The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
senkte ich den Kopf, wurde aber sofort wieder hochgezogen, während er mich zu Ende einschäumte. Dann bemerkte ich den Rasierer an meinem Kopf, der mich nun komplett von den letzten vorhandenen Resthaaren befreite.
Ich konnte es nicht fassen, was mir Philipp antat und wünschte mich weit weg. Weg von ihm und diesem schrecklichen Erlebnis.
Das schabende Geräusch der Rasierklinge verursachte bei mir eine aufsteigende Übelkeit. Mal wurde mein Kopf nach vorne gedrückt, dann auf die Seite. Irgendwann war er fertig und ich fertig mit den Nerven.
Meine Atmung setzte kurzzeitig aus, als ich von einem nassen, kalten Tuch sauber gemacht wurde. Die Demütigung, dass ich jetzt eine Glatze besaß, stand mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Meine Wangen waren vor Scham gerötet. Mein Schädel war nach dieser unfreiwilligen Rasur sehr sensibel und ich spürte jeden Luftzug. Die Kopfhaut brannte. Ich wollte nicht in den Spiegel schauen und war dankbar über die Tatsache, dass ich mich von hier aus nicht betrachten konnte. Jetzt konnte ich Steve, meinem Arbeitskollegen, Konkurrenz machen. Auf keinen Fall würde ich Montag oder überhaupt nochmal zur Arbeit erscheinen. Dieser Schmach würde ich mich nicht aussetzen wollen. Lieber verlor ich meinen Job, als dass ich mich auslachen ließ. Philipp entfernte sich.
Die Tatsache, immer noch gefesselt auf dem Stuhl zu sitzen, beruhigte mich keinesfalls.
Was kommt jetzt?, dachte ich bitter! Du hast mich doch schon kahlrasiert, was Schlimmeres hättest du mir nicht antun können.
Ich sah, wie er vom Tisch eine Tube Creme holte und sie öffnete. Dann kam er wieder zurück. Ich konnte kaum zu ihm schauen. Er cremte mir die Kopfhaut ein und massierte sie zusätzlich. Die Creme hatte sich anfänglich sehr kühl angefühlt, aber nach kurzer Zeit nahm das Brennen auf der Kopfhaut ab. Sollte ich mich deswegen bedanken oder erleichtert sein? Nein, ich war es nicht. Ich war traurig und konnte kaum in Worte fassen, was in mir vorging. Leise weinte ich weiter vor mich hin, bis ich die nun sanftere Stimme von Philipp an meinem rechten Ohr vernahm. Sein Atem streifte ungewohnt die freiliegende Kopfhaut.
„ Jetzt gefällst du mir viel besser. Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass ich nicht auf haarige Typen stehe. Entschuldige, ich habe dich angelogen, Kevin war kahl. Er hatte gar keine Kurzhaarfrisur. Ich dachte, es würde mich bei dir nicht stören, aber das tat es dann doch, wie du ja jetzt siehst. Als du deine Haare offen getragen hast im Auto, obwohl ich dich darauf hingewiesen hatte, sie kurz schneiden zu lassen, hab ich mich ganz spontan zu dieser für mich besten Lösung entschieden. Ist ein blöder Tick von mir.“ Dann richtete er sich auf und stellte sich vor mich.
„ Du gehörst mir, gewöhne dich an den Gedanken. Hast du nicht gestern ausdrücklich zu mir gesagt, du willst mir gefallen? Waren das nicht sogar deine Worte?“ Er streichelte mir über meinen kahlen Schädel und küsste ihn zum Schluss.
Meine schönen Haare …
„ Aber doch nicht so …“, konterte ich mit weinerlicher Stimme, die dann in Wut umschlug.
Ich fühlte mich um meine Rechte beraubt.
„ Wir haben einen mündlichen Vertrag, vergiss das nicht!“, stutze er mich zurecht.
„ Du Schwein!“, schrie ich aufgebracht.
Ich konnte nicht anders, als ihn anzuschreien, denn die Empörung darüber, war stärker als die Angst davor. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an, als ich sah, wie er sich umdrehte und was er hervorholte. Ich versuchte, mich verzweifelt zu befreien, während ein hämisches Lachen von Philipp kam. „Du entkommst mir nicht, Dean“, sein Auslachen wurde gemeiner und lauter.
In meinem Gehirn hämmerten die Worte von Philipp: „ Wir haben einen mündlichen Vertrag, vergiss das nicht … Vergiss das nicht … Vergiss das nicht …“
Es ist eine Falle gewesen, die ganze Zeit über.
Er hatte mir eine Falle gestellt und ich war hineingetappt. Mein Tränenfluss stoppte nicht mehr, während ich an meinen Fesseln rüttelte.
„ Und jetzt Dean, zeige ich dir richtig, was meine Vorlieben sind.“
Entsetzt sah ich in seine kalten Augen und fing an zu schreien. Eine fürchterliche Todesangst kroch wie eine zähe stinkende Flüssigkeit in mir hoch und füllte mich komplett aus.
Was hatte er vor?
„ Es gibt kein Entkommen, du gehörst mir, Dean. Niemals wirst du dich befreien können.“
Meine Schreie wurden lauter und lauter. Ich warf dabei meinen Kopf hin und her und versuchte
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