The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
…“, hörte ich ihn sagen.
Ich ließ von ihm ab, wollte ihn dann doch nicht verschrecken, sah in sein verweintes, fast ängstliches Gesicht hinein.
„ Hör auf, nur weil ich mich in Philipp verliebt habe, heißt das noch lange nicht, dass man mich ungefragt küssen darf.“
Ich bekam einen kräftigen Stoß, worauf ich leicht ins Taumeln geriet und mich nur schwer abfangen konnte.
„ George bitte, ... ich will nicht“, flehte Dean mich an.
Ich mach doch nichts, ich will dir nur so nahe sein, wie es anscheinend ein Philipp auch konnte. Im Innern weißt du, dass du das auch magst. Ich werde dir dabei helfen.
„ Doch, du willst, ich habe so lange darauf gewartet“, murmelte ich ihm ins Ohr.
Du willst es, nur weiß es dein Verstand noch nicht … Ich helfe dir, denn du liebst nur mich. Nur mich, hörst du?
Wieder hatte ich mich neben ihn hingesetzt und legte meinen Arm erneut um ihn, streichelte ihn an seiner Schulter. Diesmal wehrte er mich nicht ab.
Geht doch, Süßer.
„ Bist du verrückt geworden? Was ist nur in dich gefahren? George, ich brauche dich als Freund und nicht als ein Versuchsobjekt unserer Freundschaft.“
Warum sagst du so etwas?
Mein Blick verschleierte sich, ein kleiner Stich breitete sich in meinem Herzen aus.
Gib ihm Zeit.
Er tat mir ja leid. Er hatte viel verkraften müssen, und erst das mit seinen Eltern. Tja, die waren mir halt auch im Weg. Aber das würde er nie erfahren, niemals.
„ Na gut, ich bin geduldig …“, sagte ich schließlich, „tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest. Aber ich konnte doch bei diesem blonden Riesen nicht tatenlos zusehen, wie du in dein Unglück rennst. Ich bin immer für dich da … Denk doch mal darüber nach, ich bin der Gute, er ist der Schlechte.“
Ja genau, er hat versucht mir Dean zu verderben, er wollte nur mit dir schlafen, fügte ich gedanklich hinzu.
Ich hörte, wie Dean für diesen Grafen Partei ergriff, vielleicht sollte ich ihn doch bewusstlos machen? Mir fielen meine K.O-Tropfen wieder ein. Der in Medikamenten getränkte Wattebausch war schon am Austrocknen, dennoch hielt ich ihn weiterhin versteckt in meiner Hand - für alle Fälle. Zum Glück roch man die Medizin nicht sehr stark.
Ich dachte schon, ich müsste Philipp oder dich damit lahmlegen, aber der gibt ja schnell auf und du, du bist einfach nur hinreißend.
„ Was hältst du in deiner Hand?“, wurde ich auf einmal gefragt.
Scheiße, Dean hat es entdeckt. Lass dir was einfallen, komm Georgie, im Lügen bist du ein Ass.
„ Ich? N-Nichts … Es ist nur ein Wattebausch. Ich hatte vorhin Nasenbluten und dachte, ich bräuchte ein Frisches für unterwegs, vergaß es nur wegzupacken.“ Gut gemacht, lobte ich mich selbst, ließ schnell den Wattebausch in meiner Jackentasche neben dem kleinen Fläschchen verschwinden.
Ich hörte, wie Dean etwas murmelte, verstand dennoch seine Worte nicht, weil er mehr zu sich sprach, als zu mir. Wieder sah ich ihn in seinem Kummer ertrinken.
„ Warum hast du das gemacht?“, fragte er mich.
Was hab ich gemacht? Was?
Warum stellte mir Dean jetzt diese dumme Frage?
Ich hab dich vor ihm beschützt, du Dummerchen, beantwortete ich ihm in Gedanken seine Frage.
Aber Dean hatte sich schon in Rage gesprochen.
„ Ich weiß genau, dass du Schwule nicht magst. Du hast Philipp gar keine Chance gelassen. Wir sind doch Freunde, und Freunde tun sich doch gegenseitig nicht so weh.“ Dean brach wieder in Tränen aus.
Bitte nicht weinen, schlafe weiter mit Frauen, aber heule doch nicht wegen eines Arschlochs. Außerdem, warum ergreifst du für so einen Abschaum überhaupt noch Partei?
Das macht mich nicht gerade glücklich, dass du so reagieren musst.
„ Du doch auch nicht“, konterte ich deshalb etwas bissig zurück. „Oder wer hat ihm letztendlich die Tür vor der Nase zugepfeffert?“ Ein bisschen beleidigt war ich schon und vergrub meine Hände in der Jeanshose.
Dean rieb sich über das Gesicht, das verquollen und rot geweint aussah. Ich hörte ihn erneut undeutlich reden, aber dann wandte er sich wieder mir zu; ich streichelte ihn sanft am Arm.
„ Das ganze Wochenende stand schon nicht unter einem günstigen Stern. Es war einfach zu viel für mich. George, du wusstest genau, wie ich reagieren würde. Keiner kennt mich so gut wie du.“
Ich sah, wie ihm eine Strähne seines wundervollen Haares ins Gesicht fiel. Gebannt starrte ich drauf, bis ich meine Hand erhob und sie hinter das Ohr streichen wollte. Er
Weitere Kostenlose Bücher