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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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erschwert, den Mörder zu identifizieren, indem er sich durch seine Kenntnis von Fakten verrät, die ihm eigentlich gar nicht bekannt sein dürften. Kann durchaus sein, dass Sie unsere Arbeitsbelastung dadurch mal kurz verdoppelt haben, Chief. In meinem Namen und im Namen meiner Mitarbeiter: herzlichen Dank dafür.«
    Shockley versuchte, seinen Zorn zu bändigen. »Noch ein Wort, McCabe. Noch ein einziges, gottverdammtes Wort, und Sie sind erledigt. Haben Sie das kapiert?«
    »Sie wollen meine Dienstmarke, Tom? Hier. Nehmen Sie sie. Klären Sie diesen Mord doch alleine auf.« McCabe zog die Brieftasche mit seinem Dienstausweis hervor und warf sie auf Shockleys Schreibtisch. Dabei fragte er sich, ob Shockley ihn wohl beim Wort nehmen würde. Und ob es tatsächlich nur ein Bluff war. Dann setzte er zum entscheidenden Schlag an. »Aber, Chief, vielleicht überlegen Sie sich vorher, was das für interessante Schlagzeilen gibt, wenn Sie versuchen, der Presse zu erklären, wieso Ihr Star-Ermittler so plötzlich vor die Tür gesetzt wurde. Derselbe Ermittler, mit dessen Einstellung Sie gerade eben noch so angegeben haben. Und was die Journalisten bestimmt noch mehr interessieren dürfte, ist, wie der Polizeichef persönlich die Ermittlungen sabotiert hat.«
    McCabe legte eine Pause ein, als würde er sich tatsächlich überlegen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Diese Auseinandersetzung hatte schon eine Weile unter der Oberfläche gebrodelt. Es tat gut, das alles mal rauszulassen. »Wissen Sie, Tom, ich habe noch nie im Leben eine Pressekonferenz abgehalten, aber ich finde, die Öffentlichkeit hat ein Recht, es zu erfahren. Finden Sie nicht? Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir. ›Ehemaliger New Yorker Polizist quittiert Dienst in Maine. Grund: Vorgesetzter schützte Tatverdächtige und behinderte die Ermittlungen.‹ Interessante Schlagzeile, aber wahrscheinlich kein Beinbruch, es sei denn, man will zufällig Gouverneur werden. Aber glücklicherweise sind Sie ja nicht daran interessiert, Gouverneur zu werden, Tom, oder etwa doch?«
    »Also gut, McCabe, Sie haben gewonnen.« Er warf McCabe seinen Dienstausweis zu. »Und jetzt raus hier.«
    McCabe wandte sich zur Tür. Vorläufig hatte er Shockley in die Ecke gedrängt. Doch sobald der Fall gelöst war, musste er auf alles gefasst sein.
    »Auf Wiedersehen, Tom«, sagte er leise beim Hinausgehen. »Einen schönen Tag noch.«
    »Leck mich am Arsch«, erwiderte Shockley.

19
    Montag, 8.30 Uhr
     
    Maggie wartete an seinem Schreibtisch auf ihn. »Machen wir uns auf den Weg, Partner.« Sie nahm ihn am Arm und lenkte ihn in Richtung Fahrstuhl. Dann stiegen sie in einen Crown Victoria des Portland Police Department und reihten sich in Portlands sogenannten Berufsverkehr
ein.
    »Wo fahren wir hin?«, wollte McCabe wissen.
    »Also, gestern Abend war ich bei der Totenwache für Katie Dubois, um, du weißt schon, Frank und Joanne mein Beileid auszudrücken. Ich hab mir gedacht, dass von uns jemand dabei sein sollte. Außerdem wollte ich rauskriegen, ob Katie mit ihren Eltern über unseren Freund mit den Cowboystiefeln gesprochen hat. Es waren ungefähr eine Million Leute da. Nachbarn. Verwandte. Mindestens hundert Kinder aus der Schule. Jede Menge Lehrer.«
    »Offener Sarg?«
    »Gott sei Dank nicht. Sie da liegen zu sehen, von irgendeinem Bestattungsunternehmer zurechtgemacht, das hätte ich nicht verkraftet. Jedenfalls konnte ich natürlich kein vernünftiges Gespräch führen bei dem ganzen Andrang, aber immerhin habe ich es geschafft, Joanne zu fragen, ob Katie jemals von einem Scout aus Florida gesprochen hat.«
    »Und?«
    »Und da hat sie mich ziemlich seltsam angeschaut und gesagt, dass Katie tatsächlich Florida erwähnt hätte. Aber wegen der vielen Leute wollte Joanne nicht darüber sprechen. Sie hat gesagt, wir sollen heute Vormittag bei ihr vorbeikommen.«
    »Also fahren wir jetzt dahin?«
    »Hervorragend kombiniert, McCabe. Aus dir wird eines Tages noch ein prima Detective. Ach, übrigens, die Beerdigung findet heute Nachmittag statt, um zwei. Da sollten wir hingehen.«
    »Das habe ich fest eingeplant. Wo wir gerade von Mr. Cowboystiefel sprechen: Habt ihr schon rausgekriegt, ob irgendeine von Katies Mannschaftskameradinnen ihn zu sehen bekommen hat?«
    »Bis jetzt kann sich niemand an einen Typen erinnern, auf den Kenneys Beschreibung passt. Aber ich habe auch noch nicht alle befragt.«
    »Und was ist mit dem Auto?«
    »Wir haben nur das, was Kenney uns gesagt

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