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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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versuchte ganz stillzuhalten, während er sie die Treppe hochtrug, denn jeder seiner Schritte sandte Wellen des Schmerzes durch ihren wunden Körper. Bis sie das Zimmer der Matrarch erreicht hatten, war Gaia schweißgebadet.
    Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass die Matrarch in sehr schlechter Verfassung war. Dominik, Taja und Chardo Will schauten erwartungsvoll auf.
    Leon setzte Gaia vorsichtig auf einem Stuhl neben dem Bett ab. Sie stützte ihr Kinn auf die Ellbogen, um ihren Hals zu entlasten.
    »Olivia, Liebes«, sagte Dominik zärtlich zu seiner Frau. »Die junge Gaia ist hier.«
    Trotz ihrer offensichtlichen Erschöpfung war die Stimme der Matrarch laut und deutlich. »Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst.«
    »Ihr hättet sie vor Stunden schon befreien sollen«, sagte Leon.
    »Leon, nicht jetzt«, unterbrach Gaia.
    »Ist das Vlatir?«
    »Ja«, sagte Dominik. »Ich bringe ihn hinaus.«
    »Egal«, sagte die Matrarch. »Er kann bleiben.«
    Gaia funkelte Leon an. Er zuckte die Achseln und lehnte sich an die Wand. »Wenn Ihr sie sehen könntet«, fuhr er fort. »Sie ist halb tot.«
    »Damit sind wir schon zwei«, entgegnete die Matrarch.
    Die anderen verstummten. Dominik kümmerte sich um seine Frau.
    Gaia bat Leon um eine Schüssel mit Wasser und wusch sich die Hände. Die Matrarch lag mit ihrem großen Bauch auf der Seite, die blinden Augen zum dunklen Fenster gerichtet. Dominik hielt ihre Hand. Taja hatte sich in eine Ecke neben der Tür zurückgezogen. Will saß am Fußende des Bettes, die Ärmel hochgekrempelt, neben sich in einer Schüssel blutige Tücher.
    »Wie lange bist du schon da?«, fragte Gaia.
    »Ich bin gekommen, sobald sie dich und Peter freiließ. Ich fürchte allerdings, dass ich keine allzu große Hilfe bin.«
    Gaia trocknete sich die Hände ab und sah die Matrarch fragend an. »Mit unserer Freilassung habt Ihr auch zugestimmt, die Männer und Libbies wählen zu lassen. Das ist Euch doch klar?«
    »Natürlich ist es das. Es ist das Ende für Sylum.«
    »Olivia, du musst jetzt an dich und das Baby denken«, sagte Dominik. »Entspann dich.«
    Die Matrarch verzog das Gesicht unter einer weiteren Wehe, und Gaia merkte mit wachsender Sorge, dass die Wehen nicht stark genug waren, um irgendetwas zu bewirken.
    »Wie lange liegt sie schon in den Wehen?«, fragte Gaia.
    »Zehn Stunden«, sagte Dominik. »Ihre letzten vier Kinder hat sie in der halben Zeit zur Welt gebracht.«
    »Hat irgendwer sie schon untersucht?«
    »Ich habe es probiert«, sagte Will. »Irgendetwas stimmte nicht, aber ich wusste nicht, was ich machen soll. Sie hatte immer mal wieder leichte Blutungen.«
    Das kam Gaia alles sehr verkehrt vor.
    »Bewegt sich das Kind? Könnt Ihr es fühlen?«, fragte sie die Matrarch.
    »Manchmal, aber nicht mehr so oft wie vorher.«
    »Das hat sie uns noch nicht gesagt«, meinte Dominik nervös.
    »Ich sollte mich besser aufs Bett setzen«, sagte Gaia. »Ich muss sie untersuchen, und ich kann noch nicht richtig stehen.«
    Will machte Platz, und Leon half ihr hoch.
    »Heb ihr Kleid für mich an.«
    Dominik zog den Rock der Matrarch hoch, und Gaia sah ein besorgniserregendes Geflecht dunkler Venen, das sich über ihren Bauch zog.
    »Lady Olivia«, sagte Gaia und legte sacht die Hand auf den Arm der Patientin. »Erzählt mir, so viel Ihr könnt. Wie geht es Euch?«
    »Als wäre ich verstopft – ich presse, sosehr ich kann, aber das Baby steckt einfach fest.«
    Gaia tastete sie erst sorgsam ab, dann legte sie das Ohr auf die warme Haut und lauschte auf den fernen Herzschlag das Babys im Inneren. Das Geräusch erinnerte sie immer an Schmetterlingsflügel – und da war es, drängte sie zur Eile. Sie tastete vorsichtig weiter, bis sie Knie und Rücken fand. Immerhin lag das Baby richtig herum. Das war schon mal etwas.
    »Ich muss Euch jetzt von innen untersuchen.«
    Sie ignorierte den Schmerz in ihren Gelenken und suchte vorsichtig nach dem Gebärmutterhals, der sich kaum geweitet hatte. Wo normalerweise der Babykopf sitzen sollte, fand sie nur eine feste, elastische Masse, und während sie noch tastete, versuchte sie sich vor ihrem geistigen Auge vorzustellen, was sie da fühlte: Die Gebärmutter war tatsächlich verstopft. Die Plazenta des Kindes war über den Muttermund gewachsen und deckte ihn zu wie eine Masse Teig – und obwohl sie an manchen Stellen aufgerissen war, hatte das Baby keine Chance, hindurchzukommen. Wenn sie noch weiter riss, würde das Baby sterben.
    Gaia ließ sich

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