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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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wird und das ganze Gelände sauber ist – und lassen Sie sich von denen nicht dumm vollquatschen.«
    »Keine Sorge, Sergeant. Da ist nichts, was ich noch nicht gehört hätte.«
    McCabe und Maggie Savage fuhren mit Maggies Crown Vic das kurze Stück zurück ins Büro. »Willst du dabei sein, wenn Sturgis Lacey verhört?«, sagte McCabe.
    »Nein. Lacey hat es auf keinen Fall getan. Carl kriegt garantiert alles aus ihm raus, was rauszuholen ist. Ich hoffe bloß, er macht nicht wieder einen auf Mistkerl. Lacey hat auch so schon genug Probleme am Hals.«
    »Oho, Maggie, sehr rücksichtsvoll. Vielleicht sollten wir Lacey ja gar nicht erst befragen, sondern ihm lieber eine Flasche Jameson’s besorgen und ihn bitten, uns noch ein paar Verse von Yeats vorzutragen.«
    Maggie lachte nicht. »Weißt du, McCabe, ich liebe dich wirklich heiß und innig, aber manchmal bist du echt ein Arschloch«, sagte sie. »Wie dem auch sei, als ich diesen Übertragungswagen gesehen habe, da habe ich Katies Mutter und ihren Stiefvater angerufen. Ich wollte nicht, dass sie auf News Center 6 vom Tod ihrer Tochter erfahren. Ich habe ihnen so sanft wie möglich beigebracht, dass ich glaube, dass wir sie gefunden haben, und dass wir noch einmal mit ihnen sprechen müssen.«
    »Wie haben sie es aufgenommen?«
    »Wie zu erwarten. Die Mutter ist schluchzend zusammengebrochen. Konnte nicht mehr sprechen. Wollte bloß wissen, ob ich sicher sei, dass es Katie ist. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir sicher sei, und dann hat sie mir den Stiefvater gegeben. Er war gefasster als sie. Ich habe ihm gesagt, wie wichtig ein schneller Beginn der Ermittlungen in solchen Fällen sein kann, und sie haben sich bereit erklärt, in die Stadt zu kommen und mit mir zu sprechen. Vielleicht fällt ihnen ja noch irgendetwas ein, an das sie sich bisher nicht erinnern konnten.«
    »Okay. Dann lass mich einfach raus. Ich will mir Katies Vermisstenanzeige und die Akte noch einmal anschauen. Dann setze ich mich an den Computer. Mal sehen, vielleicht hat es ja irgendwo anders schon mal einen ähnlichen Fall gegeben.«
    Maggie hielt am Bürgersteig vor der Middle Street Nummer 109, der kleinen Zentrale des Portland Police Department am Rande des Old Port, an.
    »Du hast doch so ein weltberühmtes Gedächtnis. Kann es sein, dass es da irgendwo klingelt?«
    McCabe gab keine Antwort. Er saß nur da und starrte zur Windschutzscheibe hinaus. Ein paar Regentropfen zerplatzten auf dem Glas. Wieso zum Teufel ging jemand her und trennte einem Mädchen fein säuberlich das Herz aus der Brust? Ein irrer Sextäter? Irgendein Körperteile-Fetischist, der seine Trophäensammlung erweitern wollte?
    »McCabe?«
    Er schaute sie an und nickte fast unmerklich. »Ich musste da an was denken«, sagte er.
    »Willst du’s mir mitteilen?«
    »Ich will es erst mal überprüfen. Außerdem würde ich gerne einen Termin mit ein paar Herzchirurgen aus dem Cumberland Med Center abmachen. Ich wüsste gerne, was dazugehört, einem Menschen das Herz herauszutrennen.«
    »Was meinst du, könnte das der Anfang einer Mordserie sein?«, fragte Maggie, als McCabe aus dem Wagen stieg.
    McCabe beugte sich zum offenen Fenster herein. »Ich weiß nicht. Aber die Anzeichen sind da.«
    Die Straßen waren jetzt nicht mehr so belebt. Während McCabe auf das Polizeigebäude zuging, spürte er, dass die Luft merklich kühler geworden war. Ein erster Hinweis auf den herannahenden Herbst und den dunklen Winter, der dahinter lauerte.

3
    Freitag, 22.30 Uhr
    Als McCabe zu seinem Schreibtisch kam, wurde er von zwei halb vollen Styroporbechern kaltem Kaffee begrüßt. Er hörte seine Mailbox ab. Zwei Nachrichten stammten von seinem unmittelbaren Vorgesetzten, Lieutenant Bill Fortier. In der ersten warnte ihn Fortier, dass der Polizeipräsident, Chief Tom Shockley, sich wohl persönlich in diesen Fall einschalten werde. In der zweiten bat er McCabe, für den kommenden Vormittag eine Konferenz mit allen Kriminalbeamten anzusetzen, um die Ermittlungen zu strukturieren. Und schließlich war da noch eine Nachricht vom großen Boss persönlich, dem Polizeichef von Portland, Thomas H. Shockley. »Hallo, Mike, hier spricht Tom Shockley. Wir müssen über den Fall Dubois reden, und zwar so schnell wie möglich. Heute Abend bin ich auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung und halte eine Rede. Ich kann die Presse bis morgen hinhalten, aber bis dahin brauche ich umfassende Informationen. In der Zwischenzeit kein Wort zu den Medien. Das übernehme

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