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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Tempo aufnahmen. »Was ist los?«, wollte Calondir wissen.
    »Ärger.«
    Er brach durch die Baumreihe und kam am Rande eines Abhangs schlitternd zum Stehen. Zu seiner Linken machte der Pfad eine scharfe Biegung, um dann am Rand einer Felsklippe hinaufzuführen – hinauf zu den rauchenden Ruinen dessen, was einmal ein weitläufiges, elegantes Anwesen auf der Spitze des Felsens gewesen sein musste.
    Der Pfad am Klippenrand und die Überreste des Hauses überblickten ein weites, verschneites Tal, das im Frühling wunderschön sein musste.
    Jetzt wurde dieses Tal vollständig von einer Armee eingenommen.
    Bebend stieß Calondir einen leisen Fluch aus.
    Dragos trat an den Rand des Abhangs und kauerte sich zusammen wie eine riesenhafte Katze, wobei er sich mit den Klauen an der Kante festhielt, und starrte ins Tal hinab – auf Tausende von Elfen. Krieger und Nicht-Krieger. Männer, Frauen.
Kinder.
Manche besser angezogen, andere schlechter. Manche liefen barfuß durch den Schnee. Alle sahen sie schlecht genährt aus. Dragos zog die Schnauze kraus, als er etwas roch, das bei den Elfen äußerst ungewöhnlich und selten war: Krankheit.
    Als er an die Kante getreten war, hoben alle Elfen im Tal den Kopf und sahen zu ihm auf.
    Alle gleichzeitig. Sie alle hielten die Köpfe im exakt gleichen Winkel. Sein scharfer Raubvogelblick glitt von einem leeren Gesicht zum nächsten.
    Neben ihm schlossen die Wyr auf, erst die Greifen, der Pegasus und die Harpyie, dann die übrigen Wyr mit den Elfen. Schweigend starrten sie hinunter.
    Der Drache kicherte. Das leise, bittere Geräusch vibrierte im felsigen Boden, auf dem er stand; einige Elfen wichen erschrocken vor ihm zurück.
    »Ich glaube, wir haben gerade die Antwort auf eine meiner anderen Fragen gefunden«, sagte Dragos. »Was ist aus all den Elfen in Numenlaur geworden?«

15
    Alle Elfen im Tal lächelten.
    Dragos spürte, wie die magische Energie der Gottmaschine pulsierend zum Leben erwachte. Dann erklangen hinter ihm Rufe und Schreie.
Scheiße
.
    Er wirbelte herum und stürzte zwischen den Bäumen hindurch zurück. In seinem fieberhaften Drang, Pia zu finden, rannte er Personen und Pferde über den Haufen. Elfen und Wyr sprangen ihm aus dem Weg, Pferde stoben Hals über Kopf davon, während ihm von der Übergangspassage immer mehr Krieger entgegenkamen. Er ignorierte sie alle, hielt nur nach Pia und ihren Leibwächtern Ausschau.
    Hinter den Bäumen sah er turmhoch lodernde Flammen.
    Wo ist sie?
    Im nächsten Augenblick sah er sie umringt von ihren Leibwächtern auf sich zurennen. Noch im Laufen sah sie sich nach dem lodernden Feuer um.
    Schwer atmend kam er zum Stehen und wartete darauf, dass sie ihn bemerkte.
    Sie war die Letzte in ihrer Gruppe, die das tat, als sie endlich den Blick von den Flammen löste und feststellte, dass Dragos ihr den Weg versperrte. Wenige Meter von ihm entfernt bremste sie schließlich schlitternd ab.
    Irgendwie hatte Calondir es geschafft, nicht abgeworfen zu werden. Jetzt sprang der Elfenlord von Dragos’ Rücken und rannte mit einigen anderen auf die Übergangspassage zu. Dragos ließ die Schultern kreisen und war froh, Calondirs unbedeutendes, aber äußerst lästiges Gewicht los zu sein.
    »Du«, sagte er zu Pia, »vergisst jetzt alles, was ich über das Zurückbleiben gesagt habe.« Als er sie kurzerhand hochhob, quiekte sie vor Überraschung auf. Er hielt sie über seine Schulter, bis er spürte, wie sie auf seinen Rücken kletterte und sich auf seinen Halsansatz setzte.
    »Na schön«, murrte sie. »Aber so werde ich nicht reiten, wenn du vorhast zu fliegen.«
    »Erst mal bleibst du, wo du bist«, fuhr er sie an. Er blickte zu ihrer Einheit hinab, drei Wyr in Hunde- und drei in Menschengestalt, und offenbar hatte Pia auch das Elfenmädchen mit den blauen Haaren für ihre Sammlung gewonnen. Alle sieben starrten zu ihm hinauf. »Keine Ahnung«, antwortete er auf ihre unausgesprochene Frage. »Sucht euch erst mal irgendwas zu tun und geht mir verdammt noch mal aus dem Weg.«
    Sie spritzten zu beiden Seiten davon; Dragos folgte Calondir und den anderen.
    Diesmal standen keine Bäume in Flammen. Es waren die Steine der Übergangspassage selbst, die brannten, geschürt von der Magie der Gottmaschine. Die tosenden Flammen schlugen zehn Meter hoch und strahlten eine brutale Hitze ab. Natürlich machte Dragos die Hitze genauso wenig aus wie die Kälte, aber aus Rücksicht auf Pia, die auf seinem Rücken saß, achtete er darauf, nicht näher

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