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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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und Will?«
    McCabe blieb stehen und nickte den beiden Männern zu. »Wir sind uns schon mal begegnet. Was gibt’s denn, Chief? Ich habe eine Menge Arbeit.« Short und Hayley wechselten einen Blick und beschlossen offenbar, dass sie die bevorstehende Unterhaltung, die nach McCabes Einschätzung wohl eine Standpauke werden sollte, lieber nicht miterleben wollten. Sie sammelten ihre Sachen ein.
    »Sie haben sicherlich viel zu besprechen«, sagte Hayley. »Da lassen wir Sie lieber alleine.« Der Bürgermeister zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Ich habe heute früh einen ausgesprochen unangenehmen Anruf erhalten«, sagte Shockley, »und zwar von Dr. Phil Spencer. Er ist sehr verärgert. Anscheinend hat seine Frau Sie gestern dabei ertappt, wie Sie auf ihrem Grundstück herumgeschnüffelt haben. Dann haben Sie sie befragt, und zwar, laut Spencer, wie, ich zitiere‚ ›eine ganz gewöhnliche Kriminelle‹, Zitat Ende.«
    »Lassen wir einmal dahingestellt, dass ich sie wie ›eine ganz gewöhnliche Kriminelle‹ behandelt habe, aber richtig ist, dass ich da war, und richtig ist auch, dass ich mit ihr gesprochen habe. Das habe ich auch vorgestern schon mit Spencer selbst getan, und zwar in seiner Klinik. Was ist das Problem daran?«
    »McCabe, Phil Spencer ist eine der prominentesten Persönlichkeiten dieser Stadt und darüber hinaus einer der besten Transplantationschirurgen in ganz Neuengland. Er kennt eine Menge Leute und hat eine Menge Einfluss, der auch Auswirkungen auf unsere Behörde haben kann. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie nicht wie ein Elefant im Porzellanladen in seinem Privatleben herumtrampeln würden. Ich hätte Ihnen eigentlich mehr Verstand zugetraut.«
    McCabe stand eine Minute lang schweigend da und überlegte, wie er reagieren sollte. »Bin ich der Leiter der Ermittlungen, oder bin ich es nicht?«
    »Wie bitte?«
    »Leite ich die Ermittlungen, oder leite ich sie nicht? Falls ich die Ermittlungen leite, dann sollten wir hier und jetzt ein paar Dinge klarstellen.«
    Shockley betrachtete McCabe so wachsam wie die Kobra einen Mungo. So ließ er auf keinen Fall mit sich reden. »Ach, tatsächlich? Und was sollen diese ›paar Dinge‹ sein?«
    »Zunächst einmal: Solange ich für die Ermittlungen zuständig bin, gehe ich überall da hin, wo mich die Fakten – und mein Instinkt – hinführen. Und sollten sie zufälligerweise zu, ich zitiere, ›einer der prominentesten Persönlichkeiten dieser Stadt‹, Zitat Ende, führen, dann ist das eben so. Zweitens haben Sie sich allem Anschein nach am vergangenen Freitagabend im Pemaquid Club mit Herrn Dr. Spencer unterhalten. Dabei haben Sie über mein Privatleben gesprochen und außerdem vertrauliche Ermittlungsergebnisse preisgegeben, und das gegenüber einem Mann, der allein aufgrund seines Berufes womöglich zum Kreis der Verdächtigen gehören könnte. Und dann, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, plaudern Sie den Medien gegenüber aus, dass man Katie das Herz herausgetrennt hat. Wir hatten uns doch darauf verständigt, dass wir das unter Verschluss halten wollen. Das ist eine Einzelheit, die Ihre bewundernde Öffentlichkeit überhaupt nicht zu wissen braucht.«
    Tom Shockley stand auf, legte beide Handflächen auf die Tischplatte und beugte sich ganz nah zu McCabe hinüber, wobei sein blasses Gesicht dunkelrot anlief. »Erstens: Phil Spencer ist nicht tatverdächtig. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass alles, was ich zu Philip Spencer sage, vertraulich behandelt wird. Zweitens bin ich hundertprozentig davon überzeugt, dass er nichts mit diesem Mord zu tun hat. Drittens, und ich glaube, das habe ich schon einmal erwähnt, hat die Öffentlichkeit das Recht, über einen der grässlichsten Mordfälle in der Geschichte dieser Stadt informiert zu werden.«
    »Was Spencer angeht, mag sein, dass er mit diesem Fall tatsächlich nichts zu tun hat. Wir wissen es nicht. Aber so oder so bin als Leiter der Ermittlungen ich derjenige, der bestimmt, wie die Untersuchung geführt wird. Nicht Sie. Und was das Recht der Öffentlichkeit auf Informationen angeht: Dadurch, dass Sie Einzelheiten preisgegeben haben, die bislang unbekannt waren, haben Sie lediglich erreicht, dass unsere Leute jetzt noch mehr Mühe damit haben, die Idioten rauszufiltern. Verstehen Sie? Die ganzen Irren, die uns Tag für Tag anrufen und uns mit irgendwelchen schwachsinnigen Informationen oder Geständnissen überschütten. Und gleichzeitig haben Sie es uns auch noch

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