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The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)

Titel: The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy D. Avis
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herübergekommen war, behandelte mich wie einen Dienstboten.
    Ist ja nicht anders zu erwarten, fügte ich gedanklich hinzu.
    Philipp ist im Grunde genauso.
    „ Soso, der neue Geschäftspartner … ” Er wandte sich seinem Vater zu, der ihn wiederum misstrauisch beäugte. „Und das soll ich dir glauben? Ich habe diesen Mann hier noch nie gesehen. Außerdem nimmst du niemals deine Geschäftspartner mit hierher, Vater.”
    Die Stimme seines Sohnes klang genauso geschäftstüchtig. Ich beobachtete erstaunt das sehr unterkühlte Verhältnis zwischen den beiden.
    „ Warum bist du hier, wolltest du nicht übers Wochenende im Internat bleiben, Henry?” Philipp zupfte sich den Ärmel zurecht und rückte sich die Uhr gerade.
    Ich schaute in Philipps Gesicht, konnte allerdings keinerlei Gefühle darin erkennen, sondern eher ein Desinteresse für seinen Sohn.
    Wie seltsam. Er ist doch dein Sohn.
    Ich kannte das von meinem Elternhaus nicht, denn größtenteils lief es harmonisch bei uns ab. Meine Eltern hatten immer Interesse gezeigt, manchmal viel zu viel.
    Aus einem gewissen Abstand musterte ich beide stumm und hörte Henrys Frustration seinem Vater gegenüber heraus.
    „ Das kann dir doch egal sein. Ich bin eben hier, soll ich wieder verschwinden? Du kannst es mir ruhig sagen, hast sowieso nie Zeit für mich. Weder für mich noch für den Rest der Familie, immer verschwindest du für ein paar Tage”, schleuderte er seinem Vater die Worte ins Gesicht.
    Oha , daher weht also der Wind .
    Ich hielt mich weiterhin aus der Angelegenheit heraus. Stützte mich mit den Ellenbogen hinten am marmorierten Fenstersims ab, dabei überkreuzte ich leicht meine Beine. In dieser legeren Haltung verfolgte ich weiterhin die angespannte Situation zwischen Vater und Sohn.
    „ Das ist nicht wahr. Das weißt du auch. Außerdem ist das hier auch dein Zuhause, Henry.“ Philipp wirkte angespannt. „Wir haben einen Gast. Besitze doch wenigstens die Höflichkeit, ihn normal zu begrüßen wie jeder andere auch. Er hat dir nichts getan. Also benehme dich gefälligst!“ Philipps Ton hatte was Endgültiges an sich. Ich sah, wie sein Sohn unter den Worten zusammenzuckte.
    Henry verzog sein Gesicht, drehte sich zu mir und musterte mich dann von oben bis unten.
    Auch das noch, dachte ich leicht gequält. Jetzt muss ich mich auch noch von einem 15-Jährigen wie ein Auto inspizieren lassen. „Bist du dir sicher, dass der überhaupt ein Mann ist?“ Er deutete daraufhin auf meine langen Haare, bis es mir selbst zu bunt wurde. Diese Anspielungen reichten mir noch von meinem Arbeitskollegen Steve, dessen Visage ich am Montag Früh wieder sehen musste. Ich richtete mich auf. Die Arme waren vor meiner Brust verschränkt.
    Was glaubt dieser miese, kleine Adelsbengel eigentlich, wer er ist? Oh Philipp, da hast du aber in deiner Erziehung total versagt!
    Ich funkelte den Jungen böse an.
    Man kann alles zu mir sagen, aber nicht, dass ich wie eine Frau aussehe. Das geht entschieden zu weit. Jesus hatte auch lange Haare. Attila der Hunnenkönig auch. Poseidon …
    Halt die Klappe, das will keiner wissen, maulte mein Teufel.
    Noch verhielt ich mich ruhig, denn es war die Aufgabe seines Vaters, mich zu unterstützen. Und die Unterstützung folgte prompt.
    „ Entschuldige dich auf der Stelle, oder du kannst mir gleich wieder aus den Augen gehen. Sofort, Henry!“ Philipp starrte seinen Sohn mit strenger Miene an. Es schien tatsächlich Wirkung zu zeigen.
    Ich hörte, wie ein: „Tut mir Leid“, mit gewissem Widerwillen, in meine Richtung gepresst wurde.
    Na, das war aber mager.
    Ich wollte die Situation trotzdem nicht eskalieren lassen oder noch mehr verschärfen, in dem ich mich drüber aufregte, dass diese Entschuldigung mehr als nur unverschämt war. Sie stand sowieso sehr auf der Kippe. Daher nahm ich seine eher fadenscheinige Verzeihung vorerst an.
    „ Okay.“
    Er aber starrte mich trotz allem feindselig an, als er sah, dass sein Vater nicht zu uns hinsah. Ich ignorierte es, weil mir sein Verhalten mehr als nur kindisch erschien. Meine ganze Aufmerksamkeit galt nun Philipp, der auf mich nervös wirkte. Er fuhr sich hastig über die Haare.
    „ Das war wirklich nicht sehr höflich von dir“, meinte er. Ich spürte, wie ihm der unerwartete Besuch seines Sohnes die Pläne durchkreuzt hatte. „Da du ja schon mal hier bist …, unangemeldet, hast du schon zu Mittag gegessen?” Philipp sprach wieder mit ruhigerer Stimme. Er hatte sich im Griff.
    „

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