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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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bleiben würde.«
    »Wie bitte?«, fragte Gaia. »Reden wir vom selben Leon Grey?«
    »Der Neuankömmling stellte sich als Vlatir vor. Er sagte, er sei in der Enklave aufgewachsen, habe sich aber mit dir angefreundet. Es fiel mir schwer, irgendetwas davon zu glauben. Er hat versucht, mich anzugreifen.«
    Gaia traute ihren Ohren nicht. »Das muss ein Missverständnis sein. Und er ist wirklich mein Freund. Vlatir ist der Name seines leiblichen Vaters aus Wharfton.«
    »Lass mich eines klarstellen«, sagte die Matrarch. »Ich habe keine Ahnung, weshalb du mit deiner kleinen Schwester Wharfton verlassen hast – weil du mir nie eine klare Antwort darauf gegeben hast. Aber ich war bereit, dir hier eine Chance zu geben, denn du wolltest dich an die Regeln halten und verfügst über Fähigkeiten, die wir brauchen. Mit Vlatir aber verhält es sich anders. Er ist eindeutig ein entflohener Sträfling oder Schlimmeres und stellt eine Bedrohung für uns alle dar.«
    »Ihr könnt ihn nicht im Gefängnis lassen«, sagte Gaia. »Er hat nichts Unrechtes getan.«
    »Außer mein Leben zu bedrohen.«
    Das konnte sich Gaia einfach nicht vorstellen. »Er muss provoziert worden sein.«
    Die Matrarch runzelte die Stirn und drehte langsam den Stock zwischen den Fingern. »Er bedeutet dir also wirklich etwas?«
    »Ja, natürlich.«
    Die Matrarch nickte und wandte sich wieder dem Fenster zu. Sie ließ ihre Finger die Scheibe hinabgleiten. Ihr Schweigen machte Gaia nervös.
    »Da hast du mir ungewollt ein sehr wertvolles Werkzeug in die Hände gespielt«, sagte sie sanft.
    Gaia bekam es mit der Angst zu tun. »Ihr dürft ihm nichts antun«, sagte sie. »Ihr habt mir schon Maya genommen.«
    Die Matrarch drehte langsam die Hand. »Ich frage mich immer noch, was ich mit dir anstellen soll. Noch nie ist mir ein derart falsches, verlogenes Mädchen untergekommen.«
    »Ich bin keine Lügnerin!«, verteidigte sich Gaia.
    »Ich weiß, was du in der Scheune des Morteurs getrieben hast«, sagte die Matrarch.
    Gaia erschrak. Das konnte sie nur wissen, wenn Will es ihr erzählt hatte. Doch warum sollte er so etwas tun?
    »Chardo Will kam zu mir«, sagte die Matrarch. »Er wollte seinen Beruf aufgeben. Er sagte, mit Leichen und Bestattungen wolle er nicht länger zu tun haben. Natürlich habe ich ihn gefragt, wieso. Drei Jahre lang hat er hervorragende Arbeit geleistet. Und weißt du, was er mir erzählt hat?«
    »Wie soll ich das wissen? Ich kenne ihn ja kaum.«
    »Dass er von nun an Pferde züchten möchte.«
    Gaia war so überrascht, dass sie fast gelacht hätte. »Das bekäme er doch sicher hin.«
    Die Augen der Matrarch schienen sie direkt anzuschauen. »Er übernimmt die volle Verantwortung für die Autopsie. Er erzählte mir von Jones Bennys Gebärmutter … Vor allem aber schlug er vor, dass du Zugang zu Leichen erhältst, ganz offiziell, sodass jeder, wenn er will, dir seine Leiche zu Forschungszwecken vermachen kann.«
    Gaia kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Das hat er alles gesagt?«
    Die Matrarch verschränkte die Arme vor der Brust. »Was hast du nur mit ihm gemacht?«
    »Ich?«, fragte Gaia bestürzt.
    »Er ist ein guter Mann. Er hätte so etwas nie von sich aus getan. Hast du eine Ahnung, was geschähe, wenn diese Sache öffentlich würde? Alle würden sich fragen, ob Chardo Will auch an ihren Liebsten heimlich herumgeschnitten hat. Es würde den Menschen das Herz brechen. War dir das denn nicht klar?«
    Obwohl Will ihr das ganz sicher anders geschildert hatte, schien die Matrarch beschlossen zu haben, dass die Autopsie allein Gaias Idee gewesen war. »Ich wollte ihm doch nur helfen«, sagte Gaia. »Und schließlich haben wir etwas Wichtiges herausgefunden.«
    »Dieses Wissen ist völlig wertlos – es sei denn, ihr wolltet die Kinder jetzt von den Unfruchtbaren austragen lassen.«
    Schockiert und angewidert schüttelte Gaia den Kopf. »So ein Blödsinn.«
    »Hast du denn nicht einen Moment darüber nachgedacht, wohin das alles führen kann?«
    »Nein«, gestand sie leise.
    »Du denkst generell nicht sehr viel nach, kann das sein?«
    Gaia war verletzt. »Ich entschuldige mich bei Will – in Ordnung?«
    »Lass den armen Mann in Frieden.« Die Züge der Matrarch verhärteten sich. »Ironischerweise sind mir die Hände gebunden. Ich kann dich weder für die Autopsie noch für die Abtreibung belangen, ohne diese unappetitlichen Themen an die große Glocke zu hängen.«
    »Dann tut es eben nicht.«
    »Leider wird Sawyer der Versuchung

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