The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
es wurde mir langsam aber sicher zu viel. Ich wollte meine Ruhe. „Mir ist das noch nie passiert … Und wird es wohl auch nicht mehr, das war Liebe auf den ersten Blick, verstehst du“, flüsterte ich tränenerstickt mehr zu mir selbst als zu ihm.
„ Lass mich alleine, bitte … Wenn ich dir was bedeute und du mir Gutes tun willst, dann lass mich, oder gönne mir die Ruhe“, bat ich meinen Freund und schüttelte seinen Arm von mir ab.
„ Dean, ich möchte dich aber nicht alleine lassen. Komm mit zu mir, dort kannst du dich ausruhen, dort kümmere ich mich auch um dich. Ich hab für uns was gekocht.“
Jetzt starrte ich ihn seltsam an.
Willst du es nicht begreifen? Hat Philipp am Ende doch Recht gehabt mit seiner Vermutung, George wäre in mich verliebt?
Der Gedanke wollte nicht so recht fruchten.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein George, bitte nicht.“
Irgendwie, ich begriff es selbst nicht genau, wollte ich ihn aus meiner Wohnung locken. Ich fühlte mich gar nicht mehr so wohl in seiner Nähe.
Deswegen sagte ich schnell: „Ich laufe dir schon nicht davon, okay.“
Ich lehnte meinen Kopf wieder an die Tür, versuchte unter meinen Tränen zu lächeln, was aber gründlich misslang.
Er seufzte nur und gab sich einen Ruck. Wieder nahm er mich in den Arm, und diesmal für meinen Geschmack viel zu lange. Ich befreite mich von ihm, sah ihm ernst ins Gesicht.
„ Kumpel, warum hast du mich eben geküsst?“
„ Ich wollte wissen, wie das ist.“
Er hatte mir einen Tick zu schnell darauf geantwortet. Ich kniff meine Augen zusammen, musterte ihn genauer. Seltsam, er verhielt sich so eigenartig ruhig, das passte nicht richtig zu ihm. Ich wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht.
„ Komisch, ich glaube dir kein Wort“, entwich es mir ganz spontan und ich konnte mich für meinen überschnellen Satz selbst ohrfeigen.
Seine Augen bekamen einen gefährlichen Glanz, und als er zum Sprechen ansetzte, klingelte sein Handy.
„ Verdammt …“, fluchte er. Ich sah, wie er sein Telefon herausnahm und dabei war, das Gespräch wegzudrücken.
„ Willst du nicht rangehen?“, versuchte ich Zeit zu schinden, denn in mir wuchs eine unerklärliche Angst.
George war nicht aufrichtig, das spürte ich überdeutlich, daher bemühte ich mich, so ruhig wie möglich zu wirken. Er sah mich an, nickte, dann nahm er das Gespräch entgegen. Ich hielt die Luft an, hatte ich doch befürchtet, das Handy könnte verstummen, bevor er abgenommen hätte.
Hoffentlich gehst du bald.
„ Ja … Ja … Muss das sein? Ich habe hier eine … Ja, ich komme.“ Wütend klappte er sein Handy zu.
„ Dean.“ Seine Stimme klang ernst.
„ Ja?“ Mein Herz klopfte mir bis zum Hals.
„ Ich muss für einen Kollegen einspringen, im Tower sind Schmuckstücke verschwunden. Hm, üble Sache.“
„ Okay, dann sehen wir uns …“ Hoffentlich gehst du endlich.
„ Ich komme morgen bei dir vorbei …“
Nein, bitte nicht. Ich werde dir einfach nicht aufmachen.
„ Ja“, sagte ich nur. Geh endlich … Bitte.
„ Lauf mir nicht davon …“
Ich schüttelte stumm den Kopf, spielte mit …
Dean , meine innere Stimme warnte mich. Sei vorsichtig.
„ Wir sehen uns Morgen.“
Als ob ich es geahnt hätte , zog er mich von der Tür weg und zu sich hoch. Er umarmte mich und gab mir einen rauchigen Kuss direkt auf den Mund.
Mist …
Philipp hatte in dem Punkt Recht. Die Erkenntnis darüber traf mich mit voller Wucht.
Oh Gott, nein. Nein, bitte nicht.
Großer Gott, was ist mit George passiert? Er hat mich nie angemacht … Nie …
Ich schluckte zwischen seinen Lippen, versteifte mich, wollte mich lösen, aber er gab mich nicht frei.
Bitte, ich will nicht, lass mich los.
Er missverstand meine Haltung komplett. Doch signalisierte mein restlicher Verstand, dass ich George in Sicherheit wiegen sollte. Also verhielt ich mich ruhig, legte gegen meinen eigentlichen Willen den Arm leicht um ihn. Übelkeit stieg auf, als ich dies tat.
Er löste den Kuss zwischen uns. Die ganze Zeit über hatte ich meine Lippen fest zusammengepresst und war froh, dass er mir nicht den Mund mit seiner Zunge geöffnet hatte. Einen Zungenkuss wollte ich auf keinen Fall. Schon alleine bei dem Gedanken daran, musste ich einen Brechreiz unterdrücken.
„ Dean … Ich will nicht nur dein Freund sein … Ich will dich …“ Er sprach die Worte keuchend, schob seinen Zeigefinger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.
Aus halb geöffneten Lidern sah ich ihn an –
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