The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
Arm um mich, zog mich näher zu sich heran, sodass mein Kopf zum Schluss auf seiner Brust lag.
„ Besser“, murmelte Philipp im Schlaf und hatte nicht mitbekommen, dass ich schon längst wach war. Doch wusste ich in diesem Moment nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Mir war eher Letzteres zumute. Immer wieder flossen Tränen nach. Ob vor Erleichterung oder unterschwelliger Panik, konnte ich nicht sagen. Ich war viel zu aufgelöst.
Eine Träne bahnte sich den Weg zu Philipps Brust, die dann, beobachtenderweise, in seinem wenigen Brusthaar hängen blieb, wie ein Tautropfen an einem Grashalm.
Ich löste vorsichtig meinen Kopf von seinem Oberkörper, drehte mich, ohne mich aus seiner Umarmung zu lösen, auf die Seite, und kehrte Philipp den Rücken zu. Den Anblick von ihm ertrug ich vorerst nicht, auch wenn er mir im Endeffekt nichts getan hatte. Ich ließ meinen Traum Revue passieren, was mir durchaus einen unangenehmen Schauer nach dem anderen durch den Körper jagte. Doch musste ich ihn verarbeiten und das konnte ich nur, wenn ich alles in mein Gedächtnis rief. In meinem Magen bereitete sich ein dumpfes, unangenehmes Gefühl aus, als ich mich daran erinnerte, was für eine Panik ich geschoben hatte.
Kein Wunder Dean, wenn du so einen Blödsinn träumst.
Was mich im Nachhinein noch mehr erschreckte, als der Verlust meiner Haare, waren diese kalten Augen gewesen. Warum war ich nicht schon viel früher davon aufgewacht?
Ich hatte diesen Traum bis zum bitteren Ende geträumt. Immer noch zitterte ich am Körper, der mit einer Gänsehaut überzogen war. Die Angst war noch allgegenwärtig und wie ein Kokon umhüllte sie mich und ließ sich nicht abschütteln.
Was war das für ein perverses Erlebnis?, dachte ich.
Philipp hatte klipp und klar gesagt, dass er sich mit meiner Haarlänge abfinden würde und ich verstand selbst nicht, warum ich so einen Mist überhaupt geträumt hatte.
So etwas würdest du nicht ohne meine Zustimmung tun.
Nein, wie absurd . Wie kann ich nur solch einen Schwachsinn träumen.
Immer wieder wiederholte ich meine Gedanken, wie ein Gebet, um diesen Angstzustand abzuschütteln. Ich drehte mich wieder auf den Rücken, blieb aber weiterhin in seiner Umarmung. Philipps Hand streichelte ganz unbewusst über meinen Bauch. Kurz hielt ich dabei die Luft an, getraute mich noch nicht in seine Richtung zu schauen.
Ich wischte mir über die immer noch verschwitzte Stirn. Die andere Hand lag unter seinem Arm versteckt und ich wollte sie nicht herausziehen, um ihn nicht zu wecken. Doch die Frage nach einem: Warum konnte ich dann nur so schlecht von ihm träumen, vor allem solch gemeine Dinge?, beantwortete mein Herz mir noch nicht, nur der Verstand.
Ich habe mich in ihn verliebt und werde es mir durch so ein traumatisches Schlaferlebnis nicht zerstören. Ich liebe diesen Mann.
Warum immer diese Restzweifel, die nagten, wie ein Biber an seinem Stamm? Philipp war doch kein Psychopath.
„ Du nicht, Philipp“, legte ich somit die letzten unsteten Gedanken nieder, dann drehte ich den Kopf und sah endlich zu ihm. Mein Blick ruhte auf der friedlich schlafenden Gestalt, die von alledem nichts mitbekommen hatte.
Philipp sah wie ein blonder Engel aus und schmatzte leise vor sich hin, während er versuchte sich und mich mit umzudrehen, was logischerweise nicht funktionieren konnte, bei zwei ausgewachsenen Männern, von dem der eine ein kleiner Riese war. So blieb er knurrend in dieser Position, behielt mich trotzdem weiterhin im Arm, als wenn er mich nie wieder loslassen wollte. Ich veränderte meine Position ein wenig, rutschte auf die Seite, um ihn besser betrachten zu können. Jede noch so kleinste Bewegung registrierte ich an ihm.
Philipp schlief auf den umgeklappten Sportsitzen selig weiter und bekam die Erschütterungen, die ich bei jeder Bewegung verursachte, nicht mit. Er hatte wirklich einen festen und tiefen Schlaf, wie ich bewundernd feststellte und doch gleichzeitig mit dem Kopf schütteln musste, weil er so unbequem im Auto lag.
Die Beine waren angewinkelt, die Knie zusammengedrückt und in die hinterste Ecke gequetscht. Die Füße lagen auf dem Cockpit.
Wie bequem!
Dann schaute ich auf mich, wie ich so eingepfercht dalag. Meine Beine waren zwar ebenfalls nicht ausgestreckt, aber dennoch lag ich besser und komfortabler. In dem Fall war meine Körpergröße von Nutzen und so genoss ich, gewisse Vorteile gegenüber Philipp zu besitzen.
Unsere Decke war verrutscht. Sie bedeckte nur noch
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