The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
schnell ab, als ich sah, wie sie mir einen kleinen Löffel brachte und neben das Dessert hinlegte „Bitteschön“, sagte sie höflich und ging zu Philipp.
Und warum nicht schon bei der Suppe? Pft. Weiber!
Ich beugte mich nach vorne und neigte mich leicht zur Seite, damit ich Philipp ansehen konnte, wie er anfing, seinen Pudding aufzuessen. Elegant führte er den kleinen Löffel an seine Lippen. An ihm konnte ich mich nicht sattsehen. Plötzlich schaute er in meine Richtung und kippte ebenfalls leicht auf die Seite.
„ Dean, suchst du was? Ist dir was auf den Boden gefallen?”, fragte er dann.
Ja, mein Hirn.
„ Nein, alles bestens, ich wollte dir nur … Ähm winken.“ Was ich dann in die Tat umsetzte und dabei knallrot im Gesicht wurde. Ich sackte, bis auf die Knochen blamiert auf dem Stuhl zusammen, wollte mich kleiner machen, als ich eh schon war.
Mist, warum muss ich mich immer so blamieren? Jetzt ist Philipp bestimmt wieder sauer.
Ich atmete tief durch. Mir war der Appetit vergangen und ich wollte nur noch aufstehen und aus diesem sterilen viktorianischen Zimmer heraus treten. Aber die Etikette hier zwang mich dazu, ruhig sitzen zu bleiben und den Schein zu wahren.
Lustlos erdolchte ich mit dem Besteck den Pudding, der toter nicht sein konnte. Nebenbei trank ich gelangweilt mein Wasser leer. Zwischenzeitlich wurde das vierte Glas von Philipp und mir gefüllt. Philipp erklärte mir, dass dies ein Wein zum Nachtisch sei, und stieß mit mir an. Ich nippte nur zum Schein, trank aber keinen Schluck und ignorierte ihn völlig. Schließlich wollte ich nicht betrunken vom Tisch aufstehen. Überhaupt würde ich zu einem Alkoholiker mutieren, wenn es jeden Tag solche Getränke bei mir geben würde. Wie machte das Philipp nur? Tranken die Adeligen immer so viel am Tisch?
Jetzt weiß ich, wo unsere Steuergelder hinfließen.
Ich trippelte mittlerweile mit meinen Schuhen nervös auf meinem Platz herum und fühlte mich überhaupt nicht mehr wohl in meiner Haut.
Was ich jetzt brauchen konnte, war ein Stift, ein Stück Papier um das Ganze hier, die gesamten Eindrücke, aufzuschreiben, um sie zu verarbeiten. Ein wenig betrübt sah ich auf den edlen Holztisch. Er sah schon sehr alt aber gepflegt aus. Kaum einen Kratzer sah man auf der Oberfläche. Man hatte ihn auf Hochglanz poliert, sodass man sich beinahe darin spiegeln konnte.
Ich selbst wünschte mir nichts sehnlicher, als mit Philipp alleine zu sein, ohne seine Angestellten, die mir gehörig auf den Keks gingen.
„ Schmeckt es dir nicht?”, fragte er mich überraschenderweise. Er war aufgestanden und im Begriff zu mir rüber zu kommen, als er von seinem herangeeiltem Butler unterbrochen wurde.
Ich wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da drehte sich Philipp komplett von mir weg und richtete seine volle Aufmerksamkeit seinem Angestellten.
Klasse! Da wird man einfach stehen gelassen, empörte ich mich.
Ich beobachtete die beiden und hörte ihrem Gespräch zu.
„ Sir, ein Anruf für Sie.”
„ Ja danke, in Ordnung.“
Dann endlich kam Philipp auf mich zu. Seine Stirn lag in Falten.
„ Dean, warte kurz hier, es dauert nicht lange”, sagte er schnell.
Wo soll ich denn sonst hin, Philipp? , wunderte ich mich über seine Anweisung.
Ich nickte nur.
Schon beschleunigte er seine Schritte und ging aus diesem Saal hinaus.
Jetzt saß ich alleine an dieser großen Tafel, mit zwei Bediensteten und einem Butler im Raum, die nichts Besseres zu tun hatten, als mich anzugaffen, was ich auf den Tod nicht ausstehen konnte.
„ Was starrt ihr denn so?”, kam meine muffige Frage und ich funkelte sie böse an.
Das schien sie nicht im geringsten zu stören. Und eine Antwort bekam ich auch nicht. So stand ich schließlich auf, ließ meinen Schokopudding links liegen und schlenderte gelangweilt ans große, breite Fenster, das in vielen kleinen Fensterchen unterteilt war. Aus einem sah ich hinaus. Ich schaute mir die Landschaft an, die grau und trist vor mir lag. Bäume und Felder so weit das Auge reichte.
Philipp wohnt tatsächlich sehr abgelegen , dachte ich, und stützte mich am Fenstersims ein wenig ab.
Ich hörte eine Tür aufgehen, registrierte es aber nur am Rande. War Philipp wieder zurück? Ich hörte die Stimmen der Bediensteten, verstand aber nicht was sie sagten.
Kurz darauf blaffte mich unhöflich hinter meinem Rücken eine Herrenstimme an: „Wer sind Sie, und was machen Sie hier in meinem Haus?”
Ich erstarrte.
Mist, auch das noch.
Das war
Weitere Kostenlose Bücher