Übernahme eines weiteren Pubs war mir unwichtiger, als diesen jüngeren Mann kennen zu lernen - in seiner chaotischen Wohnung, wo er verführerisch und verboten in meine Arme gefallen war. Ich grinste. Lange Zeit dachte ich, ich würde mich nie mehr verlieben können und es schien mir nach Kevins Tod zudem unmöglich. Das war mir in dieser Form noch nicht passiert.
    Nicht mal bei Kevin war es so emotional abgelaufen wie bei Dean. Auch wenn Kevin meine erste große Liebe war, war das nicht zu toppen. Ich war froh, dass Dean mir sehr schnell verziehen hatte. Er musste lernen, dass ich in meinem Gefilde, mit meinem Status, ein Doppelleben führen musste. Dean sollte begreifen und das schnell. Und doch hatten wir in dieser kurzen Zeitspanne schon mehr Turbulenzen erlebt, als in manch einer Beziehung. Ein Raketenstart war der absolute Vergleich dafür. Eines jedoch wunderte mich. Diese schnelle Hingabe, diese Emotionen, hatten auch mich überrumpelt. So schnell und so heftig hatte mir noch kein Mann seine Liebe gestanden. Wenn ich ehrlich sein muss, ich auch nicht. Selbst ich war erstaunt über mich selbst.
    Gedanklich sprach ich zu der schlafenden Gestalt:
    Ich liebe dich. Schon bei unserer ersten Begegnung, hast du mir gehörig den Kopf verdreht, bei der sofort die Angst kam, du könntest nicht auf Männer stehen. Ja, du siehst meiner damaligen Liebe ähnlich, und doch seid ihr wirklich verschieden. Du kannst dir nicht vorstellen wie.
    Als mein Vater von unserer heimlichen Affäre erfahren hatte, zwang er mich damit aufzuhören. Ich sollte diese Schande, die ich über die Familie gebracht hatte, sofort unterbinden, tat aber nicht, was mein Vater von mir verlangte. Ich traf mich weiterhin heimlich, wenn auch unter noch schwierigeren Bedingungen. Daher kaufte ich unter einem Vorwand ein Schiff. Eine schlimme Zeit begann damals für meinen Liebhaber und mich.
    Es soll mit uns anders werden. Mit dir schöner werden. Vielleicht zeige ich dir irgendwann einmal das Schiff - mein ganzer Stolz.
    Mein Blick wurde trübe, und eine tiefe Traurigkeit kam an die Oberfläche gekrochen und spülte Sehnsucht, Begierde und ein anderes Leben für mich. Schnell wischte ich sie fort. Sie durften nicht überhandnehmen.
    Ich möchte nur über uns nachdenken. Das gehört alles der Vergangenheit an. Ich weiß, dass du ein wunderbarer Liebhaber sein wirst. Doch du musst noch viel lernen und ich werde dir so manches zeigen, denn ich habe gewisse Vorlieben. Und mit der Tür ins Haus fallen und dich gleich damit überfordern, liegt mir fern. Meine Frau werde ich für dich nicht verlassen können, Geliebter. Dennoch wird es dir an nichts fehlen. Ich schwöre es.
    Dass du neben mir liegst, in meinem Auto, war keineswegs geplant. Meine Frau habe ich mit unseren beiden jüngeren Kindern nach Dublin zu ihren Verwandten geschickt. Kurzfristig.
    Es würde für mich und auch für ihn nicht einfach werden, das wusste ich. Ich streichelte Deans schlafendes Gesicht. Dies geschah vorsichtig, damit er nicht wach wurde.
    Du hast eine so schöne Männerhaut. Hellhäutig. Es lässt dich zart, fast gebrechlich wirken. Deine Haare jedoch …
    Ich sah ihn an, sah auf seine, sehr langen Haare.
    Obwohl, ein schöner Haarschnitt würde dir bestimmt stehen. Du hast ein viel zu schönes Gesicht, um