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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Oder soll ich hier draußen im Hausflur stehen bleiben?« Er rückte beiseite, und sie betrat die Wohnung. »Hallo, Casey«, sagte sie. »Schön, dich wiederzusehen.«
    Sandy streckte Casey die Hand entgegen, und Casey schüttelte sie. »Bist du so weit?«
    »Ich muss nur nochmal schnell aufs Klo.«
    »Okay. Dann los.« Casey ging den Flur hinunter. Wahrscheinlich brauchte sie noch eine Minute, um sich auf die Situation einzustellen, dachte McCabe.
    »Hübsche Aussicht«, sagte Sandy, während sie die Bucht mit den Booten betrachtete.
    »Das ist einer der Vorteile von Portland. Du hast das Wasser immer in der Nähe. Ihr wohnt im Four Seasons?«
    »Ja. Ich habe die Suite unter Peters Namen gebucht. Ingram.«
    »Ich weiß. Ist er auch da?«
    »Nein. Er ist geschäftlich in Europa. Nur wir zwei Mädels.«
    »Casey hat ihr Handy dabei, aber du kannst mir ja noch deine Handynummer geben, nur für alle Fälle.« Sie gab sie ihm.
    »Und das da ist meine.« Er reichte ihr einen Zettel mit seiner Nummer. »Ruf mich an, falls es ein Problem gibt. Egal, was. Und bring sie am Sonntag spätestens um fünf wieder zurück. Sie muss noch Hausaufgaben machen.«
    »Geht klar.«
    Casey kam wieder, zog den Reißverschluss ihrer Reisetasche auf und stopfte Bunny hinein. McCabe blickte seine Tochter an. »Denk dran, was ich dir gesagt habe. Mach dir ein schönes Wochenende.«
    Zum ersten Mal lächelte sie. Sie wollte ihn beruhigen. »Werde ich«, sagte sie.
    Er stand am Fenster und sah zu, wie sie in Sandys Mietwagen stiegen. Einen Chevy Impala. Er hätte eigentlich mit etwas Schickerem gerechnet. Einem Mercedes. Oder einem Jaguar. Oder wenigstens einem Lincoln. Sie fuhren vom Besucherparkplatz. McCabe ging in die Küche und schenkte sich einen Scotch ein. Es war vielleicht noch ein bisschen früh, aber scheiß drauf. Er ging keine Zigaretten holen.

49
    Freitag, 16.30 Uhr
     
    Er rief Maggie an. Sie war, nachdem sie ihn abgesetzt hatte, in Spencers Büro gefahren, hatte das Mount-McKinley-Foto abgehängt und in die Middle Street gebracht, wo Starbucks Kanes Gesicht mit einem hoch auflösenden Scanner erfasste und es zehn Jahre altern ließ. Das so entstandene Bild schickte Maggie per E-Mail an John Bell, an die Maine State Police und an jedes Sheriffbüro sowie alle zuständigen lokalen Behörden des Bundesstaates. Shockleys Büro gab es an die Fernsehsender und Zeitungsredaktionen weiter. Sie hatten Kane zwar schon längst aus dem Blick verloren, aber zumindest wussten jetzt alle, die nach ihm suchten, wie er aussah. Das war aber auch das Einzige, was sie wussten. Sie wussten weder, in was für einem Auto, noch, in welche Richtung er unterwegs war. Er hätte sich auch auf dem Rückweg nach Florida befinden können. McCabe bat Maggie, das Bild zusammen mit den neuesten Informationen auch an Aaron Cahill in Orlando zu schicken.
    Als Nächstes rief er Tasco an, der immer noch in der Trinity Street 24 war. Jacobi und ein zusätzliches Team von Kriminaltechnikern aus dem Zentrallabor in Augusta nahmen das ganze Haus auseinander. Bis jetzt hatten sie nichts von Interesse gefunden, abgesehen von Hattie Spencers Handy, das ausgeschaltet in einer Küchenschublade unter dem Toaster gelegen hatte. Terri Mirabito meldete sich mit müder Stimme am Telefon. »Ich habe Termine für die beiden Spencers gemacht, einer vormittags, einer nachmittags. Zwei zum Preis von einem, ohne Zusatzgebühr. Die Einzelheiten schicke ich euch per E-Mail.«
     
    McCabe nahm sich eine Straßenkarte von Maine, ein Stück Schnur, einen roten Filzstift und einen gelben Textmarker. Er breitete alles auf dem Küchentisch aus und fing an, Sophies Fahrt zum Operationsort zu rekonstruieren. Ihrer Beschreibung nach zu urteilen war McCabe sicher, dass Pollock auf der I-95 nach Norden gefahren war. An der ersten Mautstelle in York vorbei. Dann noch einmal fünfundfünfzig Kilometer weiter nach Portland. Dort war er entweder auf der I-95 geblieben oder auf die I-295 gewechselt. Die zweite war die etwas kürzere Strecke, aber letztendlich war das nicht ausschlaggebend. Es waren beides vierspurige Autobahnen, die wenige Kilometer südlich von Augusta wieder zusammentrafen. In beiden Fällen lagen drei Mautstationen dazwischen. Basierend auf Sophies Schätzungen, der Lage der Mautstationen sowie der Voraussetzung, dass Pollock sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten oder sie nur knapp überschritten hatte, machte es immer noch Sinn, dass er in Augusta abgefahren und dann

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